Wolf Witzemann

Wolf Witzemann

Wolfgang Witzemann (* 28. Juni 1924 in Feldkirch, Österreich; † 27. Juli 1991 in München) war ein österreichischer Szenenbildner beim internationalen Film und beim Fernsehen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Witzemann hatte seine berufliche Laufbahn zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als Hilfsbeleuchter an den Städtischen Bühnen von Augsburg begonnen. Nach seinem Wehrdienst 1942-44 kehrte er ans Theater nach Augsburg zurück. Im Februar 1946 begann Witzemann als Tontechniker, technischer Assistent und Inspizient beim Vorarlberger Landestheater in Bregenz.

1948 wechselte er zum Film und arbeitete zunächst als einfacher bzw. zweiter Architekt an internationalen, im ÖFA-Atelier in Thiersee entstandenen Produktionen. So war er beispielsweise an den Kulissen zu den beiden französischen Filmen Das träumende Herz und Blaubart beteiligt. 1953 übersiedelte Witzemann nach Wien. Unter Anleitung der erfahrenen Kollegen Werner Schlichting und Otto Pischinger unternahm er bis 1955 seine ersten Schritte als Chefarchitekt. Wurde Witzemann anfangs vor allem mit der Ausführung von Entwürfen anderer Szenenbildner betraut, so arbeitete er ab 1956 als alleinverantwortlicher Chefarchitekt. Einzig bei teilweise in Österreich entstandenen, internationalen Produktionen wie John Hustons Freud und Eine Reise mit der Liebe und dem Tod beschränkte sich Wolf Witzemann auch später auf untergeordnete Aufgaben wie das Design der Dekorationen für die vor Ort entstandenen Szenen.

Der deutsche und österreichische Film verlangte von Witzemann überwiegend die Bauten zu Heimatfilmen wie Försterliesl, Wer die Heimat liebt oder Der Wilderer vom Silberwald und zu Lustspielen vom Schlage Jungfrauenkrieg, Unsere tollen Nichten oder Sing, aber spiel nicht mit mir.

Vor allem seit Anbruch der 1970er Jahre gewann das Fernsehen als neuer Auftraggeber erheblich an Bedeutung in seiner Karriere. Dieses Medium verlangte Witzemann ambitioniertere Dekoentwürfe ab. So betreute er hochrangige Einzelproduktionen wie Josef Süß-Oppenheimer und Der Zwiebelturm aber auch Mehrteiler wie Die Reventlow und Jack Holborn sowie, zusammen mit der Kollegin Herta Hareiter, die Serie Die Alpensaga. Außerdem stattete Wolf Witzemann über 30 Fernsehshows für die ARD, das ZDF und den ORF aus und arbeitete auch immer wieder für das Theater (Grazer Oper, Wiener Kammeroper, Landestheater von Linz, Städtische Bühnen von Münster).

Witzemann war auch jenseits des Showbusiness, Film und Fernsehen tätig. So betreute er beispielsweise mehrmals Messestände und gestaltete den Umbau von Restaurants.

Filmografie

als Chefarchitekt, einfacher Architekt oder Ausstatter

  • 1959: Katja, die ungekrönte Kaiserin (Katia)
  • 1960: Frauen in Teufels Hand (Deckname Salon Parisi)
  • 1960: Am Galgen hängt die Liebe
  • 1960: Schlußakkord
  • 1961: Der Korporal in der Schlinge (Le caporal épinglé, auch Kostüme)
  • 1961: Freud
  • 1962: Das ist die Liebe der Matrosen
  • 1962: Das haben die Mädchen gern
  • 1962: Unsere tollen Nichten
  • 1962: Sing, aber spiel nicht mit mir
  • 1963: Die schwarze Kobra
  • 1963: Maskenball bei Scotland Yard
  • 1963: Einer frißt den anderen
  • 1964: Das Haus auf dem Hügel
  • 1964: Happy-End am Wörthersee
  • 1964: DM-Killer
  • 1965: Die Liebesquelle
  • 1968: Mayerling
  • 1958: Schamlos
  • 1968: Eine Reise mit der Liebe und dem Tod (A Walk With Love and Death)
  • 1972: Der große Walzer (The Great Waltz)
  • 1977: Waldrausch
  • 1977: Winterspelt 1944
  • 1980: Jägerschlacht (UA: 1982)

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Witzemann — ist der Familienname folgender Personen: Herta Maria Witzemann (1918–1999), deutsche Innenarchitektin und Hochschullehrerin Wolf Witzemann (1924–1991), österreichischer Szenenbildner Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Le Caporal épinglé — est un film français réalisé par Jean Renoir, adapté du roman éponyme de Jacques Perret, sorti en 1962. Sommaire 1 Synopsis 2 Fiche technique 3 Distribution 4 …   Wikipédia en Français

  • Die schwarze Kobra — Filmdaten Originaltitel Die schwarze Kobra …   Deutsch Wikipedia

  • Napoléon II, l'aiglon — est un film français réalisé par Claude Boissol, sorti en 1961. Sommaire 1 Synopsis 2 Fiche technique 3 Distribution 4 Lien externe …   Wikipédia en Français

  • Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart — Gründung 1761 Trägerschaft staatlich Ort St …   Deutsch Wikipedia

  • Akademie der Bildenden Künste Stuttgart — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Gründung 1761 …   Deutsch Wikipedia

  • Kunstakademie Stuttgart — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Gründung 1761 …   Deutsch Wikipedia

  • Stuttgarter Kunstschule — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Gründung 1761 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg — Diese Liste zählt die Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden Württemberg und − seit deren Umbenennung am 26. Juni 2009 − die Träger des Verdienstordens des Landes Baden Württemberg auf. Die Zahl der lebenden Träger des Ordens ist auf 1.000 …   Deutsch Wikipedia

  • Münster-Geistviertel — Der Wasserturm gilt als das Wahrzeichen des Geistviertels und bestimmt seine Skyline. Das Geistviertel ist ein Stadtviertel der kreisfreien Stadt Münster in Westfalen und liegt im Stadtbezirk Mitte. Das Viertel entstand nach Ende des Ersten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”