Wickeln (Kind)

Wickeln (Kind)

Mit Wickeln, auch Faschen (oder Fatschen, von lat. fascis ‚Bündel‘, cf. Fatschenkind) bezeichnet man eine jahrtausendealte Praxis der Säuglingspflege. Dabei wird das Baby fest mit Stoffbinden umwickelt, so dass es sich nicht mehr bewegen kann. Es wird dann als „Wickelkind“ bezeichnet. Dieses stramme Einbinden nennt man im Englischen tight swaddling – also strammes Wickeln – oder swathing. Im Deutschen bürgert sich derzeit die Bezeichnung Pucken für diese Praxis ein, wobei meistens stark modifizierte Versionen der ursprünglichen Methode gemeint sind. Traditionell wurde das Kind mehrere Monate lang eingewickelt, auch eine Dauer von etwa einem Jahr kam vor.

Festes Wickeln war in zahlreichen und sehr unterschiedlichen Kulturen üblich und ist heute noch sehr weit verbreitet.[1] Verbreitungsschwerpunkte sind Osteuropa, Russland, China, der Nahe Osten sowie Nord- und Südamerika (bei indigenen Gruppen). Die Praxis ist in Afrika südlich der Sahara offenbar unbekannt.[2]

Die heutigen Einstellungen und Bewertungen dieser Pflegepraxis sind äußerst unterschiedlich, insbesondere bezogen auf die Anwendung des Wickelns bei normalentwickelten Babys. In der Ratgeberliteratur wird Wickeln verschiedentlich zur Beruhigung des Babys empfohlen, während der Kindheitshistoriker Lloyd deMause es als extrem schädlich für die emotionale Entwicklung des Kindes einschätzt.[3] Ein Standardwerk zur Behandlung und Therapie von Regulationsstörungen bei Säuglingen erwähnt die Maßnahme Wickeln nicht.[4]

Gewickeltes Baby
Diana von Poitiers nach einem Gemälde von François Clouet, links eine Amme mit Wickelkind, 1570
Gewickelter Säugling, ca. 1644, „Anbetung der Hirten“ (Detail) von Georges de la Tour (1593 – 1652)

Inhaltsverzeichnis

Psychische und physiologische Wirkungen des modernen Wickelns

Zwei Studien zu indianischen Kulturen ergaben, dass festes Wickeln im Cradleboard über einen Zeitraum von etwa einem Jahr nicht den Laufbeginn verzögerte.[5] Im Gegensatz dazu lieferte eine japanische Studie Hinweise auf eine Verzögerung des Laufbeginns durch Wickeln. [6] Eine Studie an albanischen Kindern zeigte hierzu passend eine deutliche Verzögerung des Beginns des Kriechens und ebenso der feinmotorischen Entwicklung durch Wickeln.[7] Es besteht also ein wissenschaftlicher Klärungsbedarf in bezug auf die Auswirkung des monatelangen strammen Wickelns auf den Laufbeginn von Kleinkindern. Die Beeinflussung höherer psychischer Funktionen, wie beispielsweise die Entwicklung des Selbsts oder des Bewirkungserlebens, sind insgesamt sehr unzureichend erforscht. Das gilt ebenso für emotionale Langzeitfolgen des Wickelns.

Heutige medizinische und psychologische Studien zum Wickeln beziehen sich fast immer auf eine modifizierte Form des Wickelns mit enger zeitlicher Begrenzung, meist ausgeführt unter ärztlicher Aufsicht. Heutiges Wickeln im Westen wird meist in modifizierter Form an frühgeborenen Kindern ausgeführt.[8] Normal entwickelte Neugeborene werden mitunter stramm gewickelt, worauf Hinweise in der Ratgeberliteratur zur Babypflege deuten. Oft dient als Begründung für diese Maßnahme die empirisch gut belegte Tatsache, dass gewickelte Babys motorisch ruhiger sind und mehr schlafen als ungewickelte Babys.[9]

