- Belgorod
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Stadt Belgorod
БелгородFlagge Wappen Föderationskreis Zentralrussland Oblast Belgorod Bürgermeister Sergei Bojenov Gegründet 1596 Stadt seit 1779 Fläche 153 km² Bevölkerung 356.426 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]Bevölkerungsdichte 2.330 Einwohner/km² Höhe des Zentrums 130 m Zeitzone UTC+4 Telefonvorwahl (+7)4722 Postleitzahl 308000–308036 Kfz-Kennzeichen 31 OKATO 14 401 Website http://beladm.ru/ Geographische Lage Koordinaten 50° 36′ N, 36° 36′ O50.636.6130Koordinaten: 50° 36′ 0″ N, 36° 36′ 0″ O Lage in Russland Oblast Belgorod Liste der Städte in Russland Belgorod (russisch Белгород für Weiße Stadt, auch Bjelgorod; ukrainisch Білгород/Bilhorod) ist eine Stadt in Russland in der Oblast Belgorod nahe der ukrainischen Grenze. Belgorod hat 356.426 Einwohner (2010).[1]
Belgorod Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 52-5-1140-3-10362-546133482196724137225145324134919840113523-350-2-7Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: Roshydromet Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt liegt am Oberlauf des Sewerski Donez, rund 570 Kilometer südlich von Moskau, etwa auf halber Strecke zwischen Charkiw (Ukraine) und Kursk (Russland). Sie erhielt ihren Namen von den Kalk- und Kreidefelsen, an denen sie gebaut ist.
Geschichte
Die Wurzeln der Stadt reichen bis auf ein Wehrdorf zurück, das gegen die Eroberer aus Asien errichtet wurde. Eine Festung bildete hier das militärische Zentrum des Erdwalls an der Südgrenze, an dem das Tatarenheer von Dschingis Khan zunächst aufgehalten worden sein soll. Später bildete die Belgorod-Linie von der Wolga über Woronesch am Don bis in die Ostukraine eine russische Verteidigungslinie gegen die Tataren. Der Bau der Eisenbahnlinie Kursk–Charkiw (1869) beflügelte dann auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt deutlich.
Von 1918 bis 1919 gehörte Belgorod zur unabhängigen Ukrainischen Volksrepublik (UNR) und so 1918 vorübergehend dem Hetmanat an, einem deutschen Marionettenstaat unter Skoropadskyj.
Vom 25. Oktober 1941 bis zum 22. August 1943 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt. Obwohl die Stadt zur Ukraine gehörte, war die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ethnische Russen. Vor dem Einmarsch der Deutschen waren viele Einwohner nach Osten geflohen, so dass die Stadt nur noch ca. 20.000 Einwohner hatte. Ab 1942 wurden tausende verbliebene Einwohner im arbeitsfähigen Alter nach Deutschland verschleppt. Am 5. Februar 1942 gelang es ukrainischen Partisanen, die Stadt kurzzeitig zurückzuerobern. Im August 1943 war Belgorod erneut Schauplatz heftiger Kämpfe. Die Stadt wurde zu über 90 % zerstört. Zur Zeit der Befreiung lebten in Belgorod weniger als 700 Menschen.
1954 wurde Belgorod zur Hauptstadt der neu gebildeten Oblast Belgorod.
Heute ist die Stadt Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Region und Sitz eines Erzbischofs.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1897 26.564 1959 72.278 1970 151.336 1979 239.814 1989 300.408 2002 337.030 2010 356.426 Anmerkung: Volkszählungsdaten
Stadtgliederung
Stadtkreis
(Gorodskoi Okrug)Russischer Name Einwohner
1. Januar 2006Sapadny (Westlicher) Западный 200.024 Wostotschny (Östlicher) Восточный 144.218 Quelle: Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation
Sehenswürdigkeiten
- Diorama zum zweiten Weltkrieg, Panzerausstellung auf dem Außengelände
- Landeskundemuseum
- Ausstellungsmuseum
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Universität für Genossenschaftswesen Belgorod
- Institut Belgorod der Kooperative
- Institut für Ökonomie und Verwaltung Belgorod
- Juristisches Institut Belgorod des Innenministeriums Russlands
- Landwirtschaftliches Institut Belgorod
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Belgorod
- Staatliche Technologische Akademie Belgorod für Baustoffe
- Staatliche Universität Belgorod
- Staatliches Pädagogisches M.-S.-Olminski-Institut Belgorod
- Technologisches I.-A.-Grischmanow-Institut Belgorod für Bauwerkstoffe
- Fakultät des Allunionsferninstituts für Finanzen und Ökonomie Belgorod
- Filiale der Internationalen Slawischen G.-R.-Derschawin-Universität
- Filiale der Internationalen Universität Moskau für Business und Informationstechnologien
- Institut für Ingenieurwesen, Management, internationale Attestation und Recht Belgorod
- Institut für Unternehmertum und Kultur Belgorod
Städtepartnerschaften
Belgorod unterhält seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Herne. Ferner existieren Partnerschaften mit der englischen Stadt Wakefield, der polnischen Stadt Oppeln und der ukrainischen Stadt Wischgorod.
Sport
Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Saljut-Energija Belgorod vertreten.
Wirtschaft
Belgorod hat sich zum Einzelhandelszentrum für die Region entwickelt. So finden sich in Belgorod finden sich mehrere größere Einkaufszentren. Darunter ist das Einkaufs- und Freizeitzentrum RIO neben dem Flughafen Belgorod (IATA: EGO, ICAO: UUOB); RIO hat neben einem großen Supermarkt auch ein Kino und mehrere Gastronomiebetriebe. Weiterhin gibt es seit 2010 ein EKZ namens Citimall, das - für eine Stadt dieser Größe in Russland selten - die einzige Filiale von McDonald's besitzt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jewgeni Bumagin (* 1982), Eishockeyspieler
- Swetlana Chorkina (* 1979), Politikerin, ehemalige Turnerin
- Roman Jewgenjewitsch Kuchtinow (* 1975), Eishockeyspieler
- Andrei Lutai (* 1986), Eiskunstläufer
- Konstantin Prichodtschenko (* 1979), Sportschütze
- Alexei Rastworzew (* 1978), Handballspieler
Einzelnachweise
- ↑ a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
Weblinks
Commons: Belgorod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Stadtverwaltung (russisch)
- Report über Belgorod
- Belgorod auf mojgorod.ru (russisch)
- Partnerschaftsverein Belgorod/Herne
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