Wierthe

Wierthe
Wierthe
Gemeinde Vechelde
Koordinaten: 52° 14′ N, 10° 23′ O52.23411111111110.38438888888978Koordinaten: 52° 14′ 3″ N, 10° 23′ 4″ O
Höhe: 78 m ü. NN
Einwohner: 314 (31. Jan. 2010)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 38159
Vorwahl: 05302
Karte

Lage von Wierthe in der Gemeinde Vechelde

Wierthe ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine in Niedersachsen mit etwa 314 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wierthe wurde im Jahre 1178 als „Wirite“[1] in einer Urkunde des Aegidienklosters Braunschweig urkundlich erwähnt, später auch als „Wirete“ (1318).

Die Dorfkirche St. Urban wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut. Anfang des 16. Jahrhunderts ging das Patronatsrecht der Kirche auf das Braunschweiger Kreuzkloster über.[2] Im Jahr 1802 hatte Wierthe 151 Einwohner in 20 Feuerstellen.[3] Mit dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde Wierthe 1807 in das von Napoleon geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert. Nach dessen Auflösung im Jahr 1813, gehörte der Ort bis 1918 zum Herzogtum Braunschweig.

Wierthes Zuordnung zum Landkreis Braunschweig und sein Status als selbstständige Gemeinde endete im Jahr 1974 im Zuge der Gebietsreform Niedersachsens.

Von 1866 bis 2005 war die Ortschaft Standort einer Zuckerfabrik, zunächst als Actien-Zucker-Fabrik Wierthe. Im Dezember 2005 wurde die Produktionsanlage, zuletzt im Besitz der Nordzucker AG, stillgelegt. Während des Umbaus des Rathausgebäudes in Vechelde im Jahr 2008, nutzte die Gemeindeverwaltung die Bürogebäude der Zuckerfabrik. Knapp ein Jahr war Wierthe Amtssitz des Bürgermeisters und der Gemeindeverwaltung Vecheldes.

Dorfbild

Wierthe liegt auf einer flachen Bodenwelle zwischen dem Flüsschen Aue und dem Dummbruchgraben. Der Ort war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf und hat seinen dörflichen Charakter bewahrt, obwohl viele Bewohner des Dorfes ihrem Erwerb heute hauptsächlich im Oberzentrum Braunschweig oder dem nahegelegenen Industriegebiet im Raum Salzgitter nachgehen.

Das Dorfbild wird von mitteldeutschen Dreiseit- und Hakenhöfen bestimmt, daneben zweigeschossige Arbeiterhäuser. Mit dem Gebäudekomplex der ehemaligen Zuckerfabrik am östlichen Dorfrand bildet Wierthe eine weithin sichtbare Silhouette in der sonst flachen Landschaft.

Seit 1962 ist das Wierther Holz Landschaftsschutzgebiet, gemeinsam mit dem angrenzenden Sonnenberger Holz.

Nachbarorte

Vechelde Denstorf
Köchingen Nachbargemeinden Sonnenberg
Vallstedt Alvesse (Vechelde) Salzgitter-Üfingen

Sehenswürdigkeiten

Im Nordwesten des Dorfes befinden sich die Klärteiche der ehemaligen Zuckerfabrik. Diese mit Schließung der Zuckerfabrik im Jahr 2005 nutzlos gewordenen Absetzteiche haben sich seit ihrer Stilllegung zu einem Biotop gewandelt. Nach der Schätzung von Ornithologen sind ungefähr 200 Vogelarten an den Klärteichen zu beobachten. Die Klärteiche befinden sich im Besitz der Stiftung Kulturlandpflege, die die Wasserversorgung der für Brut- und Rastvögel wichtigen Teichflächen über einen Brunnen sicherstellen will.[4]

Politik

Ortsvorsteherin ist Sylvia Radke (SPD).

Persönlichkeiten

Literatur

  • C. Venturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwar̈tigen Beschaffenheit. Verlag C. G. Fleckeisen, Helmstedt 1847.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. August Lambrecht: Das Herzogthum Braunschweig, Verlag Albert Stichtenoth, Wolfenbüttel 1863.
  2. Nathalie Kruppa (Hrsg.): Pfarreien im Mittelalter, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 3-525-35892-X.
  3. Georg Hassel: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg, Braunschweig 1802.
  4. Harald Meyer: Klärteiche − Die schlammige Uferzone macht sie so wertvoll für viele Vögel. In: Braunschweiger Zeitung, 1. Dezember 2007, abgerufen 23. März 2010.

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