Durch Wickeln wird der Anteil des Non-REM-Schlafs (quiet sleep) erhöht, ebenso die gesamte Schlafdauer.[10]

Die Wirkung des Wickelns auf die Regulationsstörung Exzessives Schreien ist nur kurzfristig höher als die klassische Behandlung dieses Problems durch Einführung von mehr Regelmäßigkeit in den Tagesablauf des Kindes.[11] Insofern rechtfertigt dieser Effekt nicht die unbekannten Risiken, die das Wickeln birgt.[12]

Wickeln und Plötzlicher Kindstod

Die Auswirkungen des Wickelns auf den Plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) sind umstritten. Beim Plötzlichen Kindstod, der häufigsten Todesursache bei Babys nach der Neugeborenenphase, handelt es sich um eine Krankheit mit unbekannten Ursachen.[13] Pädiater fanden heraus, dass das Schlafen des Babys auf dem Bauch einen Risikofaktor beim Plötzlichen Kindstod darstellt. Daher wurde das Schlafen der Babys in Rückenlage propagiert, und in der Folge ging die Zahl Plötzlicher Kindstode stark zurück.[14] Da Wickeln die Bewegungsmöglichkeiten des Babys fast völlig einschränkt, wurde von Pädiatern empfohlen, Babys zu wickeln und in Rückenlage schlafen zu lassen.[15] Das Wickeln selbst wird nicht als protektiver Faktor beim Plötzlichen Kindstod angesehen. Wickeln erhöht sogar das Risiko, wenn Babys zudem in der Bauchlage schlafen; es verringert das Risiko, wenn sie in der Rückenlage schlafen.[16] Eine neuere empirische Studie zeigt, dass Wickeln ein Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod sein kann.[17] Die Gefahr der Überwärmung des Kindes ist durch Wickeln erhöht, insbesondere wenn das Baby an fiebrigen Infekten erkrankt.[18] In der Literatur wird ein tragischer Fall beschrieben, bei dem ein gewickeltes Kind durch Überwärmung zu Tode kam.[19] Und auch dieser Überwärmungseffekt wirkt sich negativ auf das Risiko des Plötzlichen Kindstodes aus.

Empirisch nachgewiesene negative Wirkungen des Wickelns

Empirisch nachgewiesene negative Wirkungen des Wickelns beziehen sich auf folgende Probleme:

  • Traditionelle Formen des Wickelns erhöhen das Risiko für Hüftdysplasie[20]
  • Das Risiko an Atemwegsinfektionen zu erkranken war in einer Studie um das Vierfache erhöht[21]
  • Durch das lange ruhige Liegen besteht die Gefahr der Abplattung des Hinterkopfs[22]
  • Wickeln führt bei normal entwickelten Babys zu einer verspäteten Gewichtszunahme nach der Geburt.[23] Dieser Effekt wird von den Autoren der Studie auf den verringerten direkten Hautkontakt zwischen Baby und Mutter zurückgeführt
  • Mütterliches Beziehungsverhalten, affektive Zuwendung und Gegenseitigkeit werden durch Wickeln nachhaltig erschwert, wie anhand einer Untersuchung von Mutter-Kind-Dyaden bei einjährigen Babys festgestellt wurde[24]
  • Wickeln geht mit verringertem Körperkontakt zwischen Kind und Mutter einher.[25]

Reaktionen der Babys auf Wickeln

Die Reaktionen der Babys auf das Gewickelt-Werden sind unterschiedlich: Viele wehren sich zunächst gegen das Gewickelt-Werden, geben aber dann schnell auf und werden passiv.[26] Sowohl Weinen außerhalb des Cradleboards kommt vor, als auch Verweigern des Cradleboards nach längerer Zeit außerhalb.[27]

Wickeln bei frühgeborenen Babys

Wickeln bei frühgeborenen Babys wird anders ausgeführt als traditionelles Wickeln. Frühgeborene Babys weisen aufgrund ihrer physiologischen Unreife (insbes. von Lungen, Nieren und Herz) eine ganze Reihe massiver medizinischer Probleme auf. Ihr motorischer Entwicklungsrückstand ist mitunter beträchtlich, und sie ermüden schnell. In den Frühgeborenenstationen werden zahlreiche medizinische Interventionen ausgeführt, um das Leben dieser winzigen Kinder zu erhalten und zu erleichtern.

Das „Wickeln“ dieser Frühchen (very low birth weight infants, VLBW infants) erfolgt sehr locker und dient dazu, die schwachen und wenig beweglichen Arme am Körper des Kindes zu halten. Infolge dieser Hilfe kann das frühreife Baby gewisse Bewegungen ausführen.[28] Ziel dieser Wickelform ist also die Erleichterung von Bewegungen. Daher ist diese Form des „Wickelns“ vom eigentlichen Wickeln zu unterscheiden. Die extrem retardierte motorische Entwicklung dieser Kinder erfordert die Simulation des zuvor „schwerelosen“ Zustands der Arme im wäßrigen Medium des Uterus. Daher werden die Arme der Kinder in Beugung (nicht in Streckung wie bei Soranus beschrieben) gewickelt, die Hände nahe am Mund platziert.[29] Diese Position erlaubt die Selbstberuhigung, etwas, was bei gewöhnlichem Wickeln gerade verhindert wird.

Geschichte des Wickelns

Vorzeit und Antike

Gewickelte Kinder. Schmuck und Grabbeigaben aus Agia Triada (Kreta), Vorpalastzeit, 2600-2000 v. Chr., Heraklion (Iraklion), Kreta. Archäologisches Museum Heraklion
Idol mit Wickelkind, 2500-1950 v. Chr. (Bronzezeit), Terrakotta mit rotem, poliertem Überzug aus Hagia Paraskevi, Zypern, Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Verschiedene Autoren vermuten, dass die Praxis bereits im Paläolithikum erfunden wurde.[30] In Europa finden sich erste Nachweise dieser Praxis aus der Vorgeschichte in Form von Votivgaben, Idolen und Grabbeigaben: Die ältesten Abbildungen gewickelter Kinder stammen von Kreta und Zypern. Die Votivgaben und Idole sind 4000 bis 4500 Jahre alt.

Laut Hippokrates (ca. 460 – ca. 370 v. Chr.) haben die Ägypter ihre Kinder gewickelt.[31] Es fehlen bislang aber Belege für diese Angabe. Etwa 600 Jahre vor Christus schrieb der Prophet Ezechiel vom Salzen und Wickeln des Neugeborenen.[32]

In der griechischen und römischen Antike war Wickeln die übliche Behandlung des Neugeborenen. Die bei weitem ausführlichste Beschreibung einer Wickelmethode in der Antike stammt von dem griechischen Arzt Soranus von Ephesus (um 100 n. Chr.), einer zentralen medizinischen Autorität der Antike. Er praktizierte in Rom. Nach der Geburt wurde das Kind gewaschen, abgenabelt und mit Salz bestreut. Dann folgte das für Soranus unerläßliche Wickeln des Kindes.[33] Nach antiken Auffassungen war der Babykörper weich und formbar.[34] Daher sollte das Kind durch die Wickelbänder körperlich geformt werden. Jedes einzelne Körperglied des Kindes wurde in der Antike gewickelt, danach der ganze Körper, der so in eine unbewegliche Streckstellung gebracht wurde. Anschließend wurde es in eine Wiege gelegt, die bereits im Altertum verwendet wurde. Laut Soranus sollte das Baby etwa 40 bis 60 Tage lang gewickelt werden.[35]

Dakisches Wickelkind und Mutter, 113 n. Chr., Trajanssäule, Rom, nach einer Gipskopie aus dem 19. Jh., (Museo della Civiltà Romana, Rom)
Amme mit gewickeltem Kind, 2. Jh. n. Chr., römische Votivstatuette, Archäologische Staatssammlung, München

Wickeln scheint Teil antiker Geburtsriten gewesen zu sein. Neben der auch rituell zu verstehenden Funktion, dem Kind eine Form zu geben, sollte es ermöglichen, dass bereits das Neugeborene aufrecht stehen konnte und so aus einem animalischen Wesen auf magisch-symbolische Weise ein Mensch wurde.[36] Bereits in der Antike war Wickeln Thema der bildenden Kunst (Votivgaben, Idole, Darstellungen von Sagenfiguren).

