Deutsche Angestellten-Krankenkasse

Deutsche Angestellten-Krankenkasse
Deutsche Angestellten-Krankenkasse (Ersatzkasse)
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Sozialversicherung Gesetzliche Krankenversicherung
Krankenkasse Ersatzkasse
Rechtsform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Gründung 1774[1]
Sitz Hamburg
Vorstand Herbert Rebscher (Vorsitz)
Claus Moldenhauer (Stellv.)
Verwaltungsrat Hans Bender (Vorsitz)
Hans-Peter Stute (Stellv.)
Aufsichtsbehörde Bundesversicherungsamt Bonn
Versicherte ca. 5,8 Mio.(2011)[2]
Haushaltsvolumen 16 Mrd. Euro (2009)[3]
Geschäftsstellen ca. 800
Mitarbeiter 10.741(2011)[2]
Website www.dak.de

Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (Ersatzkasse) - Kurzform DAK - mit Sitz in Hamburg ist ein deutscher Krankenversicherungsträger. Die DAK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Sie ist nach Barmer GEK und Techniker Krankenkasse mit rund 5,8 Millionen Versicherten, davon 4,5 Millionen Mitglieder (2011)[2], zirka 10.700 Mitarbeitern und rund 800 Geschäftsstellen die drittgrößte bundesweite Ersatzkasse Deutschlands. Sie ist Mitglied im Verband der Ersatzkassen (vdek) und erlangte ihre gegenwärtige Struktur am 1. Januar 2010 durch einen Zusammenschluss mit der Hamburg Münchener Krankenkasse.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die DAK ist die deutsche Krankenkasse mit der ältesten Geschichte. 1774 gründeten Handlungsgehilfen in Breslau das „Institut für hilfsbedürftige Handlungsdiener“. Das Startkapital betrug damals 10.000 Taler.

Die Geschichte der DAK ist von zahlreichen Zusammenschlüssen verschiedener Kassen geprägt. Aus der „Berufskrankenkasse des Gewerkschaftsbundes der Angestellten“ entstand 1930 die „Deutsche Angestellten-Krankenkasse, Ersatzkasse“. 1951 schlossen sich die „Lichterfelder Ersatzkasse“ und die „Deutsche Angestellten-Krankenkasse“ unter der Leitung der DAK zusammen. Zum 31. Dezember 1996 übernahm die DAK die Mitglieder der aufgelösten Braunschweiger Ersatzkasse.

Die DAK gliederte am 1. Januar 2010 die Hamburg Münchener Krankenkasse ein und erhöhte damit ihre Versichertenzahl auf damals 6,4 Mio.[4] Zum 1. Januar 2012 nimmt sie die BKK Gesundheit und die betriebsbezogene BKK Axel Springer auf, Sitz bleibt weiterhin Hamburg und der Name wird voraussichtlich auf den neuen Gemeinschaftsnamen DAK-Gesundheit geändert.[5][6]

Organe der DAK

Der Vorstand führt die DAK und bestreitet das Tagesgeschäft. Vorsitzender des Vorstandes ist Herbert Rebscher. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist Claus Moldenhauer.

Die DAK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Das Organ der Selbstverwaltung ist der Verwaltungsrat. Er geht aus den Sozialwahlen hervor, die alle sechs Jahre stattfinden, zuletzt 2011. Somit ist der Verwaltungsrat das Parlament der DAK-Versicherten. Der DAK-Verwaltungsrat hat 30 Mitglieder. Sie vertreten ausschließlich die Versicherten. Die Verwaltungsratsmitglieder sind in Listen organisiert.

