- Claddagh
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Stadt Galway Wappen Wahlspruch Laudatio Ejus Manet In Seculum Seculi Grafschaft: County Galway Provinz: Connacht Basisdaten Fläche: 50,57 km² Einwohner: 72.414 (2006) Telefonvorwahl: +353/91 Geografische Lage: 53.274722222222-9.0497222222222Koordinaten: 53° 16′ N, 9° 3′ W Offizielle Website: www.galwaycity.ie Galway auf der Karte von IrlandGalway (ausgespr. /ˈgɔlweɪ/; irisch Gaillimh, /ˈgal´iv´/) ist die Hauptstadt der Grafschaft (county) Galway in der Provinz Connacht in der Republik Irland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt an der Westküste Irlands am nordöstlichen Ufer der Galway Bay. Der stark dem Tidenhub ausgesetzte Fluss Corrib durchfließt die Stadt und mündet in die Bucht.
Bevölkerung
Mit 72.414 Einwohnern (Stand 2006) ist Galway die bevölkerungsreichste Stadt im County Galway und im gesamten Westen Irlands. Die Stadt erlebte in den letzten 20 Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum, was sie in Verbindung mit zwei Universitäten zur „jugendlichsten“ Stadt Irlands macht. Im selben Zeitraum gewann sie auch einen starken Zuwachs an wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung; nach Dublin kann Galway vor Cork als die bedeutendste Stadt der Republik Irland gelten.
Geschichte
Die erste baulich feststellbare Besiedlung der Gegend erfolgte, als in Roscam, das am Rande der Stadt liegt, ein Kloster entstand, von dem noch der 10 m hohe Stumpf eines Rundturms, einige Grabsteine und zwei Bullauns erhalten sind. St. Odran, der Bruder von St. Ciarán, Gründer von Clonmacnoise, wird mit diesem frühen Kloster assoziiert. Die Stelle wurde schon im Jahre 807, also sehr früh, von Wikingern geplündert, und von ihrer weiteren Geschichte ist nichts bekannt. Bereits 1124 wurde nahe dem kleinen Fischerdorf eine Burg errichtet. Im Jahre 1232 besetzte Richard de Burgh das Dorf und baute es zum anglo-normannischen Vorposten im Westen Irlands aus. Das Stadtrecht wurde 1396 durch Richard II. gewährt, und vierzehn anglonormannische Adelsfamilien, die Stämme von Galway (Tribes), lenkten den Handel und die Geschicke der Stadt. Die Namen der Familien waren Athy, Blake, Bodkin, Browne, Darcy, Deane, Font, French, Joyce, Kirwin, Lynch, Martyn, Morris und Skerrett. Die Stadt war dann ständigen Attacken von dem im Umland lebenden irischen Clan der O’Flahertys ausgesetzt, wobei es den Einheimischen zeitweilig verwehrt war, die Stadt zu betreten.
Im 15. Jahrhundert ging der englische Einfluss zurück, während sich die Handelsbeziehungen mit Spanien und Portugal verstärkten und den Reichtum der Stadt mehrten. 1473 wurde Galway durch einen Großbrand zerstört, jedoch wieder aufgebaut. Cromwell stürmte die Stadt 1652, und auch Wilhelm von Oranien verschonte sie im Jahre 1691 nach seinem Sieg gegen Jakob II. im „Krieg der zwei Könige“ nicht.
Siehe auch: Belagerung von Galway
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Fünf National Routes führen nach Galway: die N17 von Norden her (Tuam, Sligo, Donegal), die N6 aus dem Osten (Athlone, Dublin) und die N18 aus dem Süden (Shannon, Limerick und Cork). Die Planungen sehen einen Ausbau der Straßen zu Motorways zwischen 2010 und 2020 vor. Die Fahrzeit nach Dublin beträgt ungefähr drei Stunden, die zum Flughafen Shannon rund 90 Minuten. Um nach Limerick zu gelangen, benötigt man zwei Stunden. Der internationale Flughafen Galway befindet sich ca. 6,5 km nordöstlich der Stadt.
Verschiedene Busunternehmen wie Bus Éireann oder Citylink stellen den Linienverkehr mit größeren Städten sicher.
Schienenverkehr
Insgesamt sechs Züge verkehren pro Tag zwischen Dublin und Galway. Weitere Haltestellen sind Athenry, Ballinasloe, Athlone, Tullamore und Kildare. Die Fahrzeit beträgt ungefähr drei Stunden. Die Bahnverbindung wird von Iarnród Éireann (Irish Rail) unterhalten. Der Bahnhof befindet sich am Eyre Square.
Luftverkehr
Fünf Flüge täglich starten vom Galway Airport Richtung Dublin. Ebenso stellen London wie auch Birmingham, Edinburgh, Manchester und Lorient Flugziele dar. Weitere Flughäfen in der Nähe sind der Shannon International Airport und der Knock Airport.
