- Montgomery Clift
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Montgomery Clift, eigentlich Edward Montgomery Clift (* 17. Oktober 1920 in Omaha/Nebraska; † 23. Juli 1966 in New York), war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler, einer der Ersten, die sich dem sogenannten Method Acting verschrieben hatten. [1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Montgomery Clift war bereits ein bekannter Theaterdarsteller mit mehr als zehn Jahren Bühnenerfahrung, als er seinen ersten Film drehte. 1935 spielte er als Fünfzehnjähriger seine erste Hauptrolle am Broadway in dem Stück Fly Away Home. Seinen letzten Broadwayauftritt hatte er 1945 in dem Stück You Touched me von Tennessee Williams nach einer Erzählung von D. H. Lawrence.
Seinen ersten Film drehte er 1948 unter der Regie von Howard Hawks, den Western Red River, in dem er an der Seite von John Wayne und Walter Brennan auftrat. Er spielte die Rolle des Matthew Garth, den Adoptivsohn des von John Wayne dargestellten Großranchers Tom Dunson, der sich während eines Viehtriebs gegen seinen Ziehvater auflehnt und dadurch dessen Respekt gewinnt und zu einem gleichwertigen Partner wird.
Seine erste Oscar-Nominierung erhielt Clift für seine Rolle in Die Gezeichneten (The Search) aus demselben Jahr, in dem er einen GI spielte, der sich im Nachkriegsdeutschland des Jahres 1945 eines Prager Jungen annimmt, der von seinen Eltern getrennt wurde.
Der im Oktober 1949 gedrehte Film Ein Platz an der Sonne (A Place in the Sun) nach dem Roman Eine amerikanische Tragödie (An American Tragedy) von Theodore Dreiser kam nach endlosen Schnittkorrekturen des Regisseurs George Stevens erst 1951 in die Kinos und brachte Clift eine weitere Oscar-Nominierung. Nach Ansicht von Charlie Chaplin schuf Stevens mit diesem Film ein Meisterwerk.
In dem Krimi Ich beichte (I Confess) von 1953, bei dem Alfred Hitchcock Regie führte und für den George Tabori das Drehbuch schrieb, spielte Montgomery Clift den Priester Michael Logan, der in Mordverdacht gerät, obwohl er den Mörder kennt. Er kann jedoch mit seinem Wissen nicht zur Polizei gehen, weil der Mörder ihm den Mord im Beichtstuhl gestanden hat und er als katholischer Priester an das Beichtgeheimnis gebunden ist. Neben Montgomery Clift wirkten unter anderem Karl Malden als Polizist, Anne Baxter als ehemalige Geliebte des Priesters und O.E. Hasse als Mörder mit.
Im Anschluss daran entstand unter der Regie von Fred Zinnemann der Film Verdammt in alle Ewigkeit (From Here to Eternity). Dabei handelte es sich um die Verfilmung eines bekannten Romans von James Jones. Die Ereignisse spielten zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in Pearl Harbor kurz vor dem Angriff der Japaner. Montgomery Clift war der Soldat Prewitt, ein ehemaliger Boxer, der nach Pearl Harbor versetzt wird. Dort bekommt er auf dem Stützpunkt Schwierigkeiten, weil er sich weigert, seine Karriere als Boxer wieder aufzunehmen.
Für die Rolle des Soldaten Prewitt, der auf seiner Individualität beharrt, war Montgomery Clift zum dritten Mal für einen Oscar nominiert. Neben ihm wirkten unter anderem Deborah Kerr, Burt Lancaster und Frank Sinatra mit. Daneben spielte Ernest Borgnine die Rolle des sadistischen Sergeant „Fatso“ Judson. Sinatra erhielt für seine Darstellung des vorlauten Soldaten Angelo Maggio, der Prewitt beisteht und später von Sergeant Judson zu Tode geprügelt wird, einen Oscar für die beste männliche Nebenrolle.
1956 – während der Dreharbeiten zu dem Epos Das Land des Regenbaums (Raintree County) – erlitt Clift einen schweren Autounfall, von dem er sich psychisch nie mehr erholte. Nach einer Party bei Elizabeth Taylor fuhr er mit seinem Auto gegen einen Telefonmasten. Taylor leistete Erste Hilfe und entfernte zwei Zähne aus dem Rachen von Clift. Infolge der Verletzungen und der vernarbten Schnittwunden veränderte sich seine Physiognomie: Seine Nase war zwei-, sein Kiefer viermal gebrochen. Da sein Kiefer mit Draht zusammengehalten werden musste, litt er unter starken Schmerzen, die er mit Alkohol und Tabletten betäubte. Auf diese Weise wurde er bis zu seinem Lebensende süchtig.
Raintree Country enthält Szenen vor und nach dem Unfall, die die Unterschiede in Aussehen und Darstellung bei Clift deutlich machen. Clift hatte neun Wochen Zeit zur Erholung, bevor er wieder vor der Kamera stand. Raintree Country spielt in den Südstaaten der USA in der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, und Clift verkörpert darin den idealistischen Poeten John Shaugnessy, der nach dem goldenen Regenbaum sucht, nach dem das Land benannt wurde. Clift trat an der Seite von Rod Taylor, Eva Marie Saint und Elizabeth Taylor auf. Mit letzterer verband ihn Zeit seines Lebens eine enge Freundschaft.
In Die jungen Löwen spielte er 1958 an der Seite von Dean Martin und Marlon Brando. Brando und Clift galten als die Schauspieler ihrer Generation. Beide kamen aus Omaha und hatten im Actor’s Studio gelernt. Clift spielte in dem Film den amerikanischen Juden Noah Ackermann, der als Soldat in Europa kämpfen muss. Er verliebt sich in Hope, und beide bekommen eine Tochter. Bei der Army übersteht Ackermann eine schwere Zeit, in der er von seinen Kameraden geschnitten, bestohlen und mit Kenntnis seines Captains verprügelt wird.
In seinