- Das Haus in Montevideo (1963)
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Filmdaten Originaltitel Das Haus in Montevideo Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1963 Länge 118 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Helmut Käutner Drehbuch Helmut Käutner Produktion Hans Domnick Musik Franz Grothe Kamera Günther Anders Schnitt Klaus Dudenhöfer Besetzung - Heinz Rühmann: Professor Traugott Hermann Nägler
- Ruth Leuwerik: Marianne Nägler
- Paul Dahlke: Pastor Riesling
- Hanne Wieder: Carmen de la Rocco
- Viktor de Kowa: Anwalt
- Ilse Pagé: Atlanta Nägler
- Michael Verhoeven: Herbert Kraft
- Fritz Tillmann: Bürgermeister
- Elfie Riegert: Belinda
- Doris Kiesow: Marta Nägler
- Pierre Franckh: Lohengrin Nägler
- Herbert Kroll: Apotheker
- Georg Gütlich: Oberst
Das Haus in Montevideo ist die zweite Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstückes von Curt Goetz.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der untadelige Professor Traugott Hermann Nägler lebt mit seiner Frau Marianne und seinen zwölf (nach Figuren von Richard Wagner benannten) Kindern in einer spießbürgerlichen Kleinstadtidylle.
Als die älteste Tochter Atlanta von Näglers verstorbener Schwester ein Haus in Montevideo erbt, ist der moralisch integre Professor zunächst gar nicht erbaut – war seine Schwester doch das schwarze Schaf der Familie. Doch gemeinsam mit Pastor Kiesling, einem Freund der Familie, gelingt es Atlanta, ihren Vater zur Reise nach Montevideo zu überreden, damit sie die Erbschaft antreten kann.
In Montevideo geraten die Moralvorstellungen Näglers vollends ins Wanken, als der Vater erkennt, was für ein Etablissement sich in dem Haus der Toten verbirgt. Allerdings ist mit der Erbschaft auch ein Betrag von 225.000 Silberpesos verbunden, der den Professor mit dem Lebenswandel seiner Schwester versöhnt. Doch an die Erbschaft ist eine Bedingung gebunden: In Näglers Familie muss sich innerhalb einer bestimmten Frist die gleiche moralische Entgleisung ereignen, für die er einst über seiner Schwester den Stab gebrochen hatte. Letzten Endes kommt ihm ein Zufall zur Hilfe.
Hintergrund
Während für die erste Verfilmung (1951) noch Goetz selbst Regie, Drehbuch und Hauptrolle übernahm, inszenierte zwölf Jahre später Helmut Käutner das Remake mit Heinz Rühmann als sittenstrengem Professor Nägler. Rühmann zögerte zunächst, die Rolle zu übernehmen, die bereits der inzwischen verstorbene und von ihm hochgeschätzte Autor Goetz verkörpert hatte. Er konnte aber durch einen Brief seiner Witwe Valérie von Martens umgestimmt werden, der zufolge Goetz sich Rühmann als Hauptdarsteller für seine Stücke ausdrücklich gewünscht hatte.[1] In den Folgejahren spielte er noch in zwei weiteren Curt-Goetz-Neuverfilmungen die Hauptrolle: in Dr. med. Hiob Prätorius und Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...? (1966).[2] Die Uraufführung war am 17. Oktober 1963 im Theater am Kröpcke in Hannover.[3]
Kritiken
Obwohl der Film ein großer Publikumserfolg wurde, waren die Kritiken verhalten, so z.B.
- Lexikon des Internationalen Films: Aufwendige Neuverfilmung der Curt-Goetz-Komödie durch Helmut Käutner, der die Pointen der Vorlage (und der Goetzschen Eigenverfilmung in Schwarz-weiß, 1951) vergröbert oder überspielen läßt: Aus dem Praliné wurde ein Himbeerbonbon.
- Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion (wie auch der ersten Verfilmung von Curt Goetz) das Prädikat wertvoll.
Auszeichnungen
- 1965 Goldene Leinwand für mehr als drei Millionen Kinobesucher
Literatur
- Curt Goetz: Das Haus in Montevideo oder Traugotts Versuchung. Eine Komödie im alten Stil über Moral, Versuchung und Belohnung der Tugend in vier Akten. Engelhorn, Stuttgart 1988, ISBN 3-87203-045-0
- Gregor Ball, Eberhard Spiess, Joe Hembus (Hrsg.): Heinz Rühmann und seine Filme. Goldmann, München 1985, ISBN 3-442-10213-8
Weblinks
- Das Haus in Montevideo in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Stab und Besetzung bei deutscher-tonfilm.de
- Stab, Besetzung und Inhalt bei Filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Rühmann, Heinz: Das war's - Erinnerungen, Ullstein Verlag, 1. Aufl., Berlin, Frankfurt/M., Wien 1982, S. 202.
- ↑ Vgl. Görtz, Hans Josef/Sarkowicz, Hans: Heinz Rühmann, 1902-1994: der Schauspieler und sein Jahrhundert, Verlag C. H. Beck, 1. Aufl., München 2001, ISBN 3-406-48163-9, S. 309.
- ↑ Vgl. Rühmann, Heinz: Das war's - Erinnerungen, Ullstein Verlag, 1. Aufl., Berlin, Frankfurt/M., Wien 1982, S. 298.
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