Adolf Kaufmann

Adolf Kaufmann

Adolf Kaufmann (* 15. Mai 1848 in Troppau, Österreichisch-Schlesien; † 25. November 1916 in Wien) war ein deutscher Landschafts- und Marinemaler.

Leben

Adolf Kaufmann: Herbstliche Moorlandschaft
Adolf Kaufmann: Die Beerensammlerin

Der Landschafts- und Marinemaler war zunächst Autodidakt, vollendete seine Studien bei Emile van Marcke de Lummen (1827 - 1890) in Paris und unternahm zahlreiche Studienreisen innerhalb Europas und durch den Orient. Abwechselnd lebte er in Paris, der Stadt die eine besondere Faszination auf ihn ausübte, in Berlin, Düsseldorf und München. Nach Deutschland folgten Reisen nach Russland, Norwegen, Polen und Holland.

1890 ließ er sich endgültig in Wien nieder, gründete um 1900 in seinem Atelier - im Wiener IV.Bezirk, Weyringergasse 7 - gemeinsam mit dem österreichischen Landschaftsmaler Carl Freiherr von Merode (1853–1909) und Heinrich Lester eine „Malschule für Damen“, in der er seinen Schülerinnen Kunstunterricht erteilte. Er kehrte zeit seines Lebens immer wieder nach Paris zurück und begab sich auf Reisen in die Normandie, die Bretagne und nach Belgien. In Frankreich signierte er mit dem Pseudonym A. Guyot.

Adolf Kaufmann wurde durch den französischen paysage intime, die Schule von Barbizon beeinflusst. Künstler, denen er um 1870 begegnete, prägten Adolf Kaufmann nachhaltig in seiner Malweise. Er erwies sich als überaus guter Beobachter der Natur. Er bevorzugte in seinen Motiven meist kontrastreiche, farbintensive, stimmungsvolle Darstellungen von Wäldern, Bäumen, Bächen und kleineren Weihern, in die er oftmals mit Vorliebe, für ihn typisch, Einzelpersonen einfügte.

Auf Grund seines herausragenden Talents genoss Kaufmann in Paris bald großes Ansehen. Er erhielt zahlreiche Medaillen als Auszeichnungen und Ehrungen, insbesondere anlässlich der Pariser Weltausstellung. Zahlreiche Kunstliebhaber kauften seine Gemälde. Als Mitglied der Wiener Akademie der bildenden Künste war er von 1890 bis 1913 häufig auf den großen Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus, im Münchner Glaspalast und in der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten. Auch die Wiener Gesellschaft nahm seine Werke begeistert auf. 1909 wurde er ordentliches Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1910 führte ihn eine Reise nach Holland, 1912 nach Amsterdam und Südtirol. 1913 reiste er erneut nach Holland und daran anschließend nach Norwegen, wo seine Fjordbilder entstanden. 1914 unternahm er seine letzte Reise nach Oberitalien.

Adolf Kaufmanns Werke wurden oftmals von Vertretern der Hocharistokratie erworben. So besitzen bzw. besaßen Gemälde des Künstlers das Österreichische Kaiserhaus, Napoleon III. , Kronprinzessin Stephanie , Erzherzog Friedrich, Zar Nikolaus II. von Russland, Königin Isabella II. von Spanien, sowie die Großherzogliche Gemäldesammlung Baden-Baden. Diese Werke sind heute in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten. Unter anderen im Museum Troppau, dem Kunstmuseum von Istanbul und im Leopold Museum in Wien. Zahlreiche, dem Künstler eindeutig zugeschriebene Bilder sind von diesem unter Verwendung eines Pseudonyms signiert. (A. Kaufmann verwendete neben A.Guyot weitere Namen, wie: A.Papouschek; Widmar; G. Salvi; A. Jarptmann; R. Neiber; Tietz; J. Rollin; M. Badouch oder L. Bayer).

Literatur

Weblinks

 Commons: Adolf Kaufmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Adolf (Manga) — Adolf (jap. アドルフに告ぐ, Adorufu ni Tsugu, übersetzt „Mitteilung an Adolf“) ist eine Manga Serie des bekannten Zeichners Osamu Tezuka. Die Krimiserie erschien von 1983 bis 1985 in etwa 1.250 Seiten und wurde für eine erwachsene Leserschaft gezeichnet …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf ni Tsugu — Adolf (jap. アドルフに告ぐ, Adorufu ni Tsugu, übersetzt „Mitteilung an Adolf“) ist eine Manga Serie des bekannten Zeichners Osamu Tezuka. Die Krimiserie erschien von 1983 bis 1985 in etwa 1.250 Seiten und wurde für eine erwachsene Leserschaft gezeichnet …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf ni Tsugu — アドルフに告ぐ (Adorofu ni tsugu) Género Seinen, bélico Creado por Osamu Tezuka Editorial Bungei Shunju …   Wikipedia Español

  • Kaufmann (Familienname) — Kaufmann ist ein deutscher Familienname. Bekannte Namensträger Verteilung des Nachnamens Kaufmann in Deutschland Inhaltsverzeichnis A …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf (manga) — Infobox animanga/Header name = Adolf caption = Cover to the first volume of Adolf from the Osamu Tezuka Manga Complete Works collection. ja name = Adorufu ni Tsugu ja name trans = アドルフに告ぐ genre = Drama, HistoricalInfobox animanga/Manga title =… …   Wikipedia

  • Adolf Lüderitz — (um 1885) Franz Adolf Eduard Lüderitz (* 16. Juli 1834 in Bremen; † 24. Oktober 1886 im Oranje Fluss in Südwestafrika) war ein deutscher Großkaufmann und erster deutscher Landbesitzer im späteren Deutsch Südwestafrika, heute Namibia …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Jandorf — (* 7. Februar 1870 in Hengstfeld; † 12. Januar 1932 in Berlin; vollständiger Name: Abraham Adolf Jandorf) war ein deutscher Kaufmann und geschäftsführender Inhaber der Warenhauskette A. Jandorf Co. Durch seine beständige Anwendung der modernsten… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Uzarski — (* 14. April 1885 in Ruhrort; † 14. Juli 1970 in Düsseldorf) war ein deutscher Schriftsteller, Maler und Graphiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatu …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf-Görz-Stiftung — Adolf Görz (* 18. Dezember 1857 in Mainz; † 28. Juli 1900 in Giessbach in der Schweiz) war ein wohlhabender Kaufmann, der sich auch sozial engagierte. So stiftete er 40.000 Goldmark für die Mainzer Liedertafel und 300.000 Mark für wohltätige… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Seifert — Adolf Gustav Seifert, auch Adolf Seifert, (* 6. Dezember 1861 in Zwickau, Sachsen; † 20. November 1920) war Geschäftsführer vom Schedewitzer Konsumverein und ab 1902 Geschäftsführer der Großeinkaufs Gesellschaft Deutscher Consumvereine m. b. H.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”