- Die goldene Stadt
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Filmdaten Originaltitel Die goldene Stadt Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1942 Länge 110 Minuten Altersfreigabe FSK 16 (gekürzte Fassung) Stab Regie Veit Harlan Drehbuch Veit Harlan, Alfred Braun, Werner Eplinius
nach dem Schauspiel von Richard BillingerProduktion Ufa (sh. UFA) Musik Hans-Otto Borgmann,
nach Motiven von Bedřich SmetanaKamera Bruno Mondi (Agfacolor) Besetzung - Kristina Söderbaum: Anna Jobst
- Eugen Klöpfer: Melchior Jobst
- Annie Rosar: Annas Tante
- Dagny Servaes: Lilli
- Paul Klinger: Ingenieur Leitwein
- Kurt Meisel: Toni
- Rudolf Prack: Thomas
- Liselotte Schreiner: Marischka
- Hans Hermann Schaufuß: Nemetschek
- Frida Richard: Frau Amend
- Inge Drexel: Magd Julie
- Walter Lieck: Julies Bräutigam Ringl
- Ernst Legal: Bauer Pelikan
- Maria Hofen: Bäuerin
- Valy Arnheim: Notar Alois Wengraf
- Else Ehser: Dienstmagd bei Anna Jobst
- Hugo Flink: Briefträger in Prag
- Josef Dahmen: Bauer
- Karl Harbacher: Bauer
- Emmerich Hanus: Bauer
Die goldene Stadt ist ein deutscher Spielfilm in Agfacolor von Veit Harlan aus dem Jahr 1942.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Anna Jobst, Tochter eines in der Nähe von Budweis lebenden reichen Bauern, zu dessen Grund ein großes ungenutztes Moor gehört, träumt davon, einmal die goldene Stadt Prag zu sehen. Sie gleicht darin ihrer Mutter, welche, als Anna vier Jahre alt war, im Moor umkam. Ihr Vater sagt, "… sie hat im Dunklen den Weg verfehlt und ist in den Sumpf geraten". Aber die Leute sagen: "… Weil sie weg wollte von Mann und Kind, hat sie der Wassermann geholt."
Der Techniker Leitwein, der in Hinblick auf eine Trockenlegung des Moors Landvermessungen durchführt, bestärkt Annas Sehnsucht nach Prag. Bauer Jobst ist Witwer geblieben und hat seinem Großknecht Thomas die Heirat mit Anna und damit praktisch den Hof als Erbe versprochen. Darum will er eine mögliche Verbindung zwischen Anna und Leitwein verhindern. Außerdem ist er gegen die Kultivierung des Moores. Jetzt sorgt er dafür, dass Leitwein von seiner Firma kurzerhand abgezogen wird und ein anderer Projektleiter die Vermessung beendet.
Jobsts Wirtschafterin Marischka plant, den Bauern zu einer Ehe mit ihr zu überreden und möchte Anna bei ihrem Vater in Misskredit bringen. Als Jobst und Thomas für eine Woche abwesend sind, bietet Marischka Anna an, ihr Geld zu leihen, damit sie heimlich nach Prag reisen kann.
Anna widersteht der Verlockung nicht, reist nach Prag und besucht dort die Schwester ihrer Mutter. Deren unehelicher Sohn Toni, Annas Vetter, macht sich Hoffnungen, durch die Heirat mit Anna reicher Hof-Erbe zu werden. Er drängt Anne dazu, länger in Prag zu bleiben und verhindert schließlich eine Rückkehr.
Nach sieben Wochen erfährt Anna, mittlerweile schwanger von ihrem Vetter, dass sie nach der geplanten Hochzeit ihres Vaters mit der Wirtschafterin Marischka nicht mehr Erbin des Hofes wird, sondern nur mehr den Pflichtteil erhalten soll. Vetter Toni interessiert sich daraufhin wieder für seine ehemalige Freundin Lilli, die ein Restaurant besitzt. Obwohl die Tante Annas Umstände kennt, bittet sie sie, ihrem Sohn nicht im Weg zu stehen.
