Vom tapferen Schmied

Vom tapferen Schmied
Filmdaten
Deutscher Titel Vom tapferen Schmied
Originaltitel O statečném kováři
Produktionsland ČSSR
Originalsprache Tschechisch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 78 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Petr Švéda
Drehbuch Jaroslav Petrík; Bohumil Steiner
Musik Petr Ulrych
Kamera Jirí Kolín
Schnitt Antonín Strojsa
Besetzung
  • Vlado Müller: Schmied, Mikeš’ Vater
  • Viliam Polónyi: Jakub
  • Ján Kroner: Holzfäller Ondřej
  • Jiří Knot: Müllergeselle Matěj
  • Pavel Kříž: Mikeš
  • Martina Gasparovičová: Mikeš’ jüngste Prinzessin
  • Taťána Čechovská: 1. Prinzessin-Schwester
  • Jana Tomsu: 2. Prinzessin-Schwester
  • Lubor Tokoš: König
  • Míla Myslíková: Gastwirtin
  • Oldřich Velen: Gastwirt
  • Jiří Krytinář: Fuchsgestalt
  • Petr Čepek: Der schwarze König
  • Magda Reifová: Zofe mit Trinkglas
  • Ladislav Trojan: Bote
  • Václav Kotva:-
  • Karel Semerád: -
  • Pavel Násel: -
  • Martin Svéda:-
  • Jirí Guryca:-

Vom tapferen Schmied (auch: Der tapfere Schmied) ist ein brueghelhafter Märchenfilm aus der ČSSR. Produziert wurde der Märchenfilm in den Studios von Filmové Laboratoře Gottwaldov. In den Kinos der ČSSR wurde der Film erstmals 1983 gezeigt. Premiere der deutsch synchronisierten Fassung in den Kinos der DDR war am 21. September 1984. Am 20. November 1985 war die Erstausstrahlung der Films auf der ARD und am 21. Dezember 1985 auf DFF1. Von ARCADE existiert ein Video der deutsch synchronisierten Fassung. Der Film entstand nach Božena Němcovás Märchen Der unerschrockene Mikesch[1] das das grimmsche Märchen Dat Erdmänneken variiert. In der Geschichte des schwarzen Königs wird im Film überdies das Märchenmotiv des „Riesen ohne Herz“ aufgegriffen – ein Märchenmotiv, das bei den Grimms in Die Kristallkugel erzählt wird.

Inhaltsverzeichnis

Schauspieler

Pavel Kříž verkörpert den jungen Schmied einleuchtend. Dies unterstützt auch seine feingliedrige Gestalt deren Anspruch auf die herkuleische Kraft eines keulenschwingenden Schmieds mehr durch eine innere Willensspannung gewährt ist. Ján Kroner, der hier den treulosen Gefährten Ondřej darstellt, spielt im Märchenfilm Der Furchtlose einen ganz anderen Charakter ebenso überzeugend. Auch Martina Gasparovičová, Mikeš’, Prinzessin ist in Märchenfilmen aus einer Nebenrolle in Der Furchtlose bekannt.

Musik

Zwei Musikweisen gestalten den Märchenfilm "Vom tapferen Schmied" klanglich. Rahmend umspielt das ruhige stimmungshafte Lied vom Märchenerzählen Anfang und Ende der erzählten Handlung zu einer Melodieführung die dem französischen Volklied Au clair de la lune ähnelt, im Rhythmus jedoch klar im tschechischen Volklied wurzelt. Das anderer wichtige Lied ist Mikeš’ gepfiffenes Wanderlied. Dieses fröhliche Liedchen ist in Metrum und Melodie vom mährischen Volkslied inspiriert und erinnert an die Liedsammlungen aus dieser Region von Leoš Janáček.

