- Essingen (Pfalz)
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Wappen Deutschlandkarte 49.2347222222228.1719444444444151Koordinaten: 49° 14′ N, 8° 10′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Südliche Weinstraße Verbandsgemeinde: Offenbach an der Queich Höhe: 151 m ü. NN Fläche: 11,38 km² Einwohner: 2.191 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km² Postleitzahl: 76879 Vorwahl: 06347 Kfz-Kennzeichen: SÜW Gemeindeschlüssel: 07 3 37 023 Adresse der Verbandsverwaltung: Konrad-Lerch-Ring 6
76877 Offenbach an der QueichWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Hartmut Doppler Lage der Gemeinde Essingen im Landkreis Südliche Weinstraße Essingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der Ort ist eine typische Weinbaugemeinde in der Pfalz in der Nähe von Landau.
In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat sich Essingen von einem Landwirtschafts- und Weinbauerndorf hin zu einer nach Landau und Neustadt an der Weinstraße ausgerichteten Wohngemeinde verändert.
Geschichte
Es gibt sehr alte Siedlungsspuren, vermutlich stammt der Weinbau direkt aus der Römerzeit. Die erste urkundliche Erwähnung bezieht sich auf den Besitz des Klosters Weißenburg zwischen den Jahren 850 und 900 am Ort Ossingen. Vom Jahr 1585 bis 1793 gelangte das damalige Ober- und Niederessingen unter die Herrschaft der Freiherren von Dalberg. Im wirtschaftlichen Niedergang des 19. Jahrhunderts wanderten viele Essinger in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. John George Nicolay, Sohn Essingens, wurde Privatsekretär von Präsident Abraham Lincoln.
Religionen
2007 waren 47,1 Prozent der Einwohner evangelisch und 35,7 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Essingen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU FDP FWG GBL Gesamt 2009 3 7 1 4 1 16 Sitze 2004 4 7 1 4 - 16 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Schwarz ein mehrfach gewinkeltes goldenes Gemarkungszeichen“.
Es wurde 1925 vom bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1507.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Über Jahrzehnte durch den Arbeiterbildungsverein (ABV) mit einem inzwischen selbstständigen Mandolinenorchester. Außerdem ein Männergesangverein, der MGV 1865 und seit 1998 der Chor Crescendo der Protestantischen Kirchengemeinde Essingen-Dammheim-Bornheim.
Bauwerke
Die Wendelinus-Kapelle wurde um 1280 gebaut. Sie besitzt Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert (einen Marienzyklus). Auch Sakramentshäuschen und die Beschläge der Sakristeitür stammen aus dem Mittelalter.
Das Rathaus wurde unter und vom Kurfürst und Mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg 1590 im Renaissancestil errichtet. Die rundbogigen Öffnungen im Erdgeschoss bilden eine Art Vorhalle und mit dem seitlichen Treppenturm sind dies typische Merkmale des pfälzischen Rathauses.
Die evangelische Kirche (ehem. Simultankirche St. Sebastian) wurde 1788 unter Einbeziehung von Teilen einer älteren Kirche von 1561 erbaut. Der Turm wurde erst 1862 angebaut. An den Außenwänden der Kirche Grab- und Wappensteine des 16. Jahrhunderts.
Die katholische Kirche St. Sebastian wurde 1929 in der Spanierstraße erbaut. Wenig später wurde ihr Turm im Zweiten Weltkrieg durch Bombeneinschlag beschädigt.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Essingen
Parks, Friedhöfe
An der Gartenstraße liegen zwei alte jüdische Friedhöfe. Der ältere, an der talwärtigen Seite in altem Baumbestand aus Kastanien, wurde 1618 angelegt. Dieser Friedhof wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein mehrfach erweitert und teilweise aufgeschüttet, um weitere Gräber anlegen zu können. Er diente 30 umliegenden jüdischen Gemeinden als Verbandsfriedhof. Durch eine Mauer ist er mit seinen 85,87 ar fast vollständig umfriedet. Viele der hunderte Rote-Sandgrabsteine stehen. 1869 wurde auf der bergwärts liegenden Seite der Straße dann ein neues Gräberfeld mit 24,28 ar angelegt, das vereinzelt bis in die Gegenwart für Bestattungen genutzt wird. Allerdings gibt es keine örtliche jüdische Gemeinde mehr.[5]
Freizeiteinrichtungen
Dalberghalle (1987), kommunaler Teenie- und Jugendtreff
Sport
TVE "Turnverein Essingen", Radfahrverein "Viktoria 1923 e.V.", Sportanlage mit Rasen- und Tennenplatz, Skateranlage, Bouleplatz Dreihof und Golfplatz "Am Dreihof" (18-Loch Meisterschaftsanlage). VFL Essingen (Fußball)
Andere Vereine
Landfrauenverein, Arbeiterbildungsverein, Förderverein „Kerwe im Schulhof“, Dance for Kids
Regelmäßige Veranstaltungen
Dorfkerwe jährlich am 4.Wochenende im August.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Historisch landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, früher Mischanbau von Feldfrüchten, Weinbau und etwas Viehwirtschaft, nach dem 2. Weltkrieg vor allem durch den Anbau von Zuckerrüben und Weinbau geprägt. Viehwirtschaft und Feldfruchtanbau ging in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts immer mehr zurück. Jahrzehntelang viele Familien mit Weinbau im Nebenerwerb. Seit den 80er Jahren zunehmend Konzentration auf wenige Haupterwerbwinzer, meist mit Flurbereinigungen einhergehend. Viele Arbeiter und Pendler mit Arbeitsstätten in der Stadt Landau, im Raum südliche Weinstraße und im Rhein-Neckar-Raum (Ludwigshafen/Mannheim).
Verkehr
Essingen liegt im Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Für Fahrten Richtung Karlsruhe gilt jedoch auch der Tarif des Karlsruher Verkehrsverbundes.
Einen Kilometer westlich des Ortes liegt der Bahnhof Knöringen-Essingen an der Maximiliansbahn Neustadt an der Weinstraße–Wissembourg bzw. Karlsruhe.
Den südlichen Rand des Gemeindegebietes mit dem Weiler Dreihof durchquert die stillgelegte Untere Queichtalbahn, die heute als Draisinenstrecke dient; an der Stelle des früheren Haltepunkt Dreihof befindet sich heute auch eine gleichnamige Draisinenstation. An ihrer Stelle bedient nun die Buslinie 587 die Relation Landau in der Pfalz–Germersheim.
Darüber hinaus ist der Ort mit den Buslinien 542 an Landau und einige Nachbarorte angebunden.
Südlich des Ortskernes verläuft die B 272 Landau–Speyer. Über sie erreicht man die Anschlussstelle Landau-Nord an der A 65.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- John George Nicolay (1832–1901), Privatsekretär und Biograph von Abraham Lincoln
Literatur
- Bernhard Kukatzki, Mario Jacoby: Der alte jüdische Friedhof in Essingen. Schifferstadt/Pfalz 1993. 44 S.
- Bem Projekt Gutenberg.de Autor: John George Nicolay
- Mr. Lincoln and Friends: John G. Nicholay
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ KommWis, Stand: 30. November 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
- ↑ Essingen/Pfalz (VG Offenbach an der Queich, Kreis Südliche Weinstraße) Alter und Neuer Jüdischer Friedhof. In: Alemannia Judaica. Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum, abgerufen am 10. Juli 2009.
Weblinks
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