Der achte Wochentag

Der achte Wochentag
Filmdaten
Deutscher Titel Der achte Wochentag
Originaltitel Ósmy dzień tygodnia
Produktionsland Deutschland, Polen
Originalsprache Polnisch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Aleksander Ford
Drehbuch Aleksander Ford
Marek Hłasko
Produktion Artur Brauner
Aleksander Ford
Kamera Jerzy Lipman
Schnitt Halina Prugar-Ketling
Besetzung

Der achte Wochentag ist ein polnisch-deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1958 von Regisseur Aleksander Ford. Der Film entstand nach der Erzählung Der achte Tag der Woche (Originaltitel: Ósmy dzień tygodnia) von Marek Hłasko, der gemeinsam mit Ford das Drehbuch erarbeitete.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt in den 1950er Jahren in Warschau. Die Spuren der Zerstörung der Stadt durch den Zweiten Weltkrieg sind immer noch augenscheinlich. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Agnes und Piotr. Das größte Problem ihres Liebeslebens ist jedoch, dass sie kein ruhiges Plätzchen für sich finden können. Piotr lebt praktisch auf der Straße und Agnes in einer kleinen, hässlichen Wohnung mit ihrer Mutter und ihrem Vater. Auch Bruder Gregor, der ein übler Trinker ist, sucht hier seine Schlafstelle. Außerdem sorgt der Untermieter Zawadzki für zusätzliche Beengung, doch ist die Familie auf seine Miete angewiesen. Piotr versucht alles, um eine Wohnung für sich und Agnes zu finden. Seine Suche ist jedoch erfolglos und erniedrigend. Schließlich kommt ein Journalist zur Hilfe, doch muss sich Agnes ihm hingeben, um an die gewünschte Wohnung für sich und Piotr zu kommen.

Hintergrund

Außergewöhnlich an diesem Film ist vor allem, dass es sich um eine Co-Produktion zwischen dem kapitalistischem Westdeutschland und dem sozialistischen Polen handelt. Dies führte jedoch auch dazu, dass es Aleksander Ford nicht gelang, den Film zu seinen Lebzeiten in Polen aufzuführen. Die deutsche Premiere fand mit Erfolg am 26. August 1958 statt. Deutscher Kinostart war am 18. November 1958 in Köln. In Polen wurde der Film erst 1983 gezeigt. Dies ist in der polnischen Filmgeschichte die längste Zeit, die ein Film verboten im so genannten Giftschrank lag.

Bei den Dreharbeiten, die von März bis Juli 1957 in Breslau, Warschau und Łódź stattfanden, lernten einander Sonja Ziemann und Marek Hłasko kennen. Deutschlands populärer Filmstar und Polens bedeutendster junger Schriftsteller heirateten 1961.

Kritiken

„Die Liebesgeschichte eines jungen Paares im Polen der 50er Jahre, das nach einem Platz für ein ungestörtes Zusammensein sucht und sich dabei der materiellen und seelischen Erbärmlichkeit seiner Umwelt gegenübersieht. Ein bewußt pessimistisches Zeitbild; inszenatorisch und darstellerisch eindrucksvoll.“

Lexikon des Internationalen Films

„Die absichtsvoll pessimistische Geschichte eines jungen Paares (…) Die bedrückende Trostlosigkeit dieses künstlerisch sehr bemühten Films aus Polen wäre bedenkenswerter, wenn er nicht gleichzeitig auf einer unannehmbar sensuellen Liebesauffassung bestünde. Vom Besuch wird abgeraten.“

6000 Filme[1]

Literatur

  • Marek Hłasko: Der achte Tag der Woche. Erzählungen (Originaltitel: Ósmy dzień tygodnia). Deutsch von Vera Cerny und Hans Goerke. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1990, 228 S. ISBN 3-462-02053-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 13

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