- Christoph Schönebeck
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Christoph Schönebeck (* 13. Juni 1601 in Stendal; † 29. September 1662 in Berlin; auch Christoph Schönbeck) war Jurist, Kurfürstlicher Geheimer Rat und Archivar in Berlin
Christoph Schönebeck war der jüngste Sohn von Bartholomäus Schönebeck aus der Familie von Schönebeck. Er besuchte das Joachimsthaler Gymnasium, studierte schon 13-jährig 1614 in Frankfurt an der Oder, zusammen mit den Stendalern Julius Goldbeck, Benedikt Schönebeck, Andreas und Peter Bune, Bastian Wernicke, dann in Halle, Wittenberg und Leipzig. Für seine Grand Tour während des Krieges (Holland, England, Frankreich, Leyden, Köln, Schweiz) erhielt er Stipendien aus der Schönbeckschen Foundation.
1629 heiratete er Magarethe Möring, Tochter des Stendaler Bürgermeisters Werner Möring. Als 1636 die Pest in Stendal wütete, verlor er seine Frau und seine drei Kinder. Vier weitere Kinder waren schon vorher gestorben.
Daraufhin folgte er noch 1636 einem Ruf des Kurfürsten Georg Wilhelm (Brandenburg) an das Geheime Archiv nach Berlin. Auf Vorschlag der Räte wurde er 1639 zum Archivar bestellt. Er hat nicht mehr geheiratet und sich seitdem ganz der Ordnung und dem Aufbau des Archivs gewidmet. Er stellte unter Großen Kurfürsten die ersten 62 Reposiuren auf, die im Prinzip noch heute bestehen. Mit dem Ausbau des Schlosses auf der Spree-Insel Cölln und der Entwicklung Berlins zur Residenz bekam das Archiv dort - im "Gewelbe aufm grünen Hut" - einen ständigen Aufbewahrungsort. 1653 wurde er Geheimer Rat, 1656 Domherr zu Havelberg. In Berlin hatte er Kontakt zu Paul Gerhardt, von dessen Sohn Paul Friedrich er Pate war und der neben seinem Kollegen Christian Nicolai mit ihm in den letzten Stunden an seinem Totenbett sprach. Seine Ärzte waren Thomas Panckow und Martin Weiße.
Johannes Stralow hielt die Leichpredigt, die 1663 in Magdeburg gedruckt wurde. Hier ist sein Leben auf S. 33-42 ausführlich geschildert.
Seine Grabstätte ist im südlichen Querschiff des Doms zu Stendal erhalten (Inv. Nr. 59). An beiden Wänden sind gold auf schwarz die Grabschriften auf Leinwand gemalt. Hier sind auch die sieben Kinder des Paares bestattet, die alle als Kinder starben. In seiner von ihm selbst auf lateinisch verfassten Grabschrift heißt es: "Die schönen Künste liebte ich, als Jüngling durchstreifte ich fremde Reiche und Länder, lernte dann erschöpfend das Leben am Hofe zweier Durchlauchtigster Kurfürsten kennen in meiner Eigenschaft als Archivar, später wurde ich völlig aller Freunde beraubt [...]. "
Christoph Schönebeck hatte keine Nachkommen und vermachte daher am 26. September 1662, drei Tage vor seinem Tod, den größten Teil seines Vermögens der Schönbeckschen Familienfundation. Auch stiftete er seine und die Bibliothek seines Vaters der Familienfundation.
Literatur
- Uwe Czubatynski: Schönbeck, Christoph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 384.
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