Handlung

In der Schmiede

Alles beginnt in einer Schmiede. Der kleine Mikeš (sprich: Mikesch) bewundert seinen starken Vater und seinen alten Gesellen Jakub, wie sie auf das glühende Eisen einschlagen. Beim flackernden Licht des Feuers erklingt ein Lied:

Ein Märchen beginnt, komm mit mir in den kühlen Schatten. Ich lege dir in den Schoß: Das Lied und das Märchen. - Unterhalb des Berges liegt ein Dörfchen, im Dorf bellt ein Hund, über dem Berg steht ein Wetterleuchten - und hinter dem Berg der Wald. - Was duckt sich da im Wald am Weg? Die Bäume träumen und schweigen. - Also mußt du es sein. - Da steht eine Schmiede: Es ist eine Lust sie anzusehen - fröhlich und hell flackert das Feuer. - Der Tau vergießt Tränen, heimlich ins Gras; der Amboss dröhnt, und die Vögel singen. - Der Blasebalg bringt die feuerdürstende Esse zum Glühen. Und die Männer beginnen das Eisen zu schmieden. - Und in der Schmiede wird den Kindern auch ein Märchen geschmiedet.

Aufbruch

Bei seinem Vater und Jakub wächst Mikeš schnell zu einem starken und hilfsbereiten jungen Mann heran. Da soll Mikeš eines Tages einem schwarzen Reiter mit einem Pferdehuf helfen. Die Arbeit ist schnell getan. Der Schwarze erinnert Mikeš an seinen Wunsch in die Welt hinaus zu ziehen. Eine Ahnung von Zukunft keimt auf. Als Mikeš den schweren Zauberknittel, den einst sein Großvater schmiedete über die Schmiede zu werfen vermag, ist er als Schmiedegeselle frei und darf wandern. Mit den liebvollen und besorgten Ratschlägen seines Vaters und Jakubs, mit Brot und dem Knittel über der Schulter macht sich Mikeš auf den Weg.

Die drei Wanderburschen

Erstaunliche Gesellen findet Mikeš auf seinem Weg: Windstill ist es, da begegnet Mikeš dem Müllergesellen Matěj. Der ist so stark, dass er die Windräder der Mühle durch anschieben dreht. Gut hat der es bei seinem Meister jedoch nicht. und so ist Matěj schnell bereit mit Mikeš auf Wanderschaft zu gehen. Wenige Schritte weiter begegnen die Burschen dem Holzfäller Ondřej. Der Junge ist so stark, dass er die Bäume mit bloßen Händen ausreißt und auf dem Rücken nach Hause trägt. Doch auch der hat es bei seinem Meister nicht gut. Und so wandern die Burschen zu dritt – mit viel Spaß und viel Kraft.

Die drei verschwundenen Prinzessinnen

Mikeš mit der Eisenkeule über der Schulter ist der Stärkste der drei Kameraden: Und er pfeift zum Wandern sein fröhliches Lied – doch eines Tages, begegnen sie Soldaten, die ihnen die Fröhlichkeit verbieten wollen. Und in einer trübseligen Schänke erfahren sie näheres: Die Wirtin berichtet den drei Gesellen von dem Unglück des Königreichs: Der König hatte drei wunderschöne Töchter, die ein um das andere Jahr alle an ihrem achtzehnten Geburtstag verschwunden sind und trotz größter Anstrengungen wie vom Erdboden verschluckt bleiben. Und unter dem sternklaren Himmel erzählt die Wirtin Mikeš von den Prinzessinnen:

Aber die Jüngste war doch die Allerschönste, und ihre Augen waren so blau und ihr Herz war so gut – ein Traumbild der blauen Blume.

Da fasst Mikeš einen Entschluss. Am nächsten Morgen werden Ondřej und Matěj unsanft aus dem Stroh geweckt: Mikeš will zum König und die Prinzessinnen befreien.

Im Palast

Die Audienz beim König ist für die drei Starken leicht erreicht, auch wenn dies die Wachen erst nicht zugeben wollen und ein burlesker Kampf vorangeht. Im Thronsaal herrscht Trauer. Die Gemälde der drei Töchter sind von durchsichtigem schwarzen Tüll umschleiert. Mikeš hat nur Augen für das Bild der schönsten Jüngsten. Doch als der König ihn barsch anspricht, ist er wieder in der Gegenwart. Auf die Unterstellung, er wolle nur König spielen und deswegen die Prinzessinnen befreien, antwortet Mikeš stolz und aufrecht: Mikeš handelt aus Mitleid und wird sich den Weg erfragen:

Und wenn der Wandersmann keinen Rat weiß muß der Verstand raten und wenn auch der Verstand nicht weiter weiß, so muß die Stimme des Herzens sprechen – und die versagt niemals.

Der König beginnt an den jungen Schmied zu glauben. Und die drei Gesellen erhalten zur Überraschung von Ondřej und Matěj die Erlaubnis auf die Suche zu gehen. Der einzige Hinweis auf das Verschwinden der drei Mädchen ist ein Jahre zurückliegender siegreicher Kampf des königlichen Vaters mit dem schwarzen König um die Mutter der drei Mädchen.

Suche und Versuchung

Auch wenn Ondřej und Matěj die Bewirtung im Schloss sehr zusagt, der schwierige Weg durch schlimmste Unwegbarekeiten erregt bald ihren Unmut. Schnee, Sumpf und Wildnis verdeutlichen bald die Schwächen von Mikeš’ starken Freunden: Matěj wird willfährig bei Braten, Würsten und anderen Leckereien. Ondřejs kann Gold und Silber nicht widerstehen. An einer magischen Drei-Wege-Gabelung legen die Gesellen sich schlafen. Hier hat Mikeš im Traum den Weg vor Augen der ihn zu seiner Prinzessin führt. Und während er am Morgen tapfer gerade diesen dornenreichen Pfad einschlägt lassen sich seine Freunde auf den beiden bequemen Wegen von ihrer Gier leiten lassen, doch aller verführerische Schein zerrinnt zu Nichtigkeiten und bald sind die Freunde wieder bei Mikeš zur Stelle. Der hat ein seltsames, unheimliches Häuschen gefunden – doch zur Ankunft stehen drei Braten für die Freunde bereit.

Probe des Zauberfuchses

Am nächsten Morgen bleibt Bewirtung jedoch aus. Matěj soll einen Brei kochen, während Mikeš und Ondřej sich nach Essbarem umsehen. Doch als der dicke Müllerbursch den Brei rührt erscheint ein zauberisches Fuchswesen und verführt ihn. Er soll den Brei hergeben und als der Zauberfuchs ihm dafür ein Spanferkel verspricht, vergisst Matěj seine Kameraden. Der Fuchs schlägt ihn mit Ohnmacht. Nicht anders ergeht es Holzfäller Ondřej beim Braten eines mickrigen Fanges, während Matěj und Mikeš unterwegs sind. Ondřej wird vom Fuchs mit Geld verführt und mit Ohnmacht geschlagen. So sind die drei immer noch hungrig. Als Mikeš das Essen zubereitet, erscheint der Fuchs ebenfalls und versucht ihn mit allerlei zu betören. Doch Mikeš reißt dem Tier den Bart ab und gewinnt Macht über das Wesen, das nunmehr als alte knorrige Frau erscheint. Mikeš und seine Freunde können endlich essen. Und wenn Mikeš über den Fuchsbart streicht, muss die alte Hexe erscheinen. Mikeš fordert von ihr Auskunft über den Weg zu den Prinzessinnen. Und die Freunde erfahren, der schwarze König habe die Mädchen in die Unterwelt entführt. Diese ist nur zu erreichen, indem sich einer an einem Seil in einen trockenen Brunnen herablässt. Mikeš macht sich auf den Weg und heißt seine Kameraden oben am Brunnenrand auf ihn warten.

Die Unterwelt

Durch die unterirdische Welt kämpft sich der Schmied mühsam. Die Alte warnt. Das Ziel vor Augen hält Mikeš Wort und gibt der Alten das Haarbüschel zurück. Die schenkt ihm dafür ein Zauberlicht, das Tore öffnet – jedoch muss Mikeš die Kerze einmal gebrauchen und sie darf nicht erlöschen, sonst sind sein Leben und das der Alten verwirkt. Doch das Drachentor der Unterwelt bezwingt Mikeš mit dem Licht und mit dem Sprüchlein:

Brenne Lichtlein, brenne helle, schaff mir Zugang auf der Stelle.

Im Labyrinth einer surrealen Schlosswelt findet er zwei Prinzessinnen, die Schwestern seiner Liebsten. Die Jüngste bleibt verschwunden. Mit dem Entschluss seine Liebste später zu suchen, führt Mikeš die Schwestern zum Brunnenschacht. Bereitwillig ziehen Matěj und Ondřej die Schönen herauf. Doch als Mikeš hinauf will, warnt wieder die alte Hexe vor zuviel Vertrauen, und Mikeš lässt die Burschen erst seine Eisenkeule hinaufziehen. Doch Ondřej und Matěj schielen auf ihren Vorteil: „Für jeden von ihnen eine Prinzessin“ – Und sie lassen das Seil fallen.

Der Kampf mit dem schwarzen König

Mikeš sieht den Eimer stürzen. Der Anschlag gilt seinem Leben. Die Freunde zeigen ihr wahres Gesicht. Doch als er sich der Alten zuwendet wird deutlich, auch die Alte ist nicht was sie schien: Hinter entstellende Hexen-Maske verbirgt sich Mikeš’ Liebste – ein erzwunger Trug des schwarzen Königs. Die Schöne schenkt Mikeš einen rosenförmigen Erkennungsring. Mikeš muss sich dem tückischen Kampf mit dem Herrscher der Unterwelt stellen. Dieser, so vertraut ihm die Prinzessin, hat seine Macht in einem Ei, das ein bissiger Hund in seinem Bauch trägt. Als er dem höhnenden Fürsten begegnet kann Mikeš den Hund forttreiben. Der verwandelt sich in einen Raubvogel, und als die Alte Mikeš eine Armbrust zuwirft trifft der Schmied den Vogel mit dem Pfeil, und das Ei fällt in Mikeš’ Hände. Der schwarze König fordert Einhalt und bietet Mikeš Ruhm und Macht. In einer Vision erscheint Mikeš als „Der König der Welt“. Doch Mikeš bleibt stark und zerbricht das Ei. Im selben Augenblick zerrinnt die Unterwelt und Mikeš fühlt sich erwachen auf felsigem Gestein: „Ob es alles Traum war?“ Doch der Rosenring der Prinzessin bezeugt die Wahrheit Erlebten. Und Mikeš macht sich auf den langen mühevollen Rückweg.

Heimkehr

Inzwischen sind im Königreich die verlorenen Prinzessinnen angekommen. Die beiden Älteren sind von Matěj und Ondřej gezwungen worden über Mikeš zu schweigen. Traurig sehen die Mädchen ihrer Vermählung entgegen. Da erscheint wie aus dem Nichts die jüngste Prinzessin und bittet den königlichen Vater um die Frist eines Jahres. Am Tag vor Ablauf der Frist erscheint Mikeš mit dem Rosenring im Schloss. Glücklich fallen sich Mikeš und seine Prinzessin in die Arme, während die beiden Älteren - ebenfalls glücklich - ihre betrügerischen Freier entlarven. Der Müller und der Holzfäller werden zur Strafe von Mikeš zu ihren undankbaren Meistern zurückgeschickt. Mikeš kehrt mit seiner Liebsten in die Schmiede seines Vaters heim. Und bald gibt es dort den kleinen Miška. Der möchte gerne mit dem Knittel seines Vaters Mikeš spielen. Und wieder erklingt das Lied des Märchens:

Die fröhliche Tochter aus königlichem Geschlecht, fand einen aufrichtigen Gemahl für sich. Sie lebten glücklich zusammen, wie die Küchlein am Herd. Aber das Ende unserer Geschichte klopft jetzt an das Tor. Möge das glückliche Ende alle Herzen erfreuen.

Märchenstoff

Božena Němcovás Märchen Der unerschrockenes Mikesch diente als Vorlage für den Film Vom tapferen Schmied. Němcová thematisiert in diesem Märchen das Motiv der „drei verschwundenen Prinzessinnen“; diesem Motiv entspricht auch Grimms Märchen Dat Erdmänneken. Der Märchenfilm weicht nur geringfügig von Němcovás Fassung ab: Mikesch alias Mikeš geht hier von der elterlichen Schmiede fort auf Wanderschaft mit einer sieben Zentner schweren Eisenkeule; seine kraftvollen Kameraden heißen nicht wie im Film Matěj und Ondřej sondern Kuba und Bobesch. Bei Grimms Erdmänneken ziehen drei Jägerburschen aus auf der Suche nach den verschwundenen. Mädchen, hier heißt es von dem Helden der Geschichte, er sei nicht weltklug. Němcovás Märchen beschreibt auch die Dreiweggabelung, die Wache und die Versuchungen durch ein Männchen - bei Grimm ein Erdmännchen, bei Dobšinský einen Ellerbart, im Film ein Fuchswesen – dieses Wesen verwandelt sich anders als bei Grimm, bei Němcová und im Film durch Ausreißen des Barts erst in eine Alte, die sich aber später als die Ersehnte, Schöne erweist. Sie gibt Mikesch eine Zauberkerze mit Zaubersprüchlein mit: „Brenne hell mein Licht, Böse Augen vernicht.“ Auch der Verrat der Kameraden beim Herausziehen aus der Tiefe wird bei Němcová, Dobšinský, Grimm und im Märchenfilm ähnlich beschrieben. Von der Grimmschen Fassung übernimmt allerdings der Film das Bild des Brunnens als Abstieg zur Unterwelt, während Němcová und Dobšinský hier von einem Erdloch sprechen. Anders als bei Němcová verläuft der unterirdische Kampf um die Prinzessin. Während Mikesch im Film im Herrscher der Unterwelt einen „Riesen ohne Herz“ besiegen muss, wie er ähnlich von Grimms Märchen Die Kristallkugel beschrieben wird, muss in Němcovás Fassung der junge Schmied einen Drachen überwinden, ähnlich wie in Grimms Dat Erdmänneken, wo die armen Prinzessinnen drei vielköpfige Drachen kraulen müssen bis sie erlöst werden. Auch in Pavol Dobšinskýs Eichenschreck, dem slowakischen Märchen der „drei verschwundenen Prinzessinnen“ gilt der Kampf um die Prinzessinnen drei Unterweltsdrachen. Umfassend ausgeführt ist hier die Stärke der drei Kameraden, Eichenschreck, Bergschreck und Eisendreher. Der Film hat aus diesem Märchen Episoden der Wanderburschen, wie sie z. B. mit der bloßer Hand einen Heuwagen aus dem Graben ziehen. Auch das Film-Motiv der fliegenden Eisenkeule, die von Eichenschreck allerdings in der Hölle geschleudert wird, findet sich in diesem Märchen. Typisch für das slowakische Märchen ist das Bild, der drei in Äpfel verwandelbaren Schlösser der Anderswelt in Kupfer, Silber und Gold. Die Kameraden von Eichenschreck alias Mikeš sind hier trotz verräterischem Anschlag am Erdloch jedoch nicht ganz so bös und ihre Strafe besteht nur darin, die offenbar relativ hässlichen älteren Prinzessinnen heiraten zu müssen.

Bilder

Jan Brueghel d. Ä.:Windmühle (1607)

Besonders auffällig ist die Bildästhetik dieses Films von den Bildern Pieter Breughel d. Ä. geprägt. Die Kostüme des Films sowohl die der Schmiede und der Mühe wie die des Schlosses sind ganz nach Brueghelbilden gestaltet. Die Szene, wo Matěj und Ondřej sich am Scheidewege faul zur Ruhe legen ist nach Pieter Breughels d. Ä. Bild Das Schlaraffenland[2] komponiert. Zum Filmbildthema der Mühle gibt es von Jan Brueghel d. Ä ein interessantes Bild, wie am rechten Artikelrand abgebildet.

Synchronisation

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand in den Ateliers der DEFA Filmstudios, Babelsberg. Deutsche Sprecher dieser Synchronfassung waren Juliane Koren, Holm Gärtner, Herbert Sand, Tim Hoffmann u.a.; Dialog der deutschen Fassung schrieb Willi Lindner, Regie führte Marion Schöneck, für den Schnitt war Hildegard Reue verantwortlich und für den Ton Hans-Joachim Mattner.

Kritiken

  • "Mikesch ist ein junger Schmied, den die weite Welt lockt. Also zieht er los, immer ein fröhliches Lied auf den Lippen. Unterwegs trifft er zwei Kameraden, die sich von seiner Unternehmungslust anstecken lassen: den Müllersburschen Matey und den Holzfäller Ondra. Schon bald kommen die drei lustigen Freunde in das Land der Traurigkeit. Hier herrscht Trübsinn. Seitdem die Töchter des Königs spurlos verschwunden sind, wurde sogar das Singen verboten. Mutig ziehen Mikesch und seine Freunde weiter, um die Prinzessinnen zu retten und so zu ihrem verdienten Lohn zu kommen … " - Quelle: Vom tapferen Schmied DVD - Kritik - Trailer - Film von www.digitalvd.de
  • " Mikesch, ein junger Schmied, zieht in die Welt hinaus, um seinen eigenen Weg zu suchen. Unterwegs findet er zwei Weggefährten, die sich mit ihm gemeinsam auf die Suche nach drei verschwundenen Königstöchtern machen. Der Weg ist beschwerlich und gefährlich, doch schließlich gelingt es Mikesch, in das Reich des schwarzen Königs einzudringen, der die Prinzessinnen gefangenhält, und die jungen Frauen zu befreien. Die beiden Kameraden entpuppen sich jedoch als "falsche Freunde", als es um die Belohnung geht. Letztendlich aber bekommt Mikesch "seine" Prinzessin und die Weggefährten haben das Nachsehen."[3]
  • " Mikesch ist ein junger Schmied, den die weite Welt lockt. Und so zieht er los, ein fröhliches Lied vor sich hin singend. Unterwegs trifft er zwei Kameraden, die sich von seiner Unternehmungslust mitreißen lassen: den Müllersburschen Matey und den Holzfäller Ondra. Und so ziehen sie zu dritt lustig weiter. Doch bald kommen sie ins Land der Traurigkeit. Hier darf nicht gesungen werden, weil der König dieses Landes um seine drei verschwundenen Töchter trauert. Mikesch und seine Freunde zögern…"[4]
  • " Ein junger Schmied zieht gemeinsam mit zwei Kameraden fröhlich in die Welt. Sie kommen ins Land der Traurigkeit, wo das Singen verboten ist, weil die drei Töchter des Königs spurlos verschwunden sind. Nach vielen Abenteuern finden sie die Prinzessinnen, können sie retten und erhalten ihren gerechten Lohn. Solide inszenierter Märchenfilm. (Schweizer Fernsehtitel: Der tapfere Schmied")" - Lexikon des internationalen Films[5]

Literatur

  • Božena Němcová: Der unerschrockene Mikesch S. 103 -122 in Das goldene Spinnrad; übersetzt von Günther Jarosch; Paul List-Verlag Leipzig, o.A.;ca 1960
  • Brüder Grimm: Dat Erdmänneken und Die Kristallkugel in: Kinder-und Hausmärchen; Einleitung von Hermann Grimm und Nachwort von Heinz Rölleke; Artemis & Winkler; München, 1997; ISBN 9783538053885
  • Pavol Dobšinský: Eichenschreck S. 239 – 260 in Slowakische Märchen (Slowenské rozprávky) – Deutsch von Erich Bertleff; Artia-Verlag, Prag, 1963
  • Samo Czambel: Janko der Befreier S. 35 - 45 in Die goldene Frau - slowakische Märchen nach der slowakischen Ausgabe Janko Gondásik a Zlatá Pani; aus dem Slowakischen von Elisabeth Borchardt; Altberliner Verlag, Lucie Groszer, Berlin, 1971

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Božena Němcová: Der unerschrockene Mikesch in Das goldene Spinnrad, S.103-122; Paul List-Verlag Leipzig, o.A.;ca 1960.
  2. Pieter Brueghel der Ältere: Das Schlaraffenland. Fachgruppe Kunst, Gymnasium Salzgitter-Bad, abgerufen am 22. November 2010.
  3. Kinderfilm-online: Informationen zu: Vom tapferen Schmied, abgerufen am 22. November 2010
  4. Filmdatenbank.de: Informationen zu: Vom tapferen Schmied auf filmdb.de, abgerufen am 22. November 2010
  5. Vom tapferen Schmied im Lexikon des Internationalen Films

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