Mittelalter

Gewickelter Jesus vor Ochse und Esel, 1291, „Geburt Christi“, Mosaik von Pietro Cavallini (ca. 1250 – 1330), Santa Maria in Trastevere, Rom

Wickeln war über das gesamte Mittelalter verbreitet. Die medizinischen Autoritäten des Mittelalters waren noch weitgehend von Soranus‘ Ansichten beeinflusst. Auch sie argumentierten bei der Begründung des Wickelns praktisch ausschließlich damit, dass der Körper des Neugeboren weich und formbar sei und daher eine Formung benötige. Bartholomaeus Anglicus wollte durch Wickeln Verdrehungen der Glieder verhindern, Vinzenz von Beauvais empfahl zudem eine Formung von Kopf, Nase und Stirn.[37] Heinrich von Laufenberg und Paulus Bagellardus sprachen sich sehr ähnlich für Notwendigkeit des Wickelns aus.[38] Im ersten deutschsprachigen Werk über Pädiatrie, dem „Regiment der jungen Kinder“ von 1473, empfahl der Augsburger Arzt Bartholomäus Metlinger (ca. 1440 – ca. 1491):

„Wenn man das Kind fatschen will, so soll man die Glieder des Kindes sanft anfassen. Was zu strecken ist, das soll man strecken wie die Arme nach der Länge des Leibes. Desgleichen die Füße und dann genauso wickeln.“[39]

Gewickeltes Baby wird der Amme übergeben, 1549, Titelblatt von Bartholomaeus Metlingers „Regiment der jungen Kinder“ in der Edition von 1549

Wickeln war seit der Antike mit dem Ammenwesen verknüpft. Auch im Mittelalter wurden viele Kinder von Ammen außer Haus betreut. Das Wickeln war für diese Fernammen eine leicht anwendbare Methode zur Ruhigstellung des Kindes.

Die Dauer des Wickelns lässt sich für das Mittelalter kaum rekonstruieren. In Heiligenviten finden sich Hinweise darauf, dass es mitunter gut ein Jahr durchgeführt wurde.[40] Diese lebensweltliche Praxis spiegelt sich in der Thematisierung in zeitgenössischen Gemälden, Gedichten und theologischer Literatur. Die Mystikerin Birgitta Birgersdotter (1303-1373), genannt Birgitta von Schweden, beschrieb ganz präzise die Wickelung des Jesuskindes nach einer Vision am Weihnachtsfest des Jahres 1372.[41] Diese berühmte Vision war Ausgangspunkt eines neuen Bildtypus‘, der das neugeborene Jesuskind auf dem kalten Boden liegend beschrieb. Erst nach dieser Szene erfolgte das Wickeln.

Die Mystikerin Mechthild von Hackeborn (1241-1299), hatte eine Vision, in der der neugeborene und gewickelte Jesus sagte:

„Da ich in der Welt geboren ward, wurde ich von Stunde an gebunden mit Tüchlein, also daß ich mich nicht bewegen mochte, zu einem Zeichen, daß ich mich ganz, mit allen Gütern, die ich mit mir von dem Himmel brachte, in die Gewalt des Menschen gegeben habe zu seinem Nutzen. Denn, wer gebunden ist, hat keine Gewalt und vermag sich nicht zu wehren, und ihm mag genommen werden Alles, was er hat.“[42]

Giotto di Bondone (1266-1337) stellte die schmerzhafte Formung der Nase des gewickelten Jesuskindes dar, und Hieronymus Bosch (ca. 1450 – 1516) malte ein Wickelkind in den Klauen einer ängstigenden Mutterfigur.

Geburt Christi, 1310, Fresko (Detail) von Giotto di Bondone, San Francesco, Assisi
Gewickeltes Baby und böse Mutter, 1505-1510, Ausschnitt aus „Die Versuchung des heiligen Antonius“ (Mitteltafel eines Triptychons) von Hieronymus Bosch (ca. 1450-1516). Museu Nacional de Arte Antiga, Lissabon

Die vielleicht anmutigste Darstellung eines gewickelten Kindes stammt von Andrea Mantegna (1431 – 1506).

Madonna mit schlafendem Kind, 1465-70, Gemälde von Andrea Mantegna (1431 – 1506)

Neuzeit

Die Praxis des Wickelns wurde in Europa seit der Antike kontinuierlich beibehalten.[43] In der Frühen Neuzeit scheint die Idee entstanden zu sein, dass Wickeln das Baby warmhalten solle. Aus dem Mittelalter sind keine Begründungen überliefert, die das Warmhalten oder Beruhigen des Kindes herausstellen. Der französische Dichter de Sainte-Marthe beschreibt die wärmende Funktion des Wickelns im 16. Jahrhundert in einem Gedicht zum ersten Mal (hier in der englischen Übersetzung des ursprünglich lateinischen Textes):

„T’ enwrap the babe, by many circling fold, In equal lines, and thus defend from cold.“[44]

Der gewickelte Prinz von Urbino in der Wiege, 1605, Gemälde von Federico Barocci (1528-1612)

Im 16. Jahrhundert lieferte der schweizerische Wundarzt Felix Würtz (ca. 1500 bis ca. 1598) mit seinem „Kinderbüchlein“ die erste kritische Auseinandersetzung mit dem Wickeln und seinen unmittelbaren Folgen für das Baby:

„Es ist deshalb (wie ich auch zuvor geschrieben habe) auf dem Rücken liegen und so ungebunden strampeln das allerbeste für alle Kinder, gleichermaßen ob sie gar jung oder auch etwas älter sind, nach der Zeit, da sie vor ihren Händen und Füßlein nicht mehr erschrecken. Wenn sie aber (so) jung sind, daß sie ihre eigenen Händlein und Füßlein noch fürchten und davor erschrecken, soll man diese Kinder nicht so ungebunden liegen lassen.“[45]

Obwohl Würtz sich für eine gemäßigte Form des Wickelns aussprach, stellt seine Arbeit insgesamt den Auftakt für die Abschaffung des Wickelns dar. Er ließ sich Wickeln von den Ammen zeigen und leitete daraus entstandene Schäden für das Kind ab. Er argumentierte dabei unter Berücksichtigung der Empfindungsfähigkeiten des Kindes. Würtz’ Auffassungen blieben lange ohne praktische Folgen. Erst am Ende des 17. Jahrhunderts sprach sich der englische Philosoph John Locke gegen das Wickeln aus. Es setzte ein grundlegender Wandel der Einstellungen gegenüber dem Wickeln ein. 150 Jahre nach Würtz' Tod sprach sich der englische Arzt William Cadogan (1711-1797) für die völlige Abschaffung des Wickelns aus. In seiner Abhandlung „An Essay upon Nursing and the Management of Children, from their Birth to Three Years of Age“ von 1748 äußerte er seine Auffassung von einer zeitgemäßen Pflege der Kleinkinder:

“But besides the Mischief arising from the Weight and Heat of these Swaddling-cloaths, they are put on so tight, and the Child is so cramp'd by them, that its Bowels have not room, nor the Limbs any Liberty, to act and exert themselves in the free easy Manner they ought.”[46]

Seiner Meinung schlossen sich zahlreiche Ärzte an, beispielsweise der schwedische Arzt Rosén von Rosenstein. Jean-Jacques Rousseau war wohl vom ärztlichen Diskurs beeinflusst und verglich das Wickeln 1762 in seinem Erziehungsroman Emile mit Fesseln, wobei er dieses Bild unmittelbar von Buffon übernahm. Bereits in der Antike hatte Plinius d. Ä. das Wickeln mit Fesseln verglichen.[47]

Mutter und Kind wenden beim Wickeln den Blick voneinander ab, nach 1721, „Der Winter“ von Giuseppe Gambarini (1680–1725)

Die Ärzte spielten bei der Abschaffung des Wickelns eine bedeutende Rolle. Ab dem 18. Jahrhundert trugen sie Beobachtungen zu entgleisten Wickelformen zusammen und lieferten ein Bild von den unmittelbaren körperlichen Schäden, die dysfunktionales Wickeln anrichten kann: Rosén von Rosenstein beschrieb 1761 den Fall eines Babys, dessen Arm durch Wickelung abgeschnürt war, Gilibert beschrieb 1770 Entzündungen der Haut infolge von selten gewechselten Windeln.[48] Ähnlich argumentierten die deutschen Ärzte Zückert und Struve im 18. Jahrhundert.[49] Das führte dazu, dass ab dem 18. Jahrhundert in verschiedenen Ländern und Regionen von Westeuropa das Wickeln schrittweise abgeschafft wurde. England nahm bei der Abschaffung des Wickelns sicher eine führende Rolle ein.[50] Weite Teile der Bevölkerung von England und Amerika hörten mit dem Wickeln Ende des 18. Jahrhunderts auf, Frankreich folgte im 19. Jahrhundert und Deutschland im 20. Jahrhundert, wobei ländliche Regionen sehr viel länger diese Praxis beibehielten. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in Deutschland das Steckkissen verwendet, eine Art wattierter Leinenschlafsack. Das Baby wurde „hineingesteckt“, der Körper einschließlich der Arme fest gewickelt.[51] Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dabei schließlich die Arme frei gelassen.[52] Vereinzelt gab es Fälle von traditionellem Wickeln im Deutschland der 70er Jahre.[53]

Gewickeltes Kind im „Wickelbett“, 1878: aus Rittershain (1878), S. 24

Heutige Situation

Die heutige Verbreitung von strammem Wickeln in den Familien in Westeuropa ist unklar. In stark modifizierter Form wird Wickeln bei Vorliegen einer medizinischen Indikation (etwa bei frühgeborenen Kindern) angewendet. Angeblich wachse die Popularität des Wickelns in den USA, Großbritannien und den Niederlanden.[54] In einer britischen Stichprobe zeigte sich, dass 19,4 % der Babys nachts gewickelt wurden.[55] Insbesondere zur Verhinderung des Plötzlichen Kindstods (SIDS) und zur Beruhigung exzessiv schreiender Babys mit sog. „Koliken“ wird Wickeln in der Neugeborenenpflege angewandt.[56] In Deutschland wird Wickeln nicht als Routinepflegemaßnahme eingesetzt und erfährt wenig Akzeptanz.[57]

Außerhalb Westeuropas ist Wickeln nach wie vor stark verbreitet. Statistische Angaben hierzu sind selten. Für die Türkei ist bekannt, dass 93,1 % aller Kinder im Jahr 1978 auf traditionelle Weise gewickelt wurden.[58]

Aufgrund der Auswertung der Human Relations Area Files (HRAF) kamen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass 39% aller dokumentierten zeitgenössischen nicht-industrialisierten Kulturen Wickeln praktizieren; weitere 19% verwenden andere Methoden der Bewegungseinschränkung von Kleinkindern.[59]

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  • Michael Goodich (1975). Bartholomaeus Anglicus on child-rearing. In. The journal of psychohistory, 3 (1), S. 75-84.
  • Hippokrates (1957). Hippocrates. Vol. I. English translation by W. H. S. Jones. Cambridge. (Erstveröffentlichung 1923)
  • Henry Mayhew (1864). German life and manners as seen in Saxony at the present day.Vol. I. London.
  • Mechthild von Hackeborn (1880). Der heiligen Mechtildis, Jungfrau aus dem Orden des heiligen Benediktus, Buch besonderer Gnade. Aus dem Lateinischen nach der Ausgabe der Benediktiner von Solesmes von J. Müller, Regensburg. (Zitiert als Mechthild v. H. (1880)).
  • Bartholomaeus Metlinger (1473). Ein Regiment der jungen Kinder. Augsburg.
  • Plinius der Ältere (1828). Die Naturgeschichte des Cajus Plinius Secundus. Übersetzt von Moritz Fritsch. Prenzlau.
  • Ritter von Rittershain, Gottfried (1878). Die Gesundheitspflege des jüngeren Kindes. Prag.
  • Jean-Jacques Rousseau (1963). Emile oder über die Erziehung. Reclam.
  • Nils Rosén von Rosenstein (1776). The diseases of children and their remedies. Übers. v. Andrew Sparrman. London.
  • Scévole de Sainte-Marthe (1797). Paedotrophia or the art of nursing and rearing children: A poem in three books. Übers. aus dem Lateinischen von H. W. Titler. London. (Lateinisches Original von 1584)
  • Mrs. Alfred Sidgwick (1908). Home life in Germany. (3. Aufl.). New York.
  • Soranus von Ephesus (1894). Die Gynäkologie des Soranus von Ephesus. Geburtshilfe, Frauen- und Kinderkrankheiten, Diätetik der Neugeborenen. Übers. von H. Lüneburg. München: Lehmann.
  • Christian Augustus Struve (1803). Über die Erziehung und Behandlung der Kinder in den ersten Lebensjahren. Ein Handbuch für alle Mütter, denen die Gesundheit ihrer Kinder am Herzen liegt. 2. vermehrte und verbesserte Ausgabe. Hannover (1. Aufl.: 1798)
  • Felix Würtz (1563). Kinderbüchlein. In: Felix Würtz. Wund-Artzney. Basel. S. 674-730. (Gedruckt 1675, Ersterscheinung 1612)
  • Johann Friedrich Zückert (1771). Unterricht für rechtschaffene Eltern, zur diätetischen Pflege ihrer Säuglinge. Zweyte verbesserte Auflage. Berlin. (1. Aufl.: 1764)