Institutionen und Einrichtungen
Bildung und Forschung
In Galway gibt es das Galway-Mayo Institute of Technology und die National University of Ireland, Galway. Öffentliche Bibliotheken stehen der Bevölkerung zur Verfügung. Galway verfügt zudem über zwei Sprachschulen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährliche kulturelle Ereignisse stellen das Galway Early Music Festival (Mai), das Galway Film Fleadh (Juli), das Galway Arts Festival (Juli), die Galway Races (August), das Galway International Oyster Festival (September) und das Baboró Galway International Arts Festival for Children (Oktober) dar.
- Jeden 3. September findet das Cuarth Millennium statt, ein Musikfestival.
Theater
Es gibt das Theater Taebhdhearc na Gaillimhe, in dem die irische Kultur und Sprache gepflegt werden. Das Town Hall Theatre bietet ein abwechslungsreiches und interessantes Programm. Im kleineren Town Hall Studio treten kleine Ensembles und Solokuenstler auf.
Sehenswürdigkeiten
Eyre Square
Der Stadtplatz befindet sich in der Nähe des Bahnhofs und wurde in den letzten Jahren baulich umgestaltet und Anfang 2006 fertiggestellt. Er bietet jetzt neben dem großen Denkmal für den Galway Hooker viele kleinere Rasenflächen und Bänke, die von vielen Menschen zum Sitzen, Spielen, Jonglieren, Skateboardfahren etc. genutzt werden. Die vielen Bäume spenden angenehmen Schatten. Die Straßen um den Square sind nur noch an zwei Längsseiten befahrbar, bieten aber gute Anbindungen an das Busnetz und den nahen Bahnhof.
Spanish Arch
Torbogen, Blake's Castle Im Hafen, nahe der Innenstadt, findet der Besucher einen Gedenkstein, auf dem behauptet wird, dass Christoph Columbus, Genueser Seemann, hier den Tip bekam, mal nach Westen zu segeln.
Shop Street
Die Shop Street ist die Haupteinkaufsstraße von Galway. Vor einigen Jahren wurde sie komplett neu gestaltet und zur Fußgängerzone umgewandelt.
Lynch’s Castle
Das 16. Jahrhundert erbaute Castle ist mit Wappenschildern verziert und heute Sitz einer Bank. Das Castle war der damalige Wohnsitz der Familie Lynch, welche mehrheitlich die Bürgermeister zwischen 1480 und 1650 stellte. Das Stadtoberhaupt James Lynch zeichnete sich durch seinen besonderen Gerechtigkeitssinn aus. So verurteilte er der Überlieferung nach einst seinen eigenen Sohn wegen Mordes an einem jungen spanischen Edelmann zum Tode, der als Gast in Galway weilte und zum Rivalen um die Gunst eines Mädchens geworden war. Da niemand dieses Urteil in der Stadt vollstrecken wollte, hängte er ihn persönlich und zog sich daraufhin in ein Kloster zurück. Irrtümlich wird mit diesem Ereignis oftmals der Begriff Lynchjustiz in Verbindung gebracht.
Salthill
Salthill ist das Vergnügungsviertel von Galway. Hier befinden sich entlang des Badestrands neben Hotels und Pubs insbesondere Spielhallen und Nachtclubs. Als Nachtclubs gelten in Irland Tanzlokale, deren Ausschanklizenz nicht mit der für Pubs üblichen Sperrstunde endet. Insbesondere ist Salthill auch kein „Rotlichtbezirk“, wie man sie in Deutschland findet, da solche nach irischem Recht verboten sind. In Salthill ist der Vergnügungspark „Leisur Land“ beheimatet. Ebenso gibt es ein Meeresaquarium, in welchem sich Exemplare der Tiere befinden, die sich in den irischen Gewässern tummeln.
St. Nicholas Cathedral
1965 vollendete Bischofskirche mit markanter Kuppel, deren Errichtung die Stadt dem Bankrott nahe brachte. Die Architektur des Bauwerks ist umstritten wie auch der ehemalige Bischof Eamonn Casey.
Salmon Weir Bridge
Die Salmon Weir Bridge geht zwischen dem Gerichtsgebäude und der Kathedrale über den Fluss Corrib. Von Mitte April bis Juli kann man hier Fischschwärme von Lachs auf ihrem Weg den Fluss Corrib aufwärts sehen.
Claddagh Das Claddagh ist eine ehemals vor den Toren der Stadt Galway, jenseits des Corrib, gelegene alte Fischersiedlung. Das ist bis heute an der markanten Bebauung mit weitgehend kleinen, anderthalbgeschossigen Häuschen ersichtlich, die sich von der Umgebung deutlich abhebt. Die ursprünglichen Hütten wurden Anfang der 1930er Jahre ohne Ausnahme durch die heutige Bebauung ersetzt, die daher keinen Aufschluss über das originale Dorf erlaubt. Claddagh hatte eine eigene Monarchie und war vom englisch regierten Galway unabhängig.
Über Galways Grenzen hinweg bekannt ist der Claddagh Ring, ein Freundschaftsring, bei dem zwei Hände ein Herz mit Krone halten. Dieser Ring ist überall in Galways Schmuckgeschäften zu finden. Das Symbol der Hände, die das Herz mit Krone halten, ist auch auf dem Cover des Albums In the City of Light (1987) der Band Simple Minds abgebildet. Auch in einer Folge der US-amerikanischen Fernsehserie Buffy – Im Bann der Dämonen wird der Ring Buffy zum 17. Geburtstag geschenkt.
Museen
Das kleine städtische Museum von Galway am Spanish Arch ist kürzlich nach einem Umbau wieder eröffnet worden.
Medien
Die lokale Zeitung ist durch den kostenlosen Galway Advertiser vertreten. Die Radiostation Galway Bay FM berichtet über lokale Ereignisse.
Pubs und Restaurants
In Galway finden sich eine große Anzahl von Pubs, wie sie für Irland typisch sind. Etliche davon bieten täglich oder zumindest regelmäßig Live-Musik an, von traditioneller irischer Folklore bis zu modernem Pop. Markante Pubs sind das insbesondere bei der jüngeren Generation beliebte „King’s Head“, „Taaffe’s“, „Murphy’s Bar“ das „Bunch of Grapes“, das „Quays“ im Latin Quarter oder das „Crane’s“. Letzteres liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und bietet in einem eigenen Raum im Obergeschoss allabendlich live gespielte Folkmusik. In diesem Zusammenhang hervorragend ist auch die Bar Tigh Coilí im Zentrum, in der ausschließlich traditionell irische Sessionmusik gespielt wird. Empfehlenswert ist auch das „Barfood“, das in verschiedenen Pubs insbesondere zur Mittagszeit angeboten wird. In praktisch jedem Pub gibt es zu Mittag die „Soup of the Day“ oder einen köstlichen „Chowder“ (Fischsuppe).
Da es bereits angesichts der geringen Auswahl entsprechender Gerichte schwerfällt, die „typisch irische Küche“ zu definieren, findet man in Galway eigentlich keine Restaurants mit ausschließlich irischer Speisekarte. Wegen der Küstenlage gibt es in Galway aber viele Restaurants, die schmackhafte und frische Fischgerichte anbieten. Auf solche spezialisiert ist beispielsweise „McDonagh’s Seafood“, das direkt am flussseitigen Eingang zur Altstadt gelegen ist. Gutes Essen und eine reichhaltige Auswahl in altrustikalem Ambiente bietet zum Beispiel auch „McSwiggan’s Restaurant“, am oberen Ende der Altstadt in der Nähe des Eyre Square gelegen. Daneben gibt es in Galway eine Vielzahl ausländischer Restaurants, vor allem mit italienischer und chinesischer Küche. Die Restaurantpreise liegen etwa 15 bis 20 Prozent über denen in Deutschland. Neben den Restaurants sind auch die zahlreichen kleinen „Take-away“-Läden empfehlenswert, bei denen man das Essen mitnehmen kann, die in aller Regel aber auch zwischen 10 und 15 Sitzplätzen bieten. Hier liegen die Preise zudem niedriger.
Söhne und Töchter der Stadt
- Nora Barnacle, Ehefrau des Schriftstellers James Joyce
- Séamus Brennan, Politiker (Fianna Fáil), Minister und Abgeordneter
- Seán Cannon, irischer Sänger und Gitarrist
- Mary Coughlan, irische Jazz-Sängerin und Schauspielerin
- John Wilson Croker, englischer Parlamentsredner, Dichter und Journalist
- Jerry Flannery, irischer Rugbyspieler
- Hudson Lowe, britischer General, Gouverneur von St. Helena
- Michael Morris, 6. Präsident des IOC
- John Sealy Edward Townsend, britischer Physiker
- Walter Macken - Irischer Schriftsteller und Schauspieler. Er schrieb u.a. "The City of the Tribes" über seine Heimatstadt.
Literatur
Aktuell
- Frank McDonald: Galway, the city of tribes and developers. In: The Irish Times, 9. November 2004 (engl.)
Geschichte
- James Hardiman (1782–1855): The history of the town and county of the town of Galway. From the earliest period to the present time. Dublin 1820. Online in englisch
Reise
- Ralph-Raymond Braun: Irland. Erlangen 42004, S. 432-443, ISBN 3-928044-28-1
- Dorling Kindersley Vis-À-Vis: Irland. München 2003, S. 202-203, ISBN 3-89953-162-0
Weblinks
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