Das Haus in Montevideo (1951)

Das Haus in Montevideo (1951)
Filmdaten
Originaltitel Das Haus in Montevideo
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Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1951
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Curt Goetz,
Valérie von Martens
Drehbuch Curt Goetz,
Hans Domnick
Produktion Hans Domnick
Musik Franz Grothe
Kamera Werner Krien
Besetzung

Das Haus in Montevideo ist die erste Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstückes von Curt Goetz. Goetz selbst schrieb das Drehbuch und inszenierte den Film 1951 gemeinsam mit seiner Ehefrau Valérie von Martens, mit der er das Stück oft auf der Bühne gespielt hatte. Wie in den Jahren zuvor im Theater übernahm das Ehepaar auch die beiden Hauptrollen. 1963 drehte Helmut Käutner ein Remake mit Heinz Rühmann und Ruth Leuwerik als Ehepaar Nägler.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der untadelige Professor Traugott Hermann Nägler lebt mit seiner Frau Marianne und seinen zwölf (nach Figuren von Richard Wagner und der griechischen Mythologie benannten) Kindern in einer spießbürgerlichen Kleinstadtidylle.

Als die älteste Tochter Atlanta von Näglers verstorbener Schwester ein Haus in Montevideo erbt, ist der moralisch integre Professor zunächst gar nicht erbaut – war seine Schwester doch das schwarze Schaf der Familie. Sie war schwanger geworden ohne verheiratet zu sein. Doch gemeinsam mit Pastor Riesling, einem Freund der Familie, gelingt es Atlanta, ihre Familie zur Reise nach Montevideo zu überreden, damit sie die Erbschaft antreten kann.

In Montevideo geraten die Moralvorstellungen der Näglers vollends ins Wanken, als sie vermuten, was für ein Etablissement sich in dem Haus der Toten verbirgt. Tatsächlich ist es aber kein Bordell, sondern eine Art Musikinternat. Die Verstorbene hatte als begnadete und auch geschäftlich erfolgreiche Sängerin Mittel genug, das Haus zu errichten und den Unterrichtsbetrieb zu bezahlen.

Allerdings ist mit der Erbschaft auch ein Betrag von 750.000 Dollar verbunden, der den Professor mit dem Lebenswandel seiner Schwester versöhnt. Doch an die Erbschaft ist eine Bedingung gebunden: In Näglers Familie muss sich innerhalb einer bestimmten Frist die gleiche moralische Entgleisung ereignen, für die er einst über seine Schwester den Stab gebrochen hatte. Professor Nägler will seine Tochter dazu bringen, ihren Liebsten nicht zu heiraten, und trotzdem schwanger zu werden, um die Bedingung des Testaments erfüllt zu sehen. Natürlich stößt dieser Plan auf völliges Unverständnis. Letzten Endes kommt ihm ein Zufall zur Hilfe…

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997: "Mit Intelligenz, Charme und Einfallsreichtum inszenierte Goetz-Komödie, die ihr delikates Thema witzig und humorvoll behandelt und mit spielerischer Eleganz an Menschenliebe, Witz und Güte appelliert. Vor allem in seinem leichtfüßigen Umgang mit der Sprache ein unterhaltsamer Genuß."
  • Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 344/345: "Unterhaltsam und originell stellt dieser Klassiker des subtilen Witzes die gängigen Moralbegriffe auf den Kopf." (Wertung: sehr gut)

Auszeichnung

  • 1952 Bambi für den künstlerisch besten Film des Jahres 1951

Literatur

  • Curt Goetz: Das Haus in Montevideo oder Traugotts Versuchung. Eine Komödie im alten Stil über Moral, Versuchung und Belohnung der Tugend in vier Akten. Engelhorn, Stuttgart 1988, ISBN 3-87203-045-0

Weblinks


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