Wolfgang Pickert

Wolfgang Pickert

Wolfgang Pickert (* 3. Februar 1897 in Posen; † 19. Juli 1984 in Weinheim) war ein Offizier, zuletzt General der Flakartillerie der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Beförderungen

Pickert trat mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 2. August 1914 als Kriegsfreiwilliger dem 1. Masurischen Feldartillerie-Regiment Nr. 73 bei, wo er zunächst bis zum 3. Januar 1916 verblieb. Am 4. Januar 1916 wechselte er als Unteroffizier zum Feldartillerie-Regiment Nr. 93 über, wo er bis zum 17. Dezember 1916 als Reserve-Offiziersaspirant sowie als Batterieführer diente. Vom März bis zum 20. April 1916 besuchte er die Feldartillerieschule in Jüterbog und kehrte anschließend zu seinem Regiment zurück. Hier fungierte Pickert vom 18. Dezember 1916 bis Ende August 1917 als Beobachtungsoffizier beim Stab der II. Abteilung. Gleichzeitig war er während dieser Zeit vom 27. Mai bis zum 19. Juni 1917 Ordonanzoffizier im Regimentsstab. Zum 1. September 1917 stieg er zum Adjutanten der II. Abteilung auf, was er bis zum 21. Juni 1918 blieb. Die letzten Kriegsmonate und darüber hinaus, bis Juli 1919, diente Pickert erneut als Batterieoffizier in seinem ursprünglichen Feldartillerie-Regiment 73.

Im Juli 1919 wechselte er in selbiger Funktion zum Leichten Feldartillerie-Regiment 2 über und verblieb dort bis Mitte November 1920. Zum 15. November 1920 erfolgte Pickerts Abkommandierung zum Artillerie-Regiment 1, wo er erneut als Batterieoffizier aber auch als Abteilungsadjutant fungierte. Zum Oktober 1924 begann Pickert sodann eine Führergehilfenausbildung beim Stab der 1. Division, die er Ende September 1926 abschloss. Anschließend kehrte er zum Artillerie-Regiment 1 zurück und wurde dort in den Regimentsstab berufen. Diese Funktion hielt Pickert bis Ende Januar 1931 inne. Zum 1. Februar 1931 stieg er zum Batteriechef innerhalb seines Regiments auf und blieb dies bis Ende September 1934. Im Anschluss hieran war Pickert von Oktober 1934 bis Ende September 1935 Lehrer an der Flakartillerieschule in Döberitz bzw. später in Wustrow/Rerik.

Am 1. Oktober 1935 trat Pickert zur Luftwaffe über, wo er zunächst bis Ende September 1937 als Referent bei der Inspektion der Flakartillerie im Reichsluftfahrtministerium (RLM) Verwendung fand. Anschließend wurde er zum 1. Oktober 1937 zum Abteilungskommandeur des Flak-Regiment 49 ernannt, was er bis Ende Juni 1938 blieb. Im Zuge der Mobilmachung wurde Pickert zum 1. Juli 1938 zum Chef des Stabes des Luftgau-Kommandos XIII (Nürnberg) ernannt. Von dort wechselte er am 25. Oktober 1939 in den Stab des Luftverteidigungskommandos 4 nach Düsseldorf über. Im September 1940 fungierte Pickert vom 27. bis zum 30. für wenige Tage als Chef des Generalstabs des I. Flak-Korps. Zum 1. Oktober 1940 wurde er zum Chef des Generalstabs des Luftwaffenbefehlshabers Mitte ernannt, dessen Funktion Pickert bis zum 24. Juni 1942 innehielt. Anschließend wurde er zum 25. Juni 1942 Kommandeur der 9. Flak-Division ernannt. Diese wurde später bei der Schlacht um Stalingrad zerschlagen, wo sie unter anderem am Flugplatz Pitomnik eingesetzt war. Am 15. Januar 1943 wurde Pickert zu einem Lagevortrag aus Stalingrad ausgeflogen, konnte jedoch aufgrund der Erdlage am Folgetag nicht mehr zu seiner Division zurückkehren.

Nach der Zerschlagung seiner Division wurde Pickert mit der Aufstellung einer neuen 9. Flak-Division beauftragt, die er sodann vom Kuban-Brückenkopf, über die Krim und Rumänien bis nach Schlesien führte. Am 27. Mai 1944 gab er das Divisionskommando an Adolf Pirmann ab und wurde am 28. Mai 1944 Kommandierender General des III. Flak-Korps, das er an der Westfront bis zum 19. März 1945 führte. Am 20. März 1945 wurde Pickert zum General der Flakwaffe beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe im OKL ernannt und hielt diesen Posten bis Kriegsende inne. Dort geriet er am 8. Mai 1945 zunächst in US-amerikanische, später britische Kriegsgefangenschaft aus der er am 5. Januar 1948 wieder entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945 Band 3: Odebrecht-Zoch, Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-2207-4, S. 34–35

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