Christoph Goldt

Christoph Goldt
Christoph Goldt

Christoph Goldt (* 1966 in Recklinghausen) ist ein deutscher Historiker und Journalist. Er war von 1999 bis Ende 2009 Pressesprecher des Bistums Augsburg und leitet seit 2011 die Pressestelle des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Christoph Goldt studierte ab 1985 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster die Fächer Politikwissenschaft, Katholische Theologie, Neuere Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Alte Geschichte. Nach dem Examen als Magister Artium 1991 war er von 1992 bis 1996 Mitarbeiter bei historisch-politikwissenschaftlichen Forschungsprojekten der Fernuniversität Hagen, woraus eine Reihe von Studienschriften resultierten. 1995 wurde er an der Universität Münster mit der Dissertation Parlamentarismus im Königreich Sachsen. Zur Geschichte des Sächsischen Landtages 1871 – 1918 zum Dr. phil. promoviert. Mit dieser Studie wurde erstmals der Parlamentarismus Sachsens in der Zeit zwischen 1871 und 1918 untersucht. Goldt analysierte darin nicht nur die Wahlen selbst, sondern auch die Wahlrechtsgeschichte und vor allem die Struktur des Landtags und seine Politik. [1]

Christoph Goldt wechselte dann zum Journalismus und absolvierte 1997 bis 1999 ein Volontariat bei der Ibbenbürener Volkszeitung in Ibbenbüren und den Ruhr-Nachrichten in Dortmund. In dieser Zeit wirkte er an den historischen Abschnitten des Buches Umbruch 2000. Daten, Fakten, Zahlen, das die Geschichte der Ibbenbürener Vereinsdruckerei (IVD) und der Ibbenbürener Volkszeitung (IVZ) behandelt, mit und verfasste die umfangreiche Studie „Woher rührt dieses seltene Verhältnis?“ St. Modestus in Dörenthe – Wurzeln, Tradition und Entwicklung der katholischen Gemeinde seit der Reformation (beide 1999).

Von November 1999 bis Dezember 2009 war Christoph Goldt Leiter der Bischöflichen Pressestelle im Bistum Augsburg. Als Pressesprecher der Diözese und des Bischofs Dr. Walter Mixa, der mit seinen Äußerungen häufig bundesweit für Schlagzeilen sorgte, ist Goldt weit über die Bistumsgrenzen hinaus bekannt geworden. Offiziell im Januar 2010 wechselte er auf eigenen Wunsch auf die Position des Öffentlichkeitsreferenten der „Aktion Hoffnung – Hilfe für die Mission GmbH“, einem Hilfswerk des Bistums Augsburg, das sich mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit in Staaten Lateinamerikas, Afrikas, Asiens und Osteuropas befasst.[2] Seit dem 1. Oktober 2011 ist Goldt Leiter der Pressestelle des Internationalen Katholischen Missionswerkes "missio Bayern" in München, das zu den Päpstlichen Missionswerken zählt.

Goldt hat verschiedene Publikationen zur Politik-, Wirtschafts- und Kirchengeschichte vorgelegt. In Mission Frieden. Christliche Offensive für eine neue Weltordnung (2004) analysiert er die Verlautbarungen und Friedensinitiativen der Päpste bis hin zu Johannes Paul II. und leitet daraus Prinzipien einer christlich inspirierten „Weltinnenpolitik“ im Zeitalter von Globalisierung und weltweiter Gewalt ab. Die Studie stieß sowohl im Vatikan als auch bei den Vereinten Nationen auf großes Interesse. Nachfolgend publizierte er weitere Fachaufsätze zu Fragen der Internationalen Politik des Heiligen Stuhls.

Christoph Goldt ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Augsburg.

Schriften

  • Parlamentarismus im Königreich Sachsen. Zur Geschichte des Sächsischen Landtages 1871 – 1918, Dissertation (1995), als Buch: Reihe Geschichte (Band 8), Münster 1996 (ISBN 3-8258-2606-6)
  • Strukturen des wirtschaftlichen Lebens in Telgte von 1815 bis 1918. In: Geschichte der Stadt Telgte. Hrsgg. im Auftrag der Stadt Telgte von Werner Frese. Münster 1999, S. 381-396.
  • Die Freie Deutsche Jugend: Ihre Rolle als Massenorganisation im politischen System der Deutschen Demokratischen Republik. In der Reihe: DDR - Studien zur Geschichte eines untergegangenen Staates, Kurseinheit 4 unter Mitarbeit von Patrica Drewes, FernUniversität Hagen, Hagen 1999.
  • als Mitverfasser: Umbruch 2000. Daten, Fakten, Zahlen, Ibbenbüren 1999 (ISBN 3-932959-06-X )
  • „Woher rührt dieses seltene Verhältnis?“ St. Modestus in Dörenthe – Wurzeln, Tradition und Entwicklung der katholischen Gemeinde seit der Reformation, Ibbenbüren 1999 (ISBN 3-932959-05-1)
  • als Herausgeber: 850 Jahre Welbergen. Portrait eines Dorfes im Münsterland, Haltern 2001 (ISBN 3-925094-77-6)
  • Selig- und Heilig-Sprechungs-Verfahren. Regens Johann Evangelist Wagner, 1807 – 1886, Kirche kurz und bündig (Band 1), Augsburg 2003
  • Mission Frieden. Christliche Offensive für eine neue Weltordnung, Augsburg 2004 (ISBN 3-936484-08-2)
  • Die Diözese. Geschichte, Strukturen, Ämter, Kirche kurz und bündig (Band 2), Augsburg 2005
  • Der Heilige Stuhl in der internationalen Politik. Anmerkungen zur Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag. In: Die Neue Ordnung, 61. Jg., Heft 5, Oktober 2007, S. 338-346.
  • Die Europäische Union und der Gottesbezug. Nach dem Vertrag von Lissabon. In: Die Neue Ordnung, 62. Jg., Heft 3, Juni 2008, S. 185-199.
  • Die Europapolitik des Heiligen Stuhls. In: Die Neue Ordnung, 64. Jg., Heft 5, Oktober 2010, S. 343-354.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angaben des Lit Verlages
  2. Pressemitteilung des Bistums Augsburg vom 14. Januar 2010 zu Goldts Wechsel

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