Darf ich bitten

Darf ich bitten
Filmdaten
Deutscher Titel: Darf ich bitten?
Originaltitel: Shall We Dance?
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Länge: 106 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK o. A.
Stab
Regie: Peter Chelsom
Drehbuch: Audrey Wells
Produktion: Simon Fields
Musik: Gabriel Yared,
John Altman
Kamera: John De Borman
Schnitt: Charlie Ireland
Besetzung

Darf ich bitten? ist der Titel eines US-amerikanischen Tanzfilms aus dem Jahr 2004, der von Miramax Films produziert und von Peter Chelsom umgesetzt wurde. Es handelt sich dabei um eine Neuverfilmung des japanischen Films Shall we dance? (1996) von Masayuki Suo.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Chicagoer Anwalt John Clark hat eigentlich alles, was man zum Glücklichsein braucht: eine Ehefrau, die ihn liebt, zwei Kinder und eine gesicherte Existenz. Dennoch spürt er eine Art Unzufriedenheit und eine innere Leere. Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause kommt er regelmäßig an einer Tanzschule vorbei und sieht des Öfteren am Fenster eine Tanzlehrerin stehen, die abwesend-melancholisch nach draußen schaut. Fasziniert von ihr beschließt er, sich dort heimlich für einen Tanzkurs anzumelden. Doch auch als ihm klar wird, dass Paulina nichts von ihm wissen will, macht er mit dem Tanzen weiter und bereitet sich schließlich sogar auf die Teilnahme an einem Tanzwettbewerb vor.

Seine Frau, irgendwann misstrauisch geworden wegen seiner zunehmend besseren Laune, beauftragt einen Detektiv und erfährt so indirekt von seinem Geheimnis. Zusammen mit ihrer Tochter fährt sie zu dem Wettbewerb. Dieser läuft prompt nicht ganz so erfolgreich für John, da seine eigentliche Partnerin Bobbie nach einer Kollision mit einem anderen Paar plötzlich im Unterrock dasteht. Dabei kommt der Vertrauensbruch ans Tageslicht. John gibt die Tanzerei deshalb auf, aber seine Frau begreift, was ihm das Tanzen bedeutet. Gemeinsam, nach einer Versöhnungsszene, gehen sie zur Tanzschule, um Paulina zu verabschieden, die wieder auf Wettbewerben tanzen will.

Die Filmmusik

Die Titelmusik Shall We Dance wird im Film mehrfach variiert, mit Tango-Rhythmen, als Salsa-Arrangement und am Ende als Lied in Spanglish, gesungen von Gizelle D’Cole und Pilar Montenegro. Das Lied Shall We Dance stammt ursprünglich aus dem Musical The King and I und wurde in der Film-Fassung mit Deborah Kerr und Yul Brynner bekannt. Die amerikanische R’n’B-Sängerin Mya singt eine Coverversion des David Bowie-Klassikers Let’s Dance als langsame Hip-Hop-Variante inklusiver Rap-Einlage. Hervorzuheben sind zwei mexikanische Boleros: Perfidia des aus Chiapas stammenden Komponisten Alberto Domínguez Borras und Quién será? von Pablo Beltrán Ruiz aus Sinaloa. Letzterer ist in den Vereinigten Staaten als englische Coverversion Sway (Dean Martin u. a.) bekannt geworden; in der Schluss-Sequenz wird er von der Gruppe Pussycat Dolls mit Nicole Scherzinger gecovert.

