Das Geheimnis im Moor

Das Geheimnis im Moor
Filmdaten
Deutscher Titel Das Geheimnis im Moor
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2006
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Kai Wessel
Drehbuch Thomas Kirchner
Musik Ralf Wienrich
Kamera Holly Fink
Schnitt Tina Freitag
Besetzung

Das Geheimnis im Moor ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2006. Der Kriminalfilm, zuerst auf dem Filmfest München gezeigt, wurde am 6. November 2006 im ZDF ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Dr. Til Desno ist als Arzt und Gerichtssachverständiger zuständig für die Rekonstruktion von Gesichtern. Als im Spreewald im Moor eine Leiche gefunden wird, rekonstruiert er das Gesicht des Toten. Der Tote ist ein Freund aus Abiturzeiten, von dem es hieß, er sei in den Westen abgehauen und habe dafür seine Freunde an die Staatssicherheit verraten – darunter auch Til. Jetzt erweist sich jedoch: Der Freund war zum Zeitpunkt des Verrats bereits tot. Til reist in den Spreewald, wo bereits die junge Empfangsdame des Hotels, in dem er absteigt, alarmiert wirkt. Denn das Hotel gehört Tils Jugendliebe Sabrina, inzwischen mit Tils Freund Karsten verheiratet. Die einzelnen Erinnerungen der drei Freunde an den Tod des vierten widersprechen sich.

Hintergrund

Die Dreharbeiten fanden an den Originalschauplätzen im Spreewald statt, so insbesondere in Lübbenau und der Wotschofska. Der Film greift regionale Besonderheiten auf. So wurden Szenen auf einem eigens aufgebauten Rummel auf dem Marktplatz in Lübbenau gedreht, die das alljährlich stattfindende Lübbenauer Stadtfest nachstellen sollen. Die Dreharbeiten fanden im September statt, das Stadtfest ist regelmäßig im Juli. In einer Szene wird eine Bemerkung in Sorbischer Sprache gemacht, auch beteiligten sich regionale Folkloregruppen als Nebendarsteller, so stellt der Saspower Heimat- und Trachtenverein aus Cottbus eine größere Gruppe junger Frauen in Spreewaldtrachten. Besondere Benutzung fand auch das Lübbenauer Rathaus, im „Großen Saal“ wurden zum Beispiel die anfangs des Films gezeigten Tumulte anlässlich einer Aussprache zu geplanten Bauobjekten erstellt, auch die gegen Ende des Films gezeigte Abstimmung über die weitere politische Laufbahn des Leiters des Biossphärenreservats Hellstein wurden im Rathaus gedreht.

Kritik

„Einfühlsam entwickelter (Fernseh-)Kriminalfilm mit Ost-West-Thematik, der eine traumatische Vergangenheit auferstehen lässt.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Das Krimi-Drama, das sich in der Zauberwelt des Spreewalds entfaltet, ist eine herrliche Zumutung. [...] Wem das Lügen- und Läuterungstheater im Stasi-Drama Das Leben der Anderen ein bisschen zu geschniegelt und zu schöngeistig daherkam, der wird in Das Geheimnis im Moor nun mit einem weniger sakral inszenierten Geflecht menschlicher Verfehlungen konfrontiert. Echter und angenommener Verrat, kleine Verbrechen und monströse Gerüchte, jugendliches Aufbegehren und pragmatisches Arrangieren mit den Verhältnissen bilden hier eine unheilvolle Allianz. Das Memorieren wird hier derart konsequent in Szene gesetzt, dass man gelegentliche dramaturgische Schwachstellen [...] gerne übersieht. Vom Sounddesign [...] über die Bildmontage [...], bis zur Kamera von Holly Fink ("Dresden"), der grandios das Licht- und Schattenspiel der Baumwelt einfängt – all das sind Mittel, um die Entzauberung des Zauberwalds voranzutreiben.“

Der Spiegel[2]

„Kai Wessels Film Geheimnis im Moor [...] ist kolossal besetzt, von üppiger Handlungsfülle und nicht auf Anhieb zu durchschauen. [...] Das große Melo-Finale, so oder so nah am Wasser gebaut, legt nochmals die kaum zählbaren alten Wunden offen und schließt mit allen bequemen Illusionen ab. Dem Ensemble ist unter der einfallsreichen Regie Wessels einer der unterhaltsamsten und intelligentesten Krimis seit langem gelungen. Der setzt auch seine gar nicht so heimliche Hauptdarstellerin klug ins diesige Licht: Der Star ist die Landschaft.“

Der Tagesspiegel[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Geheimnis im Moor im Lexikon des Internationalen Films
  2. Christian Buß: Dämonen im Zauberwald, Der Spiegel vom 6. November 2006
  3. Helge Hopp: Am Ende der Lügen, Der Tagesspiegel vom 6. November 2006

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