- Adolf Dresen
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Adolf Dresen (* 31. März 1935 in Eggesin, Mecklenburg-Vorpommern; † 11. Juli 2001 in Leipzig, Sachsen) war ein deutscher Theaterregisseur und Opernregisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch der Klosterschule Roßleben und dem Abitur in Thale 1953 studierte Dresen von 1953 bis 1959 Germanistik in Leipzig, wo er Laienspieler und Leiter der Studentenbühne Leipzig war. Während eines Praktikums am Berliner Ensemble lernte er die Spielweise des epischen Theaters kennen. Nach seinem Studium arbeitete er von 1959 bis 1962 als Schauspielregisseur in Magdeburg und anschließend in Greifswald. Hier wurde er 1964 nach einer umstrittenen Hamlet-Inszenierung entlassen. Aus diesem Grund arbeitete er als Hilfsarbeiter auf einem Bohrturm im Erdölkombinat Grimmen (Mecklenburg).
Von 1965 bis 1977 war Adolf Dresen Regisseur am Deutschen Theater Berlin. 1977 siedelte er nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann nach Westdeutschland über. Es folgte von 1977 bis 1981 ein Engagement am Wiener Burgtheater (dort unter anderem Emilia Galotti mit Klaus Maria Brandauer) und 1979 erste Opernarbeiten in Hamburg. Von 1981 bis 1985 war Dresen als Schauspieldirektor in Frankfurt am Main tätig. Danach fungierte er als freier Opernregisseur an zahlreichen Bühnen und Opern in Europa, unter anderem Brüssel (Fidelio, 1989), Pariser Théâtre du Châtelet, Wiener Staatsoper (1986 Wozzeck von Alban Berg, Bühnenbild, Kostüme: Herbert Kapplmüller, Dirigent Claudio Abbado; 1992 Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner, Bühnenbild, Kostüme: Kapplmüller, Dirigent Christoph von Dohnányi) und an der Royal Opera London.
Adolf Dresen starb 2001 in Leipzig.
Sein Sohn Andreas Dresen ist Filmregisseur.
Inszenierungen
- 1964 "Hamlet" (Shakespeare)
- 1968 "Faust Teil I" (Goethe)
- 1974 "Die Wupper" (Lasker-Schüler) Münchner Kammerspiele
- 1977 "Der arme Vetter" (Barlach) Basel
- 1979 "Eugen Onegin" (Tschaikowski) Hamburger Staatsoper
- 1980 "Die Fledermaus" (Strauss) in Bochum
Filmografie (Auswahl)
1994: Tales from the Opera (Fernsehminiserie)
Auszeichnungen
- 1973,1975 und 1988 Kritikerpreis der Berliner Zeitung
- 1989 Hessischer Staatspreis
- 2000 Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI)
- 2001 Lessing-Preis des Freistaates Sachsen
- 2002 Deutscher Kritikerpreis (postum)
Literatur
- Literatur von und über Adolf Dresen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- 1992, "Siegfrieds Vergessen. Kultur zwischen Konsens und Konflikt." (neu im Ch. Links Verlag, 2011, ISBN 3861530414)
- 1995 "Dichter und Regisseure. Bemerkungen über das Regietheater." Göttingen
- 2000 "Wieviel Freiheit braucht die Kunst?" (Theater der Zeit, ISBN 3934344003)
- 2010 Archivblätter 20 Adolf Dresen. Die Leere zwischen den Sternen: Geschichten, Gedichte & Träumem (Verlag: Fürst & Iven, ISBN 3883311480
- 2011 Marx-Studium 1976: Zur Kritik der Marxschen Ökonomie (Basisdruck-Verlag, Berlin, ISBN 3861631245)
Weblinks
- Adolf Dresen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Laudatio von Christoph Hein zur Verleihung des Lessing-Preises des Landes Sachsen an Adolf Dresen, gehalten in Kamenz am 20. Januar 2001 (in: Wochenzeitung Freitag)
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