- Costa-Gavras
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Constantin Costa-Gavras (griechisch Κωνσταντίνος Γαβράς oder Konstantínos Gavrás; * 12. Februar 1933 in Loutra Iraias, Arkadien, Griechenland) ist ein griechisch-französischer Filmregisseur und Drehbuchautor, der im Laufe seiner Karriere vor allem mit seinen vielfach ausgezeichneten politisch engagierten Arbeiten auch international im Filmgeschäft populär wurde und bis in die Gegenwart erfolgreich ist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seinem Studium in Athen und Paris arbeitete er zunächst als Regieassistent. Ab 1965 war er selbst als Regisseur tätig. Seine Filme bilden meist eine Gesellschaft ab, die von politischen Missständen geprägt ist, gegen die Costa-Gavras Stellung bezieht. Von 1982 bis 1987 leitete Costa-Gavras die Cinémathèque française. Seit Juli 2007 leitet er sie nun abermals.
Unter seiner Regie entstanden mehrere Klassiker des politisch engagierten Films (vgl. Politthriller), darunter Z (Oscar für den besten ausländischen Film 1969), der die Hintergründe der Errichtung der griechischen Militärdiktatur unter dem Obristenregime in den 1960er Jahren thematisiert; Der unsichtbare Aufstand, der den Widerstand der Tupamaros gegen die von den Vereinigten Staaten unterstützte Militärdiktatur in Uruguay zum Thema hat; oder Missing (deutscher Titel: Vermißt), der vor dem Hintergrund des Militärputsches 1973 in Chile ebenfalls das US-amerikanische Engagement zugunsten eines postfaschistischen Regimes kritisch aufgreift.
In vielen seiner Filme vermeidet es Costa-Gavras, die Vereinigten Staaten, die den Hintergrund für seine Themen bilden, konkret zu benennen, um durch die Anonymisierung seine Sozial- und Gesellschaftskritik über das konkrete Beispiel hinausgehend allgemeingültiger zu behandeln.
2002 verfilmte er unter dem Titel Amen das Theaterstück Der Stellvertreter von Rolf Hochhuth aus dem Jahr 1963 die auf Tatsachen basierende Geschichte des SS-Mannes Kurt Gerstein, der aus christlichem Hintergrund heraus versucht, die katholische Kirche gegen den Holocaust zu mobilisieren, nachdem er selbst durch seine wissenschaftliche Beteiligung bei der Giftgasentwicklung zum Mitwisser und unter Gewissensbelastungen zum Mitverantwortlichen am Holocaust geworden war. Der Film brachte Costa-Gavras 2003 gemeinsam mit Jean-Claude Grumberg den César für das Filmskript ein. Eine weitere César-Nominierung erhielt der Filmemacher zwei Jahre später für die Satire Die Axt, in der José Garcia als arbeitsloser Ingenieur zu sehen ist, der seinen Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt nach dem Leben trachtet.
Bei der Berlinale 2008 fungierte Costa-Gavras als Präsident der Internationalen Jury.[1] 1990 war der Filmemacher für seinen Thriller Music Box – Die ganze Wahrheit bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden.
Er ist der Vater von Romain Gavras und Julie Gavras.
Filmografie (Auswahl)
- 1965: Mord im Fahrpreis inbegriffen
- 1966: Ein Mann zuviel (Un homme de trop)
- 1968: Z
- 1969: Das Geständnis (L’aveu)
- 1972: Der unsichtbare Aufstand (État de siège)
- 1975: Sondertribunal - Jeder kämpft für sich allein (Section spéciale)
- 1979: Die Liebe einer Frau (Clair de femme)
- 1982: Vermißt (Missing)
- 1983: Hanna K.
- 1986: Ehrbare Ganoven (Conseil de famille)
- 1988: Verraten (Betrayed)
- 1989: Music Box – Die ganze Wahrheit
- 1993: Die kleine Apokalypse (La petite apocalypse)
- 1997: Mad City
- 2002: Der Stellvertreter (Amen)
- 2005: Die Axt (Le couperet)
- 2009: Eden is West (Eden à l’Ouest)
Weblinks
Commons: Costa-Gavras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Costa-Gavras in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Porträt/Biografie über Costa-Gavras auf prisma-online.de
- «Wie die Machtpyramide funktioniert – das ist Politik» – Interview mit Martin Walder bei nzz.ch, 21. September 2008
- Links zu einigen Filmbesprechungen über Werke (Regie und/oder Drehbuch) von Costa-Gavras auf zelluloid.de
Einzelnachweise
Kategorien:- Filmregisseur
- Drehbuchautor
- Oscarpreisträger
- Cannes-Preisträger – Beste Regie
- Griechischer Staatsbürger
- Geboren 1933
- Mann
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