Alvesse (Vechelde)

Alvesse (Vechelde)
Alvesse
Gemeinde Vechelde
Koordinaten: 52° 13′ N, 10° 23′ O52.21516710.38353976Koordinaten: 52° 12′ 55″ N, 10° 23′ 1″ O
Höhe: 76 m ü. NN
Einwohner: 263 (31. Jan. 2010)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 38159
Vorwahl: 05300
Karte

Lage von Alvesse in der Gemeinde Vechelde

Alvesse, Ortsteil der Gemeinde Vechelde

Alvesse ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine in Niedersachsen mit 263 Einwohnern (Stand: 31. Januar 2010).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort ist vermutlich im 9. Jahrhundert entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1161 als „Alvotesheim“, später als „Alvedissen“. Um 1204 bezog die Braunschweiger Patrizierfamilie Holtnicker den Zehnten der Alvesser Gemarkung und besaß zudem ein Allodialgut in Alvesse. Im 15. Jahrhundert erwarben die Andreaskirche und der Rat der Braunschweiger Neustadt weitere Güter.[1]

Im Jahr 1802 hatte Alvesse 188 Einwohner in 25 Feuerstellen.[2] Mit dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde Alvesse 1807 in das von Napoleon geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert. Nach dessen Auflösung im Jahr 1813, gehörte der Ort bis 1918 zum Herzogtum Braunschweig.[3]

1810 wurde die Alvesser Bockwindmühle „Auguste“ im Südosten des Dorfes errichtet. Die Mühle blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb. 1973 wurde die Windmühle zerlegt und im Handwerksmuseum Suhlendorf, Landkreis Uelzen, wieder aufgebaut. Aufwändig restauriert ist sie dort seit 1999 wieder in einem mahlfähigen Zustand.

Im Jahr 1875 wurde im Torfmoor des Dummbruchgrabens bei Alvesse das Skelett eines Auerochsen (Bos primigenius) gefunden. Es war eines der vollständigsten je gefundenen Skelette und befand sich ein Jahr später im Bestand des Naturhistorischen Museums in Braunschweig.[4]

Nachdem 1888 die Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig in Betrieb genommen wurde, wird Alvesse ein Haltepunkt der Bahnlinie und erhält einen Bahnhof, der im Jahr 1982 stillgelegt wurde.

Alvesses Zuordnung zum Landkreis Braunschweig und sein Status als selbstständige Gemeinde endete im Jahr 1974 im Zuge der Gebietsreform Niedersachsens.[5]

Dorfbild

Kirche Alvesse

Alvesse liegt auf einer flachen Bodenwelle zwischen dem Flüsschen Aue und dem Dummbruchgraben. Der Ort hat seinen dörflichen Charakter bewahrt, obwohl viele Bewohner des Dorfes ihrem Erwerb heute hauptsächlich im Oberzentrum Braunschweig oder dem nahe gelegenen Industriegebiet im Raum Salzgitter nachgehen.

Das Rittergut Alvesse entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und liegt im Süden des Dorfes. Das Herrenhaus wurde in schlichtem postklassizistischem Stil in einem etwa 3 ha großen Park errichtet. Der Park ist in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Nachbarorte

Köchingen Wierthe Sonnenberg
Vallstedt Nachbargemeinden
Salzgitter-Lebenstedt Salzgitter-Üfingen

Politik

Ortsvorsteher ist zurzeit Wolfgang Will.

Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006

Literatur

  • Karl Jordan (Hrsg.): Monumenta Germaniae Historica − Die Urkunden Heinrichs des Löwen, Herzogs von Sachsen und Bayern. Bd. 1, Verlag A. Hiersemann, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-7772-5701-3
  • Carl Venturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwar̈tigen Beschaffenheit. Verlag C. G. Fleckeisen, Helmstedt 1847
  • Ritterschaft des ehemaligen Landes Braunschweig: Die Rittersitze des ehemaligen Landes Braunschweig. Verlag MatrixMedia Verlag GmbH, ISBN 978-3-932313-27-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lambrecht, August: Das Herzogthum Braunschweig, Verlag A. Stichtenoth, Wolfenbüttel 1863.
  2. G. Hassel: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg, Braunschweig 1802.
  3. Vgl. Blazek, Matthias: Das Kurfürstentum Hannover und die Jahre der Fremdherrschaft 1803–1813, ibidem, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89821-777-4, S. 27 ff.
  4. Ahrens, Sabine; Bernecker, Dietrich: Zweihundertfünfzig Jahre Naturhistorisches Museum in Braunschweig, Verlag Staatliches Naturhistorisches Museum, Braunschweig 2004.
  5. Zur Gebietsreform vgl. Blazek, Matthias: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.

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