Werner Hörnemann

Werner Hörnemann
Werner Hörnemann (1985).

Werner Gerhard Hörnemann (* 15. September 1920 in Homberg-Hochheide; † 21. Februar 1997 in Bonn) war ein deutscher Autor und Verleger.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Hörnemann wurde als Sohn des Metzgermeisters Eberhard Hörnemann und dessen Frau Claire, geb. Gerling, geboren. Nach dem Abitur wurde Hörnemann zum Arbeitsdienst und dann zum Wehrdienst eingezogen. Am Ende seiner regulären Dienstzeit begann der Krieg. Er blieb Soldat. Im Mai 1945 erfuhr er in seiner Flakstellung in Südfrankreich aus dem Radio vom Kriegsende. Er gelangte auf abenteuerliche Weise von dort mit dem Fahrrad nach Hause, ohne in Kriegsgefangenschaft zu geraten.

Nach dem Krieg studierte Hörnemann an der Universität Bonn Germanistik und Kunstgeschichte bei Heinrich Lützeler. Dort lernte er auch seine Frau Brigitte Bender kennen, 1954 heirateten sie. Er war Mitglied der Donnerstag-Gesellschaft in Alfter bei Bonn, einer Gruppe von Künstlern, die es sich zur Aufgabe machte, „die verlorenen Jahre des Krieges durch […] intensiven geistigen Austausch auszugleichen.“ [1] Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit dem Schreiben von Jugendbüchern und Hörspielen.

Den Durchbruch brachte ihm 1954 das Jugendbuch „Die gefesselten Gespenster“. Dieses Buch war für die damalige Zeit ein ungewöhnlicher Erfolg. Es wurde in acht Sprachen übersetzt und ist seit mehr als 50 Jahren auf dem Markt.

Durch dieses Werk wurde der Gütersloher Bertelsmann-Verlag auf Hörnemann aufmerksam und bot ihm eine Stelle als Lektor für Jugendbücher an. Hörnemann war in den nächsten 16 Jahren in verschiedenen Positionen tätig, so begründete er den Mosaik-Verlag und war zuletzt Verlagsleiter bei Bertelsmann. 1969 stieg er dort aus und gründete in Bonn seinen eigenen Verlag, der vornehmlich Sachbücher herausgab. 1990 verkaufte er seinen Verlag an die Bielefelder Oetker-Gruppe und widmete sich wieder der Schriftstellerei.

Unter den Pseudonymen Gerhard Reims und Gerd Hochheide verfasste Hörnemann Sachbücher aus den Bereichen Garten und Kochen und arbeitete als Übersetzer aus dem Englischen.

Hörnemann starb im Februar 1997 in Bonn an den Folgen einer Lungenentzündung. Er ist auf dem Friedhof in Bonn-Röttgen begraben.

Schriften (Auswahl)

  • Gusti funkt Alarm. Paulus, Recklinghausen 1950, illustriert von Moritz Graf von Schall.
  • Hafenpiraten. Glöckner, Bonn 1950, illustriert von Willy Maria Stucke.
  • Das Lösegeld des roten Häuptlings. Borgmeyer, Bonn 1951, illustriert von M. O. Deister Sarstedt.
  • Die gefesselten Gespenster. Herder, Freiburg 1952; Kessel, Remagen 2007, ISBN 978-3-935638-94-4, illustriert von Horst Lemke (Leseprobe: PDF).
  • Ali und die Räuber. Herder, Freiburg 1953, illustriert von Hann Trier.
  • Das Geheimnis des Don Mirabilis. Herder, Freiburg 1954, illustriert von Hans-Georg Lenzen.
  • Vom Glück des Lektors. Bertelsmann, Gütersloh 1961.
  • Rübezahl. Hörnemann, Bonn 1970, illustriert von Margret Rettich.
  • Biologisch gärtnern: Schritt für Schritt. Hörnemann, Bonn 1982, illustriert von Angela Paysan.
  • Biologisch gärtnern. Maier, Ravensburg 1985, ISBN 3-473-43206-7.
  • Packpapier für Thomas Mann In: Bonn - Jahre des Aufbruchs. General-Anzeiger, Bonn 1986.
  • Der Faulenzergärtner. Hörnemann, Bonn 1989, ISBN 3-87384-329-3.
  • Gewürze, Kräuter, Würzmittel. Hörnemann, Bielefeld 1990, ISBN 3-928193-07-4.
  • So lernt man biologisch gärtnern. Goldmann, München 1990, ISBN 3-4421-0469-6.
  • Hanno zwischen zwei Welten. Bitter, Recklinghausen 1993, ISBN 3-7903-0482-4.
  • Ein Wald geht auf die Reise. Bitter, Recklinghausen 1994, ISBN 3-7903-0512-X.

Literatur

  • Roland Gööck: Marktnischen. In: Buchmarkt Nr. 9, Düsseldorf 1980, S. 212.
  • Sybil Gräfin Schönfeldt: Im Mittelpunkt die Freundschaft. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 76, Frankfurt am Main 1980, S. 2261

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eduard Trier: Als Freigelassener im Bonner Vorfrühling. In: Bonn - Jahre des Aufbruchs. General-Anzeiger, Bonn 1986.

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