Zeche Vereinigte Henriette (Essen)

Zeche Vereinigte Henriette (Essen)
Zeche Vereinigte Henriette
Andere Namen Zeche Henriette
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr max. 61.805 t
Beschäftigte bis ca. 238
Betriebsbeginn 18. Jahrhundert
Betriebsende 1878
Nachfolgenutzung Zeche Steingatt
Geografische Lage
Koordinaten 51° 24′ 17″ N, 7° 5′ 18″ O51.4046427.088334Koordinaten: 51° 24′ 17″ N, 7° 5′ 18″ O
Zeche Vereinigte Henriette (Regionalverband Ruhr)
Zeche Vereinigte Henriette
Lage Zeche Vereinigte Henriette
Standort Essen-Byfang
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Vereinigte Henriette in Essen-Byfang ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk. Das Bergwerk wurde anfangs auch nur Zeche Henriette genannt.

Inhaltsverzeichnis

Bergwerksgeschichte

Bereits im 18. Jahrhundert wurde aufgrund der Byfanger Observanz Abbau betrieben, eine Berechtsame war nicht vorhanden. Es wurden aus dem Ruhrtal mindestens drei bis vier Stollen angesetzt. Die Stollen befanden sich etwa 100 Meter südlich vom Deipenbecktal an der heutigen Langenbecker Straße. Die Gewinnungshöhe lag bei 46 Lachtern. Die geförderten Kohlen wurden zu einem Kohlenmagazin an der Ruhr transportiert. Im Jahr 1832 wurde zum Tiefbau übergegangen und es wurde damit begonnen, den seigeren Kunstschacht Wilhelmine abzuteufen. Der Ansatzpunkt für den Schacht befand sich nördlich von Nöckersberg. In diesem Jahr umfasste die Berechtsame ein Geviertfeld. Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht bei einer Teufe von 13 Lachtern den Tagesförderstollen, es wurde eine Dampfmaschine für die Wasserhaltung in Betrieb genommen. Im Jahr 1833 erreichte Schacht Wilhelmine bei einer Teufe 42½ Lachtern die 1. Tiefbausohle, im selben Jahr wurde mit der Förderung begonnen.

Im Jahr 1835 wurde eine Dampffördermaschine in Betrieb genommen, im selben Jahr wurde die Förderung mit einem eisernen Förderseil ausgestattet. Es war die zweite Fördermaschine im Ruhrbergbau, die mit einem Förderseil aus Stahldraht ausgestattet worden war. Am 26. September des Jahres 1836 wurde das Geviertfeld Henriette verliehen. Im darauffolgenden Jahr war die Zeche Vereinigte Henriette die zweitgrößte Zeche im Ruhrrevier. Im Jahr 1840 wurde Schacht Wilhelmine tiefer geteuft. Im Jahr 1843 wurde bei einer Teufe von 211 Metern (-128 Meter NN) die 2. Tiefbausohle angesetzt. Im darauffolgenden Jahr wurde bei einer Teufe von 143 Metern (-60 Meter NN) die Mittelsohle angesetzt. Im Jahr 1853 wurde auf der 3. Sohle Abbau betrieben. In den Jahren 1857 und 1858 kam es aufgrund erheblicher betrieblicher Probleme zu einem starken Förderrückgang. Im Jahr 1861 wurde der Betrieb wegen schlechter Wetterführung gestundet. Im Jahr 1862 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Im Jahr 1863 wurde ein Vertrag mit der Zeche Vereinigte Himmelsfürster Erbstollen geschlossen. Durch den Vertrag wurde der Zeche Vereinigte Himmelsfürster Erbstollen der Abbau von Kohleneisenstein in der Berechtsame der Zeche Vereinigte Henriette genehmigt.

Im Jahr 1867 soff die Grube wegen starker Regenfälle und durch eindringendes Ruhrhochwasser ab und musste im September desselben Jahres gesümpft werden. Im Jahr 1870 wurde die Zeche aufgrund von Ruhrhochwasser zeitweilig außer Betrieb genommen. Im Jahr 1871 wurde nur eine geringe Förderung getätigt. Zwischen den Jahren 1863 und 1871 wurden auf der Zeche Vereinigte Himmelsfürster Erbstollen insgesamt 19.500 Tonnen Erz gefördert. Im Jahr 1872 wurde weiterhin Steinkohle und Kohleneisenstein abgebaut. Im Jahr 1878 wurde die Zeche Vereinigte Henriette stillgelegt und am 29. Mai des darauffolgenden Jahres wurde die Zeche Vereinigte Henriette zunächst durch die Zeche Steingatt übernommen, später kam es dann zur Konsolidation mit der Zeche Steingatt.

Förderung und Belegschaft

Die ersten bekannten Förderzahlen stammen aus dem Jahr 1836, damals wurde eine Förderung von 80.713¼ preußischen Tonnen Steinkohle erbracht. Die ersten bekannten Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1837, damals waren 214 Bergleute auf dem Bergwerk beschäftigt, die eine Förderung von 150.420½ preußischen Tonnen Steinkohle erbrachten. Im Jahr 1840 sank die Förderung ab auf 117.360¾ preußische Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1842 erneutes Absinken der Förderung auf 108.170 preußische Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1847 wurden 460.232 Scheffel Steinkohle gefördert. Im Jahr 1850 wurden 39.546 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1855 wurden mit 214 Bergleuten 47.523 Tonnen Steinkohle gefördert. In den Jahren 1857/58 ging die Förderung zurück auf unter 150.000 preußischen Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1860 stieg die Förderung wieder an auf 50.080 Tonnen, diese Förderung wurde von 194 Bergleuten erbracht. Im Jahr 1865 wurden mit 152 Bergleuten 43.049 Tonnen Steinkohle gefördert.

Im Jahr 1867 wurden mit 81 Bergleuten 207.758 Scheffel Steinkohle gefördert. Im Jahr 1870 wurden mit 155 Bergleuten 35.784 Tonnen Steinkohle gefördert. Die maximale Förderung wurde im Jahr 1873 von 238 Bergleuten erbracht, es wurden 61.805 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1875 sank die Förderung ab auf 46.277 Tonnen, diese Förderung wurde von 202 Bergleuten erbracht. Die letzten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1877, in diesem Jahr wurden mit 165 Bergleuten 30.969 Tonnen Steinkohle gefördert.

Was geblieben ist

Im Bereich der Stollenmundlöcher der damaligen Zeche Vereinigte Henriette befinden sich heute die Auffahrten zur Theodor-Heuss-Brücke.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Weblinks


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