Anna kehrt heim und trifft gerade während der Verlobungsfeier im Haus ihres Vaters ein. Jobst begrüßt die heimkehrende Tochter nicht, sondern tut, als ob er sie nicht bemerke. Sie fühlt sich ausgestoßen und verlässt die Festtafel. Die Gäste ahnen, dass Anna ins Moor gehen will wie damals ihre Mutter. Marischka stellt Jobst vor die Wahl, entweder die Tochter umkommen zu lassen oder die Verlobung aufzulösen. Jetzt entscheidet er sich für die Tochter und beteiligt sich an der Suche nach ihr.
Anna wird aber erst als Leiche gefunden. Jobst vermacht Thomas den Hof und weist ihn an, das Moor trockenlegen zu lassen.
Bemerkungen zur Entstehung und Veröffentlichungen
Nach Veit Harlan sollte der Film positiv enden, ein entsprechender Schluss war bereits abgedreht. Indes bestand Joseph Goebbels auf dem tragischen Ende [1]. Der Streifen war nach Frauen sind doch bessere Diplomaten der zweite deutsche Spielfilm in Farbe und erhielt während der NS-Zeit einige Preise. Mit 31 Millionen Kinobesuchern (Stand Ende 1944) war er zudem einer der erfolgreichsten Filme der NS-Zeit.
Der ursprünglich mit einer Vorführdauer von 110 Minuten verliehene Film wurde 1945 von den Alliierten verboten und erst 1954, gekürzt auf 104 Minuten, wieder herausgebracht [2]. Der Vorspann dieser Fassung beginnt mit „Die goldene Stadt“ wurde 1942 im Kriege hergestellt und ist einer der ersten deutschen Farbfilme. Die Bild- und Tonnegative waren verlagert, sie wurden jetzt wieder aufgefunden.
Derzeit hält die Murnau-Stiftung die Rechte an dem Film und hat für die bisherigen DVD-Veröffentlichungen nur die gekürzte Fassung zur Verfügung gestellt.
Kritiken
„Der Mythos von Blut und Boden bestimmt diesen Film; den kernigen Bauern werden die verderbten Städter gegenüber gestellt und der Tscheche Toni, der Ausländer, diskreditiert“ - Klassiker des deutschen Tonfilms (Christa Bandmann/Joe Hembus; 1980 Goldmann).
„Harlan drehte nach dem Bühnenstück --Der Gigant-- von Richard Billinger ein optisch hervorragendes Melodram, in dem trübe Mystik, Blut- und Boden-Ideologie und die Diskriminierung -- slawischer Untermenschen-- eine unselige Verbindung engehen. Auch die nach 1945 in den bundesdeutschen Kinos angebotene gekürzte Fassung konnte die NS-Tendenz nicht verleugnen.“ - Lexikon des internationalen Films (rororo-Ausgabe von 1987).
„Dagegen verkauft Harlans Agfacolor-Film "Die goldene Stadt" (1942) ideologisch fragwürdiges Material unter der Oberfläche eines glatten Melodrams.“ [3]
Einzelnachweise
Weblinks
- Die goldene Stadt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die goldene Stadt auf der Netzseite der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
- Die goldene Stadt bei www.deutscher-tonfilm.de .
- Der Große König / Die Goldene Stadt / Die Frau meiner Träume (Rezension zu den DVD-Veröffentlichungen von cinemusic.de).
- Die goldene Stadt bei deutsches-filminstitut.de.
- BEMERKENSWERTE FILME AUS DEM JAHRE 1942 . . . Die goldene Stadt .
- Die goldene Stadt bei cinefest Internationales Festival des deutschen Film-Erbes.
- „Die goldene Stadt“ von Veit Harlan „Rassenbiologie“ im nationalsozialistischen Unterhaltungsfilm bei www.shoa.de (Shoa.de).
- Die goldene Stadt bei filmportal.de
Kategorien:- Filmtitel 1942
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