Feiertage in der DDR

Feiertage in der DDR

Gesetzliche, arbeitsfreie Feiertage in der DDR waren:

Feiertag Datum Bemerkung
Neujahr 1. Januar
Karfreitag Ostersonntag − 2 Tage
Ostersonntag siehe Osterdatum
Ostermontag Ostersonntag + 1 Tag bis 1967
Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus 1. Mai
Tag der Befreiung 8. Mai bis 1967 und 1985
Tag des Sieges 9. Mai nur 1975
Christi Himmelfahrt Ostersonntag + 39 Tage bis 1967
Pfingstsonntag Ostersonntag + 49 Tage
Pfingstmontag Ostersonntag + 50 Tage
Tag der Republik 7. Oktober
Reformationstag 31. Oktober bis 1966 (teilweise)
Buß- und Bettag Mittwoch vor dem 23. November bis 1966
1. Weihnachtsfeiertag 25. Dezember
2. Weihnachtsfeiertag 26. Dezember

Auf der Grundlage von Festlegungen des VII. Parteitags der SED (17. bis 22. April 1967) wurden fünf Feiertage gestrichen[1]. Da die Verordnung am 28. August 1967 in Kraft trat, waren 1967 Reformationstag und Buß- und Bettag keine Feiertage mehr. In der Verordnung war auch bestimmt, dass die Arbeitszeit von Karfreitag und Pfingstmontag am Sonnabend nach Ostern bzw. Pfingsten nachzuholen ist. Diese Regelung wurde wenige Jahre später aufgehoben. Die freien Nachmittage am 24. Dezember (Heiligabend) und 31. Dezember (Silvester) mussten an 2 Samstagen im November und Dezember vorgearbeitet werden.

Nach der politischen Wende in der DDR 1989 wurden die gestrichenen Feiertage (außer dem Tag der Befreiung) kurz vor Ostern 1990 wieder eingeführt[2][3]; Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Reformationstag (außer in Berlin) und der Buß- und Bettag waren somit bereits 1990 wieder gesetzlich arbeitsfreie Feiertage.

Während heute in Deutschland zwischen bundeseinheitlichen (zum Beispiel Christi Himmelfahrt, Tag der Deutschen Einheit) und regional begrenzten (zum Beispiel Fronleichnam, Buß- und Bettag) Feiertagen unterschieden wird, wurden in der DDR wegen ihrer zentralistischen Struktur seit 1967 alle Feiertage einheitlich im gesamten Staatsgebiet begangen.

Ehren- und Gedenktage

Weltschifffahrtstag
Briefmarke der Deutschen Post der DDR, 1979

Einzelnachweise

  1. Verordnung über die durchgängige 5-Tage-Arbeitswoche und die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei gleichzeitiger Neuregelung der Arbeitszeit in einigen Wochen mit Feiertagen, GBl. II S. 237, vom 3. Mai 1967
  2. Verordnung über die Erweiterung der gesetzlichen Feiertage, GBl DDR I (Nr. 18) S. 161, vom 8. März 1990
  3. Verordnung über die Einführung gesetzlicher Feiertage, GBl DDR I (Nr. 27) S. 248, vom 16. Mai 1990

Weblinks


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