- Das schwarze Loch
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Filmdaten Deutscher Titel Das schwarze Loch Originaltitel The Black Hole Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1979 Länge 98 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Gary Nelson Drehbuch Jeb Rosebrook, Gerry Day Story: Bob Barbash,
Richard H. LandauProduktion Ron Miller Musik John Barry Kamera Frank Phillips Schnitt Gregg McLaughlin Besetzung - Maximilian Schell: Dr. Hans Reinhardt
- Anthony Perkins: Dr. Alex Durant
- Robert Forster: Capt. Dan Holland
- Joseph Bottoms: Lt. Charles Pizer
- Yvette Mimieux: Dr. Kate McCrae
- Ernest Borgnine: Harry Booth
- Roddy McDowall: org. Stimme von V.I.N.CENT. L.F.396
- Slim Pickens: org. Stimme von B.O.B. L.F.28
- Wolfgang Ziffer: dt. Stimme von V.I.N.CENT. L.F.396
- Hans Schwarz : dt. Stimme von B.O.B. L.F.28
Das schwarze Loch ist ein Science-Fiction-Film der Disney-Studios, der 1979 mit 20 Mio. USD, einem ähnlich hohem Budget wie Star Wars produziert wurde. Der Erfolg war jedoch ungleich geringer. Der in 14 Monaten produzierte und für Disney ungewöhnlich düstere Film (Thema: der Tod) fällt, ähnlich wie der spätere Tron, in eine strategisch kritische Phase des Disney-Konzerns. Nach dem Tode Walt Disneys verlief sich die Firma unter der Führung von CEO E. Cardon Walker auch in Produktionen, die klar außerhalb des bisherigen Disney-Produktportfolios lagen. Das schwarze Loch war einer der ersten Disney-Filme, der einer Altersfreigabe unterlag. Der Film ist eine eindrucksvolle Demonstration der strategischen Unentschlossenheit der damaligen Konzernführung.
Der Film startete in Deutschland am 17. Oktober 1980.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Das Forschungsschiff USS Palomino mit fünf Besatzungsmitgliedern und einem Roboter ist auf der Suche nach kolonisierbaren Planeten im Weltall unterwegs. Die Crew besteht aus Captain Dan Holland, Lieutenant Charles Pizer, Doktor Alex Durant, Doktor Kate McCrae und dem Journalisten Harry Booth. Der Roboter V.I.N.CENT. L.F.396 (Vital Information Necessary Centralized Labor Force 396) dient als eine Art Bordcomputer, kann aber menschliche Emotionen simulieren, was den Umgang mit ihm sehr erleichtert.
Unerwartet stößt das Forschungsschiff auf ein riesiges schwarzes Loch, in dessen Gravitationssog das seit 20 Jahren vermisste Raumschiff USS Cygnus treibt, merkwürdigerweise von der Anziehungskraft des schwarzen Loches unbeeinträchtigt. Doktor McCraes Vater war Crew-Mitglied und 1. Offizier auf dem Schiff; das Team entschließt sich, das scheinbare Geisterschiff zu untersuchen.
An Bord empfängt sie der Wissenschaftler und Kapitän der Cygnus, Dr. Hans Reinhardt. Außer ihm sind auf den ersten Blick nur Roboter an Bord: Metallene Wach- und Kampfroboter und wie Mönche anmutende, stumme Arbeitsroboter mit schwarzen Kutten, Kapuzen und Spiegelflächen anstelle eines Gesichts; ferner Reinhardts neuester und überlegener Prototyp Maximillian, ein rotes Monster aus Stahl. Die eigentliche Crew wurde nach Dr. Reinhardts Angaben wegen einer früheren schweren Beschädigung des Schiffes durch Meteoriten evakuiert und wollte zur Erde zurückkehren.
Die Crew der Palomino wird von Reinhardt zunächst gastfreundlich empfangen und bewirtet, während der Wissenschaftler von seinen bisherigen Forschungserfolgen sowie seinen Plänen erzählt, die Cygnus zur Erforschung unbekannter Dimensionen durch das nahe schwarze Loch zu manövrieren. Sie beobachtet jedoch im weiteren merkwürdige Dinge, so ein Roboterbegräbnis und einen hinkenden Arbeitsroboter. Nach kleineren Streifzügen durch das riesige Schiff findet der Roboter VINCENT einen alten, heruntergekommenen Roboter ähnlicher Bauart, genannt B.O.B. L.F.28 (Bio sanitation Battalion Labor Force 28), kurz BOB, der ihm von den schrecklichen Machenschaften des Dr. Reinhardt berichtet. Daraufhin entdeckt die Crew, dass die mönchsartigen Arbeits-„Roboter“ früher einmal die Crewmitglieder der Cygnus waren und erfahren von BOB, dass Dr. Reinhardt diese nach einer Meuterei gegen Reinhardts Verweigerung des Heimkehrbefehls unumkehrbar in willenlose Humanoiden umgewandelt hat. Nachdem dies ans Tageslicht gekommen ist, will die entsetzte Mannschaft mit der Palomino fliehen, doch Harry Booth wird mit der Palomino bei einem Versuch, allein zu starten und zu entkommen, abgeschossen. Der sich nun eindeutig geisteskrank und von seinem eigenen Wahnsinn ermüdet zeigende Dr. Reinhardt lässt seine Kampfroboter auf die Gäste los; Alex Durant, der ursprünglich bei Reinhardt auf der Cygnus bleiben wollte, wird von Maximillian getötet, als er von Kate die Wahrheit über die Humanoiden erfährt und mit ihr fliehen will.
Bei der dramatischen Flucht, während der Dr. Reinhardt den Flug durch das schwarze Loch einleitet, kann VINCENT den angreifenden Maximillian gefechtsunfähig machen. Die Cygnus wird von einem Meteoritenschauer getroffen und schwer beschädigt. Die übrigen Mitglieder können mit einer Forschungssonde entkommen, gehen mit dieser jedoch gegen ihren Willen auf den vorher von Reinhardt fest programmierten Kurs ins Schwarze Loch. Reinhardt wird durch ein herabstürzendes Videopaneel eingeklemmt, die Cygnus beim Eintritt ins Schwarze Loch schwer beschädigt. Bei der Reise durch das Schwarze Loch haben die Überlebenden der Palomino in der Sonde Visionen einer höllenähnlichen Gegend, in der Reinhardt mit seinem Roboter Maximillian vereinigt ist, bis sie durch eine Art Spiegeltunnel wieder an unbekannter Stelle oder in unbekannter Dimension in den Weltraum gelangen. In der letzten Einstellung fliegt die Sonde auf einen unbekannten Planeten zu.
Spezialeffekte
Die Messlatte für Spezialeffekte lag nach Krieg der Sterne sehr hoch. Für die Produktion von Das schwarze Loch wollte man deshalb von ILM das erste computerkontrollierte Kamerasystem Dykstraflex ausleihen, die Bedingungen waren aber inakzeptabel, so dass man kurzerhand ein eigenes System namens A.C.E.S. (Automated Camera Effects System) entwickelte. Kurioserweise war man damit dem ILM-System technisch überlegen, da man mit A.C.E.S. auch vor Matte-Bildern mit beweglicher Kamera arbeiten konnte. Das Modell für das Raumschiff Cygnus war mit einer Länge von 3,66 m und einem Gewicht von 80 kg eines der größten, das jemals für einen Science-Fiction-Film gebaut wurde. Die Helme von Dr. Reinhardts S.T.A.R.-Leibgarde waren sehr schwer und konnten kaum bewegt werden. Die Schauspieler, die die Roboter spielten, konnten keine Regieanweisungen vom Regisseur entgegennehmen. Daher musste alles vor einer Szene genau mit den Darstellern und den Stunt-Koordinatoren abgesprochen werden. Bis Roboter V.I.N.CENT. realistisch genug wirkte, mussten die Macher mehrere Effekte ausprobieren. Unter anderem wurde er an Fäden aufgehängt, was ihm allerdings keinerlei Bewegungsfreiheit bot.
Kritiken
- „Simple Story von der tapferen Mannschaft plus Roboter, die kämpft und schießt, eingerahmt von einem bunten Feuerwerk der Tricks und Special Effects.“ (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 727–728
- „Maximilian Schell wirkt als deutschstämmiger All-Herrscher namens Dr. Hans Reinhardt […] nicht diabolisch, sondern lächerlich.“ – Süddeutsche Zeitung, München
- „Mäßig spannender Science-Fiction-Film, der sich durch seine Ansammlung von Elementen aus anderen Filmen als ein nach Verkaufsgesichtspunkten konstruiertes synthetisches Produkt erweist.“ – „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- „Regisseur Gary Nelson stattete seinen Weltraum-Schocker mit jeder Menge Fremdanleihen aus: von Kubricks ‚2001‘ bis zum ‚Krieg der Sterne‘, und daraus lässt sich ja immerhin etwas ganz Spannendes basteln.“ – tz, München
Medien
Super 8 Veröffentlichung
- Das schwarze Loch als 120m/color/Ton Schnittfassung von Piccolo Film, Übernahme von Walt Disney Home Movies, und als Komplettfassung in Italien erschienen
DVD-Veröffentlichung
- Das Schwarze Loch. Walt Disney Home Entertainment, 2006
Soundtrack
- John Barry: The Black Hole & Howard the Duck. Original Motion Picture Soundtracks. Mask Records, Rom 1999, MK 703
- Der Soundtrack ist nicht auf CD erschienen, kann aber im Musik Online Store iTunes heruntergeladen werden, allerdings nicht über die deutsche iTunes-Version.
Die Titel des englischen Soundtrack:
- Overture (2:27)
- Main Title (1:46)
- The Door Opens (3:38)
- Zero Gravity (5:53)
- Six Robots (1:59)
- Durant Is Dead (2:31)
- Start The Countdown (3:51)
- Laser (2:15)
- Into The Hole (5:00)
- End Title (2:34)
Am 23. August 2011 erschien über das US-Label Intrada in Zusammenarbeit mit Disney erstmalig der komplette Score von John Barry auf CD.
Trackliste:
- Overture (2:28)
- Main Title (1:49)
- That’s It (1:43)
- Closer Look (2:02)
- Zero Gravity (5:48)
- Cygnus Floating (2:06)
- The Door Opens (4:09)
- Pretty Busy (:48)
- Six Robots (1:57)
- Can You Speak? (1:19)
- Poor Creatures (1:41)
- Ready to Embark (:44)
- Start the Countdown (3:47)
- Durant Is Dead (2:31)
- Laser (1:01)
- Kate’s O.K. (2:49)
- Hot and Heavy (2:43)
- Meteorites (1:31)
- Raging Inferno (:54)
- Hotter and Heavier (1:59)
- Bob and V.I.N.C.E.N.T. (:54)
- Into the Hole (4:56)
- End Title (2:34)
- In, Through... And Beyond! (2:46)
Literatur
- Alan Dean Foster: Das Schwarze Loch. Das Buch zum Film (OT: The Black Hole). Schneider, München und Wien 1980, ISBN 3-505-07266-4
Hörspiel
- Zum Start des Spielfilms in Deutschland wurde von der Firma Karussell zusammen mit Disney ein Hörspiel des Films auf Cassette und LP veröffentlicht.
Comic
In den USA erschien zum Film auch eine Comic-Serie, die aus vier Heften bestand (Whitman Comics, veröffentlicht im Jahre 1980). Die ersten zwei Hefte erzählen die Geschichte des Films nach. Die beiden anderen Comics erzählen, wie es den Figuren des Films auf der anderen Seite des schwarzen Lochs ergeht. Die Comic-Serie wurde 1980/81 auch auf deutsch in drei Heften vom Egmont Ehapa Verlag veröffentlicht. Band 1 und 2 der amerikanischen Ausgabe wurden hier zu einem Band zusammengefasst.
Weblinks
- Das Schwarze Loch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Informationen zu den vermarkteten Spielsachen des Films
Kategorien:- Filmtitel 1979
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- Science-Fiction-Film
- Jugendfilm
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