Urdolmen im Everstorfer Forst

Urdolmen im Everstorfer Forst

Die Urdolmen im Everstorfer Forst, bei Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern, sind die größte, eng benachbarte Gruppe von Anlagen dieses Typs von dem hier 1966 und 67 durch Ewald Schuldt sechs Anlagen ausgegraben und vier restauriert wurden. Einige tragen Sprockhoff-Nrn. so die Urdolmen 305, 306 und 309. Drei der sechs tragen keine Spr.-Nr., zwei von ihnen wurden auch nicht restauriert.

Inhaltsverzeichnis

Kontext

Die insgesamt 15 Großsteingräber (ein Ganggrab, ein Großdolmen, eine unbestimmbare Anlage, drei erweiterte Dolmen und neun Urdolmen) bei Barendorf teilen sich in die südliche Gruppe bestehend aus fünf Anlagen, die an der B 105 liegen und zehn der nördlichen Gruppe, die sich an der Straße von Hoikendorf nach Grevesmühlen, nördlich von Barendorf befinden.[1] Acht Megalithanlagen liegen dort in einer etwa 300 m langen ost-west orientierten Reihe.

Urdolmen 2 (nach Schuldt / Spr.-Nr. 309)

Die etwa 1,1 m hohe, 2,0 m lange und 0,8 m breite Kammer liegt als „Querlieger“ im westlichen Teil des mindestens 45 m langen und 5,5 m breiten rechteckigen ost-west orientierten Hünenbettes. 53.8811.274388888889

Schema Parallellieger / Querlieger

Unter den Anlagen der Nordgruppe hat dieses Hünenbett von dem einer der Wächtersteine erhalten ist, die größte Länge. Die Kammer hat einen schräg angesetzten Gang (was bei Urdolmen selten ist) aus plattigem Material. Die Diele besteht aus Rotsandsteinplatten, geglühtem Feuerstein und Lehmestrich. Neben menschlichen Knochen (darunter ein Schädel) wurde eine Kragenflasche gefunden.

Urdolmen 4 (nach Schuldt / ohne Spr.-Nr.)

Der eingetiefte Urdolmen wurde erst bei den Ausgrabungen im Jahre 1966 unter einem flachen Erdhügel entdeckt, deswegen hatte er keine Spr.-Nr. Die etwa 0,8 m hohe, 2,4 m lange und 0,8 m breite ganglose Kammer ist nord-süd orientiert. Der Deckstein scheint durch eine Sprengung oder Spaltung, in zwei Teile zerbrochen zu sein. Außer fünf Scherben, die einer Nachnutzung durch die Einzelgrabkultur zuzuordnen waren, und zwei Pfeilspitzen wurden keine Funde gemacht. Der Dolmen liegt etwa 30 m entfernt vom Hünenbett mit der Spr.-Nr. 306. 53.88052777777811.275394444444

Urdolmen 5 (nach Schuldt / Spr.-Nr. 306)

Die von Osten gesehen dritte Anlage befindet sich 30 m von Nummer Spr.-Nr. 305 entfernt. Die etwa 1,0 m hohe, 1,9 m lange und 0,9 m breite ganglose Kammer liegt als „Parallellieger“ am östlichen Ende eines etwa 16 m langen und 3,5 – 4,0 m breiten, nach Schuldt rechteckigen ost-west orientierten Hünenbettes. Die Diele besteht aus geglühtem Feuerstein. Außer 12 Scherben wurden keine Funde gemacht. 53.88069444444411.275861111111

Urdolmen 7 (nach Schuldt / Spr.-Nr. 305)

Urdolmen „Everstorf Nord 2“ (Nr.305)

Der eingetiefte, zu E. Sprockhoffs Zeiten noch in einem Rollsteinhügel liegende Urdolmen mit der Spr.-Nr: 305 besteht aus einer 1,0 m hohen, 2,2 m langen und 0,8 m breiten ganglosen Kammer, auf der ein verhältnismäßig dicker Deckstein ruht. Die Diele besteht aus geglühtem Feuerstein. Es wurden keine Funde gemacht. 53.8807511.276244444444

Urdolmen 9 (nach Schuldt / ohne Spr.-Nr.)

Der nord-süd orientierte Urdolmen im Rollsteinhügel hat eine etwa 1,0 m hohe, 1,8 m lange und 0,8 m breite Kammer. Die Diele besteht aus Rotsandsteinplatten, geglühtem Feuerstein und Lehmestrich. Außer einem Hohlmeißel wurden keine Funde gemacht.

Urdolmen 10 (nach Schuldt / ohne Spr.-Nr.)

Der nord-süd orientierte Urdolmen liegt als Parallellieger im rechteckigen Hünenbett. Er hat eine etwa 1,0 m hohe, 2,0 m lange und 0,9 m breite Kammer. Die Diele besteht aus Rotsandsteinplatten. Außer 10 Scherben, die einer Nachnutzung durch die Einzelgrabkultur zuzuordnen waren, und einer Pfeilspitze wurden keine Funde gemacht

Siehe auch

Literatur

  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Deutscher Verlag der Wissenschaft, Berlin 1972.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Magatlithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg - Brandenburg - Pommern., Bonn 1967, Seiten 3-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Großsteingräber im Everstorfer Forst bei Geversmühlen, grosssteingräber.de. Zugriff: 06/2011
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

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