Żelewo

Żelewo
Żelewo
Żelewo führt kein Wappen
Żelewo (Polen)
Żelewo
Żelewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Gryfino
Gmina: Stare Czarnowo
Geographische Lage: 53° 18′ N, 14° 52′ O53.29472222222214.866444444444Koordinaten: 53° 17′ 41″ N, 14° 51′ 59″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 120: GryfinoStare CzarnowoKobylanka
Abzweig: Kołbacz
Schienenweg: PKP-Bahnstrecke Posen–Stettin
Bahnstation: Reptowo
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Żelewo (deutsch Seelow, Kreis Greifenhagen in Pommern) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Stare Czarnowo (Neumark in Pommern) im Kreis Gryfino (Greifenhagen).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das alte Fischerdorf Żelewo - am westlichen Hochufer des Jezioro Miedwie (Madüsee) gelegen - ist drei Kilometer von der polnischen Woiwodschaftsstraße 120 (Gryfino (Greifenhagen)–Kobylanka (Kublank) entfernt und über Kołbacz (Kolbatz) oder auch Bielkowo (Belkow) erreichbar.

Die nächste Bahnstation ist Reptowo (Karolinenhorst) an der Bahnlinie Posen–Stettin und liegt zehn Kilometer weiter nördlich.

Südwestlich des Dorfes erstreckt sich der 75 Hektar große Jezioro Żelewko (Seelowsee).

Geschichtliches

Im Jahre 1180 überließ Bischof Konrad I. (1163-1186) von Cammin dem Zisterzienser-Kloster Kolbatz (heute polnisch: Kołbacz) den Zehnten aus dem Dorf Seelow (auch Selow, Selowe). 1258 verkaufte Herzog Barnim I. (1226-1278) von Pommern das Dorf dem Kloster Kolbatz. Damals betrieben die Mönche und die Seelower Fischer auf dem Madüsee die Fischerei gemeinsam.

Bis 1945 gehörte Seelow mit den Gemeinden Heidchen (heute polnisch: Nieznań), Hofdamm (Dębina Pomorska), Kolbatz und Neumark (Stare Czarnowo) zum Amtsbezirk Kolbatz im Landkreis Greifenhagen im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Das Standesamt befand sich in Belkow (Bielkowo).

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Seelow unter der Bezeichnung Żelewo nach Polen und ist heute ein Ortsteil der Gmina Stare Czarnowo im Powiat Gryfiński der Woiwodschaft Westpommern (1975-1998 Woiwodschaft Stettin).

Kirche

Dorfkirche

Die Seelower Dorfkirche gehört zu den ältesten pommerschen Fachwerkkirchen mit nur wenigen Riegeln und Ständern aus dem 17. Jahrhundert. Bis 1945 war sie ein evangelisches Gotteshaus. Dann wurde sie zugunsten der katholischen Kirche enteignet und trägt heute den Namen Kościół Matki Boskiej Nieustającej Pomocy.

Kirchengemeinde

Ehemals eine Filialgemeinde von Neumark (heute polnisch: Stare Czarnowo) war Seelow bis 1945 - wie auch Reckow (Rekowo) eine Tochtergemeinde im evangelischen Kirchspiel Belkow (Bielkowo) und gehörte zum Kirchenkreis Kolbatz (Kołbacz) im Westsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Das Dorf zählte 1940 immerhin 261 von 780 Gemeindegliedern der Pfarrei Belkow.

Seit 1945 ist Żelewo eine Filialgemeinde der Pfarrei Kołbacz im Dekanat Kołbacz im Erzbistum Stettin-Cammin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Einwohner gehören jetzt zum Kirchspiel der St. Trinitatiskirche Stettin.

„Eselslinde“

Neben der Kirche stand bis 1944 die berühmte „Heilige Linde“, besser bekannt als „Eselslinde“, ein im Astwerk weit ausladender, naturbelassener jahrhundertealter Baum. Obwohl sie viele Stürme und Katastrophen überstanden hatte, machten ihr die Naturkräfte dann doch ein Ende. Ihren Namen verdankte sie den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Kolbatz, die in Seelow die Heilige Messe lasen und währenddessen ihre Reitesel an der Linde festbanden.

Verweise

Literatur

  • Johannes Hinz, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996 - ISBN 3-86047-181-3
  • Kurt Werner, Mönche und Fischer in einem Boot. Seelow, Kreis Greifenhagen, und die Eselslinde, in: Die Pommersche Zeitung, Folge 8/2010, S. 6

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