Die Tanzszenen

Für die Tanzszenen hat man auf professionelle Tänzer – mit Ausnahme der Rückblenden und der ursprünglichen Einleitungszene – weitgehend verzichtet. Alle Schauspieler sind tänzerische Laien, die für den Film speziell trainiert und vorbereitet werden mussten. Richard Gere, der gerade noch in dem Film-Musical Chicago (2002) mitgewirkt hatte, absolvierte sogar einen viermonatigen Tanzkurs. Auch Jennifer Lopez musste neue Tänze wie Walzer, Tango, Quickstep und Paso Doble erlernen. Regisseur Peter Chelsom war als passionierter Hobbytänzer in dem Film bemüht, die Tanzszenen wegen der Glaubwürdigkeit so natürlich wie möglich zu halten. Zu perfekt wirkende Tanzszenen des Wettbewerbs wurden herausgeschnitten, sind aber auf der DVD-Fassung enthalten.

Kritik

  • Die Handlung wirkt daher leider etwas unglaubwürdig, da in Amerika natürlich andere gesellschaftliche Umstände herrschen als in Japan... Zum Glück aber haben sich die Macher des Films nicht all zu sehr in die Idee verrannt, die Story zu ernst zu nehmen. Und so servieren sie den Film mit viel Humor und Augenzwinkern und lassen den gesellschaftlichen Teil etwas bei Seite.[1]
  • „Im Gegensatz zum japanischen Original von 1996 kann dieser Film nicht die kulturelle Gebrochenheit einer Gesellschaft zu seinem Thema machen. Doch es ist Regisseur Chelsom (...) viel wichtiger zu zeigen, dass es in einer Partnerschaft keine Schande sein kann, sich zu seinem Unglücklichsein zu bekennen. Zur Tragik wird es erst, wenn Paare nicht mehr miteinander darüber reden können. Darüber hinaus war es dem selbst passionierten Tänzer Chelsom einfach wichtig, einen Tanzfilm mit einer regelrechten Story zu machen.“[2]

Auszeichnungen

Jennifer Lopez und Richard Gere wurden im Jahr 2005 für den Teen Choice Award nominiert. Der Song The Book Of Love wurde 2005 für den Golden Satellite Award nominiert.

DVD-Release

Die deutschsprachige DVD wurde am 17. März 2005 veröffentlicht. Darauf befinden sich neben einem Audiokommentar des Regisseurs diverse Hintergrundberichte (Tanzsaal für Anfänger, Hinter den Kulissen, Die Musik zum Film), das Musikvideo "Sway" von den Pussycat Dolls und sechs entfernte längere Szenen (Alternativer Anfang, „Dr. Dance“-XL-Hiphop-Version, Link und Bobbie bei der Rumba, Paulina trainiert mit John, Der Wettbewerb, Paulina tanzt mit den Kindern). Dabei ist insbesondere der alternative Anfang von Interesse, da dieser von professionellen Tänzern choreographisch und filmisch ungewöhnlich umgesetzt wurde, Chelsom auf diesen aber verzichtete, weil man sonst einen anderen Film erwartet hätte. In jenem Schnitt, den er ursprünglich in einer Parallelmontage von den Beinen der der Quickstep tanzenden Paare auf die Beine Johns blendet, setzt nun der eigentliche Anfang an.[3]

Sonstiges

  • Das japanische Original wurde in den Vereinigten Staaten bereits 1997 unter dem gleichnamigen Titel (Shall we dance?) vertrieben. Dazu wurde es um einen einleitenden Kommentar erweitert, in welchem ein Sprecher dem Zuschauer erklärt, dass in Japan Standardtanz als unmännlich gilt und gesellschaftlich weniger akzeptiert ist. In der amerikanischen Neuverfilmung erübrigt sich dieser Kommentar.
  • Obwohl der Film in Chicago spielen soll, wurde der überwiegende Teil der Aufnahmen aus Kostengründen in Winnipeg, Manitoba gedreht. Für die Aufnahmen der Hochbahn ließ man eigens ein separates Filmteam Material an einem Drehtag sammeln.
  • Der Film hatte ein Budget von 49 Mio. US-Dollar und benötigte eine Drehzeit von nur fünf Wochen.

Belege

  1. www.moviemaze.de
  2. www.dvdmaniacs.de
  3. Audiokommentar

Weblinks


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