- Der Räuber Hotzenplotz (1974)
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Filmdaten Deutscher Titel Der Räuber Hotzenplotz Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1974 Länge 114 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Gustav Ehmck Drehbuch Gustav Ehmck Musik Eugen Thomass Kamera Hubertus Hagen Schnitt Wolfgang Schacht Besetzung - Gert Fröbe: Hotzenplotz
- David Friedman: Kasperl
- Gerhard Acktun: Seppel
- Lina Carstens: Großmutter
- Rainer Basedow: Wachtmeister Dimpfelmoser
- Josef Meinrad: Petrosilius Zwackelmann
Der Räuber Hotzenplotz ist ein deutscher Film aus dem Jahr 1974. Er basiert auf dem Buch Der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler. 1979 entstand die Fortsetzung Neues vom Räuber Hotzenplotz; eine weitere Verfilmung von Der Räuber Hotzenplotz stammt aus dem Jahr 2006.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Eines Tages raubt der mit einer Pfefferpistole und sieben Messern bewaffnete Räuber Hotzenplotz die Kaffeemühle von Kasperls Großmutter. Die von Kasperl und Seppel selbst erfundene Kaffeemühle spielt beim Kurbeln Großmutters Lieblingslied „Alles neu macht der Mai“. Da Wachtmeister Dimpfelmoser nicht in der Lage ist, den Räuber zu fassen, entschließen sich Kasperl und sein bester Freund Seppel, selbst den Räuber aufzuspüren. Ihr Versuch schlägt fehl, und sie geraten nun selbst in die Gefangenschaft von Hotzenplotz. Die beiden Freunde hatten aber ihre Hüte getauscht, weshalb der Räuber glaubt, dass Kasperl Seppel und Seppel Kasperl sei. Er verkauft den vermeintlichen Seppel (also Kasperl) an den großen und bösen Zauberer Petrosilius Zwackelmann, der ihn zum Kartoffelschälen verwendet (denn der Zauberer kann alles zaubern, nur nicht die Schalen von den Kartoffeln entfernen), während Seppel, als Kasperl verkleidet, für den Räuber in der Höhle arbeiten muss.
Als Zwackelmann eines Tages einen Kollegen in Buxtehude besucht, kommt Kasperl hinter das Geheimnis des bösen Zauberers. Dieser hatte einst die gute Fee Amaryllis in eine Unke verwandelt. Doch Kasperl gelingt es, ihr rechtzeitig das Feenkraut zu bringen, das auf der geheimnisvollen Hohen Heide unter einer alten Wetterfichte wächst, und damit den Zauber aufzuheben und somit die Unke wieder in die Fee Amaryllis zurückzuverwandeln. Aus Schreck fällt der böse Zauberer in den Unkenpfuhl und stirbt. Zugleich stürzt sein Schloss vollständig ein. Da der Zauberer zuvor aus Wut den Räuber Hotzenplotz in einen Gimpel verwandelt und in einen Käfig gesteckt hatte, halten Kasperl und Seppel diesen in Gefangenschaft. Die Fee schenkt zum Dank Kasperl und Seppel einen Wunschring, mit dem sie drei Wünsche frei haben. Auf dem Weg nach Hause wünschen sie sich Großmutters Kaffeemühle herbei, beschaffen eine neue Zipfelmütze für Kasperl und verwandeln schließlich im Büro des Wachtmeisters Hotzenplotz wieder in einen Menschen zurück.
Kritik
- Lexikon des Internationalen Films: „Die Verfilmung des bekannten Kinderbuches ist redlich um Humor und Charme bemüht, kommt aber doch recht plump und schwerfällig daher.“
- Fischer/Hembus (S. 240) bemängeln, dass die uninspirierte Inszenierung des Films den Genuss, der dem Kinofan durch die Star-Besetzung mit Fröbe, Carstens und Meinrad bereitet werden sollte, wieder erheblich einschränke.
- Das Heyne Filmlexikon (1996) kritisierte: „Man mag von Otfried Preußlers Kinderbüchern halten, was man will, dieser Film in seiner phantasielosen Inszenierung und mit hemmungslos chargierenden Darstellern ist ihm jedenfalls gleichwertig.“
Hintergründe
Hauptdarsteller Gert Fröbe trat nach mehr als einem Jahrzehnt erstmals wieder in einer deutschen Filmproduktion auf.
Drehort
Gedreht wurde der Film in der mittelfränkischen Gemeinde Wolframs-Eschenbach. Im Abspann des Films wird die Bevölkerung des Ortes als Darsteller genannt und der Name „Eschenbach“ wird im Film auch namentlich erwähnt.
Weitere Drehorte waren die Stadtmauer in Merkendorf und das Altenmuhrer Schloss in Muhr am See.
Kuriosa
Als die Fee Amaryllis Kasperl den Weg zum Feenkraut beschreibt, verrät sie ihm auch, wie er Zwackelmanns Zauberbann überwinden kann, der eine Flucht aus dem Schloss unmöglich macht: Er soll eines seiner Kleidungsstücke im Schloss zurücklassen, dann könne er gehen, wohin er wolle. Kasperl lässt daraufhin seinen bzw. Seppels Hut im Schloss zurück und kann ungehindert entkommen. Unlogischerweise hatte er bei seinem ersten gescheiterten Fluchtversuch ebenfalls keinen Hut auf dem Kopf und war auch sonst identisch gekleidet, so dass die Flucht schon zu diesem Zeitpunkt per Zufall hätte gelingen müssen. Erklären ließe sich dieses Phänomen damit, dass es auf den absichtlichen Akt des Zurücklassens im Unterschied zum einfachen Vergessen ankommt.
Literatur
- Otfried Preußler: Der Räuber Hotzenplotz. Omnibus, München 1999, 122 S., ISBN 3-570-26000-3
- Robert Fischer, Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film 1960-1980. 2. Aufl. Goldmann, München 1982 (Citadel-Filmbücher) (Goldmann Magnum 10211), ISBN 3-442-10211-1
Weblinks
- Der Räuber Hotzenplotz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Räuber Hotzenplotz bei Filmportal.de
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