Listenträger des DAK-Verwaltungsrates
(Sozialwahl 2011)[7]
Listenträger Vertreter
DAK-Mitgliedergemeinschaft e.V.
(DAK-MG)[8]
13
DAK-Versicherten- und Rentnervereinigung
e.V. (DAK-VRV)[9]
7
BfA-Gemeinschaft (BfA-G.)[10] 5
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
(ver.di)[11]
3
Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Arbeitnehmer-Organisationen (ACA)[12]
2

Finanzen und Beiträge

Seit 1. Januar 2009 werden die Beitragssätze vom Gesetzgeber einheitlich vorgegeben. Die DAK hat den angekündigten Zusatzbeitrag von 8,00 Euro ab 1. Februar 2010 endgültig beschlossen. Er wurde erstmals zum 15. März 2010 fällig. Der Zusatzbeitrag wird von den Mitgliedern, aber nicht von den beitragsfrei Mitversicherten erhoben.[13] Die DAK plant ab dem 1. April 2012 keinen Zusatzbeitrag mehr erheben zu müssen; allerdings steht die Genehmigung durch das Bundesversicherungsamt noch aus, welches die Abschaffung kritisch sieht.[14]

Datenschutzverstöße

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) hat nach Angaben der Bundesregierung Daten von rund 200.000 Patienten zur Rekrutierung von Teilnehmern für ein Gesundheitsförderungsprogramm an eine private Firma weitergegeben. Offenbar sind an das Unternehmen nicht nur Identifizierungsdaten der Versicherten, sondern auch Leistungsdaten übermittelt worden. Nach Informationen des Bundesversicherungsamts (BVA) erfolgte die Übermittlung von Sozialdaten erst, nachdem die Versicherten eine Teilnahmeerklärung am Programm abgegeben hatten, ohne jedoch auf die Weitergabe ihrer Daten hingewiesen worden zu sein. Seit April 2008 läuft eine aufsichtsrechtliche Prüfung des Sachverhalts durch das BVA. Diese Art der Datenübermittlung hat die DAK mittlerweile abgestellt.[15][16] Der DAK wurde dafür am 24. Oktober 2008 der Big Brother Award 2008 in der Kategorie Gesundheit und Soziales verliehen.[17] Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat die Prüfung des Programms „besser leben“ im Januar 2009 abgeschlossen und festgestellt, dass das Programm nunmehr grundsätzlich keinen aufsichtsrechtlichen Bedenken begegnet, weil die Sozialdaten der Versicherten erst nach deren Einwilligung von der DAK an den externen Dienstleister weitergegeben werden.[18]

Einzelnachweise

  1. Institut für hilfsbedürftige Handlungsdiener als Vorläuferorganisation; Firmierung als Deutsche Angestellten-Krankenkasse nach zahlreichen Zusammenschlüssen ab 1930.
  2. a b c DAK PresseServer: Zahlen und Fakten
  3. Zahlen und Fakten 2009
  4. Unternehmensnachricht vom 5. Januar 2010: Fusion von DAK und HMK erfolgreich abgeschlossen
  5. http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sbl/3BDBA515240EF37EC1257926003E910B
  6. http://www.bkkaxelspringer.de/content/wir/faq-fusion.php
  7. DAK: Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses, aufgerufen am 20. September 2011
  8. DAK-Mitgliedergemeinschaft e.V.
  9. DAK-Versicherten- und Rentnervereinigung (DAK-VRV) e.V.
  10. BfA-Gemeinschaft
  11. ver.di: Sozialwahl 2011
  12. ACA
  13. DAK beschließt Zusatzbeitrag von acht Euro
  14. http://www.aerztezeitung.de/news/article/675782/kassenaufsicht-rueffelt-vorschnelle-DAK.html
  15. Bundestag.de: Weitergabe von Patientendaten durch eine Krankenkasse an eine private Firma, Drucksache 16/10314
  16. Compliancemagazin.de: Datenschutz: DAK und Healthways, 3. November 2008
  17. Werner Hülsmann (24. Oktober 2008): Health and Social Services. BigBrotherAwards. Abgerufen am 13. April 2009.
  18. Abschließendes Schreiben des BVA vom 20. Januar 2009 mit Az II2-5184.1-709/2008

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