- Der Friede auf Erden
-
Pacem in terris („Über den Frieden auf Erden“) ist der Titel einer von Papst Johannes XXIII. am 11. April 1963 veröffentlichten Enzyklika „über den Frieden unter allen Völkern in Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit“.
Bereits in seinem Apostolischen Schreiben Il religioso convegno hatte er das Fundament zu diesem Rundschreiben gelegt. In dieser als Friedens-Enzyklika bekannten Schrift reagierte Johannes XXIII. auf die damalige weltpolitische Situation: Zwei Jahre nach der Errichtung der Berliner Mauer und nur wenige Monate nach der Kubakrise – mitten im Kalten Krieg – stellte Johannes XXIII. in seiner Enzyklika klar, dass Konflikte „nicht durch Waffengewalt, sondern durch Verträge und Verhandlungen beizulegen“ seien. Des Weiteren betont Johannes XXIII. die Bedeutung der Achtung der Menschenrechte als notwendige Konsequenz des christlichen Verständnisses vom Menschen. Er stellt eindeutig fest, „daß der Mensch das Recht auf Leben hat, auf die Unversehrtheit des Leibes sowie auf die geeigneten Mittel zu angemessener Lebensführung.“ Indem der Papst die Allgemeine Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen von 1948 gutheißt und unterstützt, integriert er in die katholische Soziallehre das Konzept unveräußerlicher Menschenrechte und Grundfreiheiten.
Zudem war „Pacem in terris“ die erste Enzyklika, in der sich ein Papst nicht nur an die Gesamtheit der Katholiken und Gläubigen, sondern „an alle Menschen guten Willens“ wandte.
„Pacem in terris“ war darüber hinaus die letzte von Papst Johannes XXIII. verfasste Enzyklika. Nur zwei Monate nach ihrer Veröffentlichung erlag Johannes XXIII. seinem schweren Krebsleiden.
Bei dem Titel „Pacem in terris“ (Der Friede auf Erden) handelt es sich um die Anfangsworte des lateinischen Originaltextes:
„PACEM IN TERRIS, quam homines universi cupidissime quovis tempore appetiverunt, condi confirmarique non posse constat, nisi ordine, quem Deus constituit, sancte servato.“
„Der Friede auf Erden, nach dem alle Menschen zu allen Zeiten sehnlichst verlangten, kann nur dann begründet und gesichert werden, wenn die von Gott gesetzte Ordnung gewissenhaft beobachtet wird.“
Siehe auch
Weblinks
Päpstliche SozialenzyklikenRerum Novarum (1891) | Quadragesimo anno (1931) | Non abbiamo bisogno (1931) | Mit brennender Sorge (1937) | Divini redemptoris (1937) | Mater et Magistra (1961) | Pacem in terris (1963) | Populorum progressio (1967) | Laborem Exercens (1981) | Sollicitudo Rei Socialis (1987) | Centesimus Annus (1991)
Enzykliken von Papst Johannes XXIII. (chronologisch sortiert)Ad Petri Cathedram | Sacerdotii nostri primordia | Grata recordatio | Princeps Pastorum | Mater et Magistra | Aeterna Dei sapientia | Paenitentiam agere | Pacem in terris
Wikimedia Foundation.