Fußnoten

  1. Belege für die ubiquitäre Verbreitung von strammem Wickeln finden sich bei: Ploß (1911), S. 232-293, Lipton et al. (1965), S. 522 ff.; Barry & Paxson (1971), S. 474 ff.; deMause (1989 a), S. 62 ff. und (2002), S. 325 ff.; Etienne (1976), S. 144 (hier auch Abbildungen); Ewing (1977), S. 13-21; Shahar (1983), S. 292 u. (1993), S. 100 ff., Murken (2005), S. 3 ff. Vgl. auch Peiper (1966), Stichworte: Wickeln, Wickelkind
  2. Vgl. die tabellarische Übersicht in Frenken (2011), S. 341-349.
  3. Vgl. Blom (2005), deMause (2002), S. 325 ff.
  4. Vgl. Papousek et al. (2004)
  5. Vgl. Dennis (1940 a), S. 107; Chisholm (1983), S. 83
  6. Vgl. Sofue et al. (1957) zit. n. Lipton et al. (1965).
  7. Vgl. Danzinger & Frankl (1934), S. 235; vgl. auch Frenken (2011), S. 44 ff.
  8. Vgl. Short et al. (1996), S. 25; Abbildung S. 27
  9. Vgl. Lipton et al (1965), S. 560 ff
  10. Vgl. Franco et al. (2005), S. 1307 ff.; Chisholm (1983), S. 83
  11. Vgl. van Sleuwen et al. (2003), (2006) und (2007)
  12. Vgl. Long (2007)
  13. Vgl. Task Force on Infant Sleep Position and Sudden Infant Death Syndrome (2000), S. 650 f
  14. Vgl. Gilbert (1994), S. 445
  15. Vgl. Gerard et al. (2002)
  16. Vgl. Thach (2009), S. 461, Richardson et al. (2009), S. 475 ff
  17. Vgl. Blair et al. (2009)
  18. Vgl. Cheng & Partridge (1993), S. 238 ff
  19. Vgl. van Gestel et al. (2002)
  20. Vgl. Kutlu et al. (1992), S. 598 f., Akman et al. (2007), S. 290. Vgl. die Literaturübersicht bei Mahan & Kasser (2008)
  21. Vgl. Yurdakok et al. (1990), S. 878
  22. Vgl. Bloch (1966). S. 645
  23. Vgl. Bystrova et al. (2007 a), S. 29 ff
  24. Vgl. Bystrova (2008), S. 46
  25. Vgl. Barry & Paxson (1971), S. 487
  26. Danzinger & Frankl (1934), S. 229; Lipton et al. (1965), S. 534; Chisholm (1983), S. 166, Gerard et al. (2002 b), S. 398; Blom (2005), S. 148
  27. Vgl. die Diskussion bei Dennis (1940 a), S. 213 f. und 216, Dennis (1940 b), S. 96 ff
  28. Vgl. Short et al. (1996), S. 25
  29. Vgl. die Abbildung in Short et al. (1996), S. 27
  30. Vgl. Hudson & Phillips (1965), S. 15, deMause (2002), S. 328
  31. Vgl. Hippokrates (1957), S. 124
  32. Ezechiel 16, 3-4. Vgl. auch Hiob 38, 9 und Lukas 2, 7 u. 12 zum Wickeln von Jesus als Baby
  33. Soranus (1894), S. 60 f.
  34. Vgl. Soranus (1894), S. 58, 61, 82.
  35. Vgl. Zglinicki (1979), Abb. 404
  36. Vgl. Köves-Zulauf (1990), S. 13, Dasen (2008), S. 50.
  37. Vgl. Goodich (1975), S. 77 (aus: Bartholomaeus Anglicus, Buch 6, Kapitel 4); Vinzenz von Beauvais (ca. 1250), zit. nach Arnold (1980), S. 114 f.
  38. Vgl. Laufenberg (1429), n. Arnold (1980), S. 144 f.; Bagellardus (1472), zit. n. Ruräh (1925), S. 35 f.
  39. Metlinger (1473), 2 v – 2 r. Neuhochdeutsche Übertragung laut Frenken (2011), S. 165 f..
  40. Vgl. Shahar (1983), S. 292
  41. Vgl. Birgitta (1888), S. 269 f. (Buch 7, Kap. 21)
  42. Mechthild von Hackeborn (1880), S. 44 (Buch I, Kap. 5)
  43. Vgl. Frenken (2011), S. 141 ff.
  44. Sainte-Marthe (1797), S. 67
  45. Würtz (1563), S. 726 f.
  46. Cadogan (1748), S. 10.
  47. Vgl. Rousseau (1963), S. 120; Buffon (1771), S. 680; Plinius d. Ä. (1828), S. 9. Plinius lebte ca. 23 - 79 n. Chr.
  48. Vgl. Rosén von Rosenstein (1756), S. 9; Gilibert, zit. n. Badinter (1984), S. 96
  49. Vgl. Zückert (1771), S. 40; Struve (1803), S. 57
  50. Vgl. Shorter (1975 a), S. 228; (1975 b), S. 273; deMause (1989), S. 64
  51. Vgl. Mayhew (1864), S. 492 (Abbildung).
  52. Vgl. Sidgwick (1908), S. 7 f.
  53. Vgl. Hirsch (2005), S. 70
  54. Vgl. van Sleuwen (2007), S. e1097
  55. Vgl. Bacon et al. (1991), S. 630
  56. Vgl. van Sleuwen et al. (2003), (2006) u. (2007)
  57. Vgl. Meyer & Erler (2009), S. 24
  58. Vgl. Caglayan et al (1991), S. 117
  59. Nelson et al. (2000), S. e75

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 Commons: Wickeln – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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