- Colin Goldner
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Guntram Colin Goldner (* 1953 in München) ist neben seiner Tätigkeit als Psychologe auch als Sachbuchautor und Wissenschaftsjournalist tätig.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einer Berufsausbildung zum Erzieher bis 1976 studierte Goldner bis 1980 Sozialpädagogik/ Erwachsenenbildung in München sowie bis 1988 Psychologie und Kulturanthropologie in München und Los Angeles. Ab 1990 folgte ein Aufbaustudium Journalismus in Hohenheim. Ab 1988 leitete er eine staatlich anerkannte Fachschule für Pflegeberufe in Garmisch-Partenkirchen. Ab 1992 arbeitete er einige Zeit als Entwicklungshelfer in Nepal.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Sekten, „Psychokulte“, Okkultismus, Alternativmedizin und Heilslehren aus aller Welt. Er wurde insbesondere aufgrund seiner kritischen Bücher über Tendzin Gyatsho (den gegenwärtigen Dalai Lama) sowie Bert Hellinger und dessen Familienaufstellungen bekannt.[1][2][3][4] Als Psychologe befasst Goldner sich mit den Folgen, die der Einsatz von Psycho-Techniken bei rat- und hilfesuchenden Menschen auslöst. Seit 1995 leitet er das „Forum Kritische Psychologie e. V.“, eine „gemeinnützige Informations- und Beratungsstelle für Therapie- und Psychokultgeschädigte“ bei München.[1][5]
Goldner ist Mitbegründer der Tierrechtsorganisation rage&reason (vormals 4pawsnet).[1][6], Mitglied des Wissenschaftsbeirates im Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten sowie Beiratsmitglied der Giordano Bruno Stiftung.[1] Er gehört dem Verband Deutscher Schriftsteller an.[7] 2011 wurde Goldner mit dem Relaunch des Great Ape Project beauftragt, das Grundrechte für Menschenaffen fordert.[8]
Rezeption des Buches: "Dalai Lama - Fall eines Gottkönigs"
Klaus Natorp wirft Goldner für die FAZ „unflätig[en] Ton“ und „einseitig-polemische […] Darstellung“ vor; Goldner „polemisier[e] nicht nur respektlos, sondern beleidigend“.
Die Jungle World lobt im selben Zusammenhang Goldners „materialreiche Recherche“.
Für die Religionslehrerin und Lehrbeauftragte für Buddhismus-Rezeption Ursula Baatz ist das Buch ein "eines der Paradebeispiele der Gattung Dämonisierung".
Der Religionswissenschaftler Hans Wolfgang Schumann, laut Goldner Doyen der zeitgenössischen Buddhismusforschung, urteilt über das Buch: aus dem „Kreis der ernstzunehmenden und diskutablen Werke“ ausgeschlossen.
Der Tibetologe Jens-Uwe Hartmann sagt mit Blick auf Goldners Buch, es habe "mehrere wohl letztlich kommerziell motivierte Versuche gegeben, insbesondere den tibetischen Buddhismus als hochgradig gewaltbereit zu 'enttarnen', und von solchen Bemühungen, die ärgerlicherweise teils in ein pseudowissenschaftliches Gewand gekleidet sind, möchte ich mich nachdrücklich distanzieren."
In der Quartalszeitschrift Die Gazette findet sich eine umfängliche Rezension: „Wer sich [...] nicht für dumm verkaufen läßt, der wird Goldners gründliche Denkmalsenthüllung mit bleibendem Gewinn lesen.[9]
Veröffentlichungen
Als Autor:
- Alternative Diagnose- und Therapieverfahren. Eine kritische Bestandsaufnahme. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2008, ISBN 978-3-86569-043-2.
- Vorsicht, Tierheilpraktiker! „Alternativveterinäre“ Diagnose- und Behandlungsverfahren. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2006, ISBN 3-86569-004-1.
- Dalai Lama. Fall eines Gottkönigs. 2. Auflage. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2005, ISBN 3-86569-021-1 (erw. Neuauflage 2008 ISBN 978-3-86569-021-0).
- Die Psycho-Szene. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2000, ISBN 3-932710-25-8 (Erw. und völlig überarb. Neuaufl.).
- Psycho. Therapien zwischen Seriosität und Scharlatanerie. Pattloch Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-629-00816-X.
- Fernöstliche Kampfkunst. Zur Psychologie der Gewalt im Sport. AHP Verlag, München 1992, ISBN 3-9801599-2-2 (Erweiterte und aktualisierte Neuauflage).
- Zen in der Kunst der Gestalt-Therapie. AV-Verlag, Augsburg 1986, ISBN 3-925274-06-5.
- Secundariusa. BoD-Verlag, Norderstedt 2009, ISBN 9-783837-09454-1.
Als Co-Autor:
- Wenn die See rauh wird, wirf' den Käpt'n über Bord. in: Studentischer Sprecherrat der Uni München (Hrsg.): "Niemand kann seinem Schicksal entgehen: Kritik an Weltbild und Methode des Bert Hellinger. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-932710-82-7.
- Tierrechte und Esoterik – eine Kritik. in: Susann Witt-Stahl (Hrsg.): Das steinerne Herz der Unendlichkeit erweichen: Beiträge zu einer kritischen Theorie für die Befreiung der Tiere. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2007, ISBN 978-3-86569-014-2.
Als Herausgeber:
- Colin Goldner (Hrsg.): Der Wille zum Schicksal. Die Heilslehre des Bert Hellinger. Ueberreuter Verlag, Wien 2003, ISBN 3-8000-3920-6.
Onlinetexte
- 'Sowas hat man dann nicht mehr nötig' – Sexualität im Alter aus: Oliver Schmidthals (Hg.):Die Grauen kommen: Chancen eines anderen Alters. Palette-Verlag, Bamberg, 1990
- Äther-, Astral- und Ich-Leiber. Die obskure Welt von Anthroposophie und Waldorf-Pädagogik aus: Ribolits/Zuber (Hg.): Karma und Aura statt Tafel und Kreide. Der Vormarsch der Esoterik im Bildungsbereich, Schulhefte-Verlag, Nr. 103, Wien 2001
- Alternative Heilverfahren in: Sueddeutsche.de (30-teilige Serie März–Okt. 2007)
- Quack-Brevier in: junge Welt (60-teilige Serie Juli 2010-Januar 2011)
Aufsätze (Auswahl)
- Aufstand der Phallusbrüller taz 19. Mai 2008
- Der Schein heiligt die Mittel konkret 5/2008, Online verfügbar
- Bewußtsein ohne Gehirn konkret 9/2000, Online verfügbar
- "Übrig bleibt ein Volk von Karma-, Schicksals- und Vorsehungsgläubigen" (Interview) Badische Zeitung vom 25. März 1999, Online verfügbar
Weblinks
- Literatur von und über Colin Goldner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Lebenslauf von Goldner im Internetauftritt der Giordano Bruno Stiftung
- ↑ . Personendatensatz der DNB
- ↑ Interview mit Colin Goldner auf heise.de (27. April 2008)
- ↑ Focus 50/1998, S.230: „Scham und Schuld“
- ↑ Webseiten des Forums Kritische Psychologie
- ↑ Webseiten von rage&reason, vormals 4pawsnet
- ↑ Verband Deutscher Schriftsteller: Mitgliederliste: Verband Deutscher Schriftsteller in Bayern
- ↑ Great Ape Project relaunched auf der Website des Humanistischen Pressedienstes, 14. Juli 2011
- ↑ Die Gazette: „http://www.gazette.de/Archiv/Gazette-15-Juli1999/Leseproben1.html Enthüllung eines Denkmals]" Fritz Glunk 7/1999
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