- Tschernjanka
-
Siedlung städtischen Typs Tschernjanka
ЧернянкаFöderationskreis Zentralrussland Oblast Belgorod Rajon Tschernjanka Erste Erwähnung 1656 Siedlung städtischen Typs seit 1958 Bevölkerung 15.217 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]Höhe des Zentrums 120 m Zeitzone UTC+4 Telefonvorwahl (+7) 47232 Postleitzahl 309560–309562 Kfz-Kennzeichen 31 OKATO 14 254 551 Geographische Lage Koordinaten 50° 56′ N, 37° 49′ O50.937537.8125120Koordinaten: 50° 56′ 15″ N, 37° 48′ 45″ O Lage in Russland Oblast Belgorod Liste großer Siedlungen in Russland Tschernjanka (russisch Черня́нка) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Belgorod (Russland) mit 15.217 Einwohnern (2010).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Siedlung liegt im Südteil des Mittelrussischen Landrückens, etwa 90 Kilometer Luftlinie nordöstlich des Oblastverwaltungszentrums Belgorod am linken Ufer des Oskol, eines Nebenflusses des Sewerski Donez.
Tschernjanka ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Tschernjanka.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes beginnt im 17. Jahrhundert, als sich Bauern im Gebiet der damaligen Südgrenze des Russischen Reiches ansiedelten. Als Gründungsjahr gilt 1656 als Jahr der ersten Erwähnung des Ortes in einer Urkunde aus den 1670er-Jahren. In Folge war der Ort landwirtschaftlich geprägt.[2]
Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurde Tschernjanka im Juli 1928 Verwaltungszentrum eines neu gegründeten Rajons. 1958 erhielt es den Status einer Siedlung städtischen Typs.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1897 5.800 1932[2] 8.342 1959 8.784 1970 10.106 1979 11.795 1989 13.475 2002 15.067 2010 15.217 Anmerkung: 1897, 1959–2010 Volkszählungsdaten (1897 gerundet)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seit den 1980er-Jahren gibt es in Tschernjanka ein Historisches und Heimatmuseum.[4]
Etwa 10 Kilometer südlich des Ortes befindet sich beim Dorf Cholki das nach Schließung in der sowjetischen Periode 1998 wiedereröffnete russisch-orthodoxe Cholki-Dreifaltigkeits-Männerkloster (Свято-Троицкий Холковский монастырь, Swjato-Troizki Cholkowski monastyr). Es wurde vermutlich bereits im 14. Jahrhundert von Mönchen des Kiewer Höhlenklosters nach dessen Vorbild ebenfalls zunächst vorwiegend unterirdisch angelegt, 1620 erstmalig urkundlich erwähnt, 1764 unter Katharina II. aufgelöst und im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wiedererrichtet. Nach der Überlieferung soll sich das Kloster nahe der Stelle befinden, an der der Nowgorod-Sewersker Fürst Igor Swjatoslawitsch (1151–1202) und der Pereslawler Fürst Wladimir Glebowitsch (1157–1187) im Jahre 1185 zu einem Feldzug gegen die Polowzer zusammentrafen.[5]
Söhne und Töchter des Ortes
- Fjodor Kassatkin-Rostowski (1875–1940), Schriftsteller
- Nikodim Kondakow (1844–1925), Kunsthistoriker (geboren im nahe gelegenen Dorf Chalan)
- Alexander Markow (1897–1968), Astronom
Wirtschaft und Infrastruktur
In Tschernjanka als Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes überwiegen Betriebe der Lebensmittelindustrie (Zucker, Molkereiprodukte, Fleisch, Speiseöl).[3]
Die Siedlung liegt an der Eisenbahnstrecke Moskau – Jelez – Waluiki (Streckenkilometer 655) sowie der Regionalstraße R188 Stary Oskol – Nowy Oskol.
Einzelnachweise
- ↑ a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
- ↑ a b Rajon und Siedlung Tschernjanka auf der Webseite der Oblastverwaltung (russisch)
- ↑ a b Tschernjanka auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
- ↑ Informationen zum Museum bei museum.ru (russisch)
- ↑ Cholki-Dreifaltigkeits-Kloster bei sobory.ru (russisch)
Weblinks
Städte (und andere Orte mit mindestens 7000 Einwohnern) in der Oblast BelgorodVerwaltungszentrum: Belgorod
Alexejewka | Birjutsch | Borissowka | Graiworon | Gubkin | Iwnja | Korotscha | Krasnaja Jaruga | Nowy Oskol | Oktjabrski | Prochorowka | Proletarski | Rakitnoje | Rasumnoje | Rowenki | Schebekino | Sewerny | Stary Oskol | Stroitel | Tomarowka | Tschernjanka | Waluiki | Weidelewka | Wolokonowka
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Liste der Städte in der Oblast Belgorod — Dies ist eine Liste der Städte und Siedlungen städtischen Typs in der Oblast Belgorod (Russland). Die folgende Tabelle enthält die Städte und städtischen Siedlungen der Oblast, ihre russischen Namen, die Namen der Rajons, denen sie angehören… … Deutsch Wikipedia
Verwaltungsgliederung der Oblast Belgorod — Die Oblast Belgorod im Föderationskreis Zentralrussland der Russischen Föderation besteht seit 2007 aus drei Stadtkreisen und 19 Rajons (Landkreisen). Die folgende Tabelle gibt die Verwaltungsgliederung vor den Veränderungen von 2007 (mit sechs… … Deutsch Wikipedia
Malinowo — ist der Name folgender Ortschaften: in Polen: Malinowo (Powiat Bartoszycki), im Powiat Bartoszycki der Woiwodschaft Ermland Masuren Malinowo (Powiat Działdowski), im Powiat Działdowski der Woiwodschaft Ermland Masuren Malinowo (Powiat Elbląski),… … Deutsch Wikipedia
Wladimir Dawidowitsch Burljuk — Vladimir Burljuk Wladimir Dawidowitsch Burljuk (russisch Владимир Давидович Бурлюк; wiss. Transliterat … Deutsch Wikipedia
Wolokonowka — (russisch Волоконовка) ist der Name folgender Ortschaften in Russland: Wolokonowka (Belgorod), Siedlung städtischen Typs in der Oblast Belgorod, Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Wolokonowka (Belgorod, Tschernjanka), Dorf in der Oblast… … Deutsch Wikipedia
Alexejewka (Belgorod) — Stadt Alexejewka Алексеевка Wappen … Deutsch Wikipedia
Belgorod — Stadt Belgorod Белгород Flagge Wappen … Deutsch Wikipedia
Graiworon — Stadt Graiworon Грайворон Wappen … Deutsch Wikipedia
Grajworon — Stadt Graiworon Грайворон Wappen … Deutsch Wikipedia
Gubkin — Stadt Gubkin Губкин Föderationskreis Zentralrussland … Deutsch Wikipedia