Vallstedt

Vallstedt
Vallstedt
Gemeinde Vechelde
Koordinaten: 52° 13′ N, 10° 22′ O52.21666710.36527876Koordinaten: 52° 13′ 0″ N, 10° 21′ 55″ O
Höhe: 76–96 m ü. NN
Einwohner: 1.346 (28. Feb. 2010)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 38159
Vorwahl: 05300
Karte

Lage von Vallstedt in der Gemeinde Vechelde

Vallstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine in Niedersachsen mit rund 1350 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1200 „maior Veledstide“, später u. a. „Velstede“ (1274) und „groten Valstede“ (1462). Im Jahr 1317 verkaufte Herzog Albrecht II., Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Gerichtsbarkeit über Vallstedt an das Cyriakusstift zu Braunschweig. 1493 wurde das Dorf von Landsknechten der Stadt Braunschweig bei ihren Fehden mit den Herzögen des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel geplündert.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) werden auch in Vallstedt Plünderungen vorgekommen sein, jedoch sind Brandschatzungen unterblieben. Aber es wurde das Innere der Kirche von schwedischen Truppen verwüstet. Die Glocken waren jedoch in Braunschweig in Sicherheit gebracht und später wieder heimgeholt worden.

In Vallstedt lag eine schwedische Garnison. Ein schwedischer Obrist namens Meyer hatte im Jahr 1636 hier Quartier genommen und ein gutes Verhältnis zur Dorfbevölkerung hergestellt, so schenkte er der Kirche einen kleinen silbernen Kelch und eine Schüssel zur Abendmahlsfeier.[1]

Dorfbild und Ortsentwicklung

Das Dorfbild wird von kleinen mitteldeutschen Streckhöfen und größeren Dreiseithöfen aus Fachwerk und Backsteinfachwerk bestimmt.

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Ort begonnen, sich nach Westen und Osten durch Eigenheime, Siedlungs- und Reihenhäuser zu erweitern. Das erste Baugebiet, das im Volksmund so genannte „Klein Kummersdorf“, da sich die Bauherren das Geld buchstäblich vom Mund absparen mussten, wurde in den Jahren 1954–1958 erschlossen. Die Bauzeit wurde teilweise erst im Jahr 1962 abgeschlossen. Das siebte Baugebiet „Im Hofe“, wurde 1997−2003 errichtet. Seit 2008 existiert ein Bebauungsplan für die Ortsmitte zwischen Wallstraße und Thieberg.

Nachbarorte

Bodenstedt Köchingen Wierthe
Lengede Nachbargemeinden Alvesse (Vechelde)
Lengede-Broistedt Salzgitter-Lebenstedt

Politik

Der Ortsrat von Vallstedt setzt sich aus 9 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

CDU SPD Gesamt
2006 6 3 9 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006

Bürgermeister

Ortsbürgermeister ist Frank Pfeiffer (CDU).

Wappen

Die Linde ist Wahrzeichen allen dörflichen Lebens mit ihren 9 Blättern entsprechend den 9 Buchstaben des Ortsnamens. Die Kraft ihrer Wurzeln versinnbildlicht die feste Verbundenheit mit dem Heimatboden. Die lebensspendende Sonne und der Pflug stehen für Fleiß und den ländlichen Charakter des Ortes. Das tägliche Brot ist gesichert, wenn Gottes Sonne ihren Segen spendet. Die Bärenklaue aus dem Wappen derer von „Velestede“ (im 18. Jahrhundert ausgestorben) soll die geschichtliche Tradition aus den Anfängen des Dorfes unterstreichen. Die Farben gold, silber, rot, grün und schwarz verleihen dem Wappen Lebendigkeit.

Gebäude

Die Kirche Sankt Martini, mit romanischem Turm, wurde mehrfach erneuert. Für den vermuteten Bau einer Kapelle in den Jahren 800 bis 850 existiert keine urkundliche Bestätigung. In einer Urkunde des Pfalzgrafen Heinrich, Sohn Heinrichs des Löwen, erwähnt im inventarium bonorum St. Cyriaci, wird der Bau einer Steinkirche genannt, um 1100 bis 1150. Die Steine wurden von den Vallstedter Bauern mit Pferde- und Ochsengespannen und Leiterwagen aus dem Elm geholt. Im Jahr 1431 erfolgte eine Erweiterung der Kirche (Inschrift Südseite des Turmes). 1449 Vollendung der Kirche (Stein über dem östlichen Ausgang) und 1652 erneuter Umbau der Kirche und Renovierung.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Alfred Behm: Der Werdegang des Dorfes Vallstedt im Wandel der Landesgeschichte, Vechelde 1980

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Rede ist von Johann Anton Meyer (1626–1699), Sohn des Braunschweiger Obristen Anton Meyer († 1660). Meyer stand als Rittmeister, Obristleutnant und zuletzt als Obrist in schwedischen Diensten. Derselbe stammt aus dem aus der Grafschaft Schaumburg stammenden (seit 1664 adligen) Geschlecht v. Meyhern. Vgl. Zorn, Johann (Hrsg.): Sammlung der merkwürdigsten Ereignisse in der ehemaligen Reichsstadt Kempten, Kempten, gedruckt und im Verlage bei Tobias Dannheimer, 1820, S. 63.

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