Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk)

Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk)
Siedlung
Krasnoje/
Astrawischken (Astrau)

Красное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Groß Astrawischken (bis 1928),
Astrawischken (1928-1938),
Astrau (1938-1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238418
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 825 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 21° 31′ O54.521.516666666667Koordinaten: 54° 30′ 0″ N, 21° 31′ 0″ O
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Krasnoje (russisch Красное, deutsch (Groß) Astrawischken, 1938–1946 Astrau, lit. Krasnojė) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Nordosten des Rajon Prawdinsk und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Krasnoje am rechten Ufer der Ilme (russisch: Borodinka), 34 Kilometer nordöstlich der Rajonshauptstadt Prawdinsk an einer Nebenstraße, die Perewalowo an der russischen Fernstraße R 508 mit Sadowoje an der Fernstraße A 197 verbindet. In Krasnoje mündet eine aus Süden von Mosyr kommende Nebenstraße ein.

Bis 2001 bestand Bahnanschluss über die Station Frunsenskoje an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk, deren auf russischem Gebiet liegender Teil nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichtliches

Groß Astrawischken war 1874 eine der Landgemeinden bzw. Gutsbezirke, die den neuerrichteten Amtsbezirk Astrawischken[1] (1938–1946 Astrau) bildeten. Er gehörte bis zum Jahre 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 lebten in Groß Astrawischken 338 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 wurden die Landgemeinde Groß Astrawischken und der Gutsbezirk Neu Astrawischken zur neuen Landgemeinde Astrawischken zusammengeschlossen, was die Einwohnerzahl[3] bis 1933 auf 425 ansteigen ließ.

Am 3. Juni 1938 - amtlich bestätigt am 16. Juli 1938 - erhielt Astrawischken die Umbenennung in „Astrau“. Mit den drei Ortsteilen Groß Astrawischken (1938–1946 Groß Astrau), Klein Astrawischken (1938–1946 Ilmengrund) und Neu Astrawischken (1938–1946 Neu Astrau) zählte die Gemeinde 1939 noch 393 Einwohner.

Im Jahre 1945 kam Astrau zur Sowjetunion, „wechselte“ vom Landkreis Gerdauen in den Rajon Prawdinsk und erhielt die neue Ortsbezeichnung Krasnoje. Bis zum Jahre 2009 war der Ort in der - seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad - in den Frusenski sowjet (Dorfsowjet Frunsenskoje) eingegliedert und ist seither aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr).

Amtsbezirk Astrawischken/Astrau

Am 9. April 1874 wurde der Amtsbezirk Astrawischken im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen errichtet. Dazu gehörten anfangs drei Landgemeinden und zwei Gutsbezirke[5]:

Name (bis 1946) Russischer Name Bemerkungen
Landgemeinden:
Groß Astrawischken,
ab 1938: Groß Astrau
Krasnoje 1928 in die Landgemeinde Astrawischken
(1938-1946 Astrau) eingegliedert
Klein Potauern Solowjowo 1928 in die Landgemeinde Bokellen
eingegliedert
Peterehlen Wjasemskoje 1894 in die Landgemeinde Trenkensruh
(russisch: Kowalewskoje) eingegliedert
Gutsbezirke:
Bokellen Frunsenskoje 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt
Neu Astrawischken
ab 1938: Neu Astrau
-- 1928 in die Landgemeinde Astrawischken
(1938-1946 Astrau) eingegliedert

Als der Amtsbezirk Astrawischken am 8. November 1938 in „Amtsbezirk Astrau“ umbenannt wurde, gehörten nur noch die beiden Landgemeinden Astrawischken und Bokellen dazu.

Kirche

Bis 1945 war die mehrheitlich evangelische Bevölkerung von (Groß) Astrawischken/Astrau in das Kirchspiel Muldszen/Muldschen (1938–1946 Mulden) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Gerdauen) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Theodor Eicke.

Während der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben nicht erwünscht. In den 1990er Jahren bildeten sich in der russischen Oblast Kaliningrad zahlreiche neue evangelische Gemeinden, darunter auch die in der Stadt Tschernjachowsk, in deren Einzugsbereich Krasnoje heute liegt. Sie gehört zur neuerrichteten Propstei Kaliningrad innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland[6] (ELKER).

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Astrawischken/Astrau
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst dem Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch das Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Astrawischken/Astrau (wie oben)
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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