- Denkmaltag
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Der Tag des offenen Denkmals (Deutschland), Denkmaltag (Schweiz) oder Tag des Denkmals (Österreich) ist eine jährlich im Herbst wiederkehrende Tagesveranstaltung mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Er ist der nationale Beitrag zu den europaweiten European Heritage Days. In Deutschland findet der Tag seit 1993 jährlich am zweiten Sonntag des Septembers statt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1984
- rief Jack Lang in Frankreich die „Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques“ ins Leben. Diesem Beispiel folgten verschiedene Länder.
1991
- griff der Europarat die Idee auf und rief offiziell die European Heritage Days aus.
1993
- öffneten in Deutschland am ersten bundesweiten Tag des offenen Denkmals 1200 Kommunen 3500 Denkmale. Die Besucherzahl betrug etwa 2 Millionen bundesweit. 10 Millionen Besucher nahmen in 21 europäischen Ländern die Veranstaltung wahr.
1996
- waren bereits 1600 Kommunen mit rund 5000 geöffneten Denkmalen in Deutschland dabei. Die Besucherzahl erreichte bundesweit die 3-Millionen-Grenze. Europaweit öffneten in 40 Ländern 30.000 Kulturdenkmale ihre Türen für etwa 15 Millionen Besucher.
13. September 1998
- Zum ersten Mal in Deutschland wurde der Tag des offenen Denkmals mit einer Festveranstaltung in Quedlinburg eröffnet.
12. September 1999
- wurde die Zahl von 2100 Kommunen bundesweit mit über 5500 Denkmalen erreicht (3,2 Millionen Besucher). Europa: 46 Länder, 30.000 Denkmale, 19,4 Millionen Besucher. Seit 1999 steht erstmals ein einheitliches Thema über der Veranstaltung: Europa – ein gemeinsames Erbe.
10. September 2000
- das Jahresthema war Alte Bauten – Neue Chancen.
9. September 2001
- Denkmal als Schule – Schule als Denkmal
8. September 2002
- Motto war Ein Denkmal steht selten allein: Straßen, Plätze und Ensembles. Unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe, die zahlreiche Denkmale bedrohte und beschädigte, manche gar vernichtete, bekam das Motto die doppelte Bedeutung der Solidarität mit den betroffenen Denkmalbesitzern. Eine große Spendenaktion wurde ins Leben gerufen. 2500 Kommunen mit über 6500 Denkmalen nahmen bundesweit teil, sie wurden von über 3,5 Millionen Besuchern besichtigt.
14. September 2003
- Alle 48 europäischen Länder beteiligten sich an den European Heritage Days. Geschichte hautnah: Wohnen im Baudenkmal war das Thema in Deutschland. In Deutschland nahmen über 2500 Kommunen mit rund 6700 Denkmalen teil. Es wurden bundesweit 4 Millionen Besucher gezählt.
12. September 2004
- Unter dem Motto Wie läuft's? – Schwerpunktthema Wasser besuchten mehr als 4 Millionen Interessierte die deutschlandweit über 6700 geöffneten Kulturdenkmale. Die deutsche Eröffnungsveranstaltung fand in Weimar statt. In Österreich fand der Denkmaltag ohne besonderes Generalthema statt.
11. September 2005
- Zum Thema Krieg und Frieden wurden am 11. September wie in den beiden Vorjahren wieder rund 4 Millionen Denkmalbesucher gezählt. In Österreich waren zum Denkmaltag am 9. Oktober unter dem Schwerpunkt Wiederaufbau! 75 Objekte geöffnet und 9900 Besucher kamen.
10. September 2006
- In Deutschland ging es 2006 um Rasen, Rosen und Rabatten – historische Gärten und Parks, in der Schweiz ähnlich um Gartenräume – Gartenträume, das Eröffnungsfest fand in Berlin statt, es beteiligten sich diesmal rund 4,5 Millionen. In Österreich ist der Tag des Denkmals am 17. September zum Thema Am Wasser – Schiffe, Mühlen, Brücken, Brunnen, mit österreichweit 141 geöffneten Denkmälern.
9. September 2007
- Das Motto Orte der Einkehr und des Gebets – historische Sakralbauten wurde aktiv von den großen Religionsgemeinschaften mitgetragen und führte zu einer Rekordbeteiligung von etwa 5,5 Millionen Besuchern in 3.450 Orten. Mit Regensburg war wieder eine Stadt des UNESCO-Welterbes Gastgeberin der Eröffnungsveranstaltung. In der Schweiz lautete das Thema Holz versteckt sich überall … sogar in der Glacé.
14. September 2008
- Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung setzt den Schwerpunkt des Tags des offenen Denkmals auf Arbeit und Arbeitstechniken der Archäologie bei der Untersuchung und Erforschung alter Baudenkmale von der Steinzeit bis in die Neuzeit. Ort der bundesweiten Eröffnungsveranstaltung ist Esslingen. In der Schweiz lautet das Thema 2008 Stätten des Genusses.
13. September 2009
- Unter dem Motto Historische Orte des Genusses stehen alle historischen Orte und Stätten im Mittelpunkt, an denen damals wie heute Genießen, die Erholung und das Vergnügen groß geschrieben werden: Von historischen Gasthäusern, Hotels, Kuranlagen und Bädern, Sport- und Spielstätten, Parks, Konzert-, Theater- und Kinosälen bis hin zu ganz privaten „Orten des Genusses“. Ort der bundesweiten Eröffnung ist Potsdam.
Die künftigen Themen des Denkmaltages in der Schweiz sind:
- 12./13. September 2009 – Wie läuft’s? – Kulturgüter am Wasser
- 11./12. September 2010 – Häuser des Lebens – Gärten des Todes
- 10./11. September 2011 – Im Untergrund
Die jeweiligen Jahresthemen sind nicht verbindlich, um weitgehend flächendeckend ein breites Spektrum an geöffneten Denkmalen zu erreichen. Sie sollen aber nach Möglichkeit Berücksichtigung finden, auch um bisher vernachlässigten Themen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Koordination
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert seit 1993 die Aktionen in Deutschland. In der Schweiz übernimmt die Koordination die Nationale Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung (NIKE), in Österreich das Bundesdenkmalamt.
Auswirkung
Eine flächendeckende Untersuchung, ob hier neue Besucherkreise angelockt und angeregt werden, scheint zu fehlen. Sie wäre gewiss recht teuer (eine statistisch brauchbare Grundgesamtheit für eine repräsentative Stichprobe zu erschließen, dann die Feldforschung) und gerade im Bereich Denkmalpflege nicht erschwinglich. Einiges spricht dafür, dass die Aktion außerhalb der Großstädte und im ländlichen Bereich, wo unterhaltende und belehrende Ausflugsziele dünn gesät sind, mehr Anklang findet.
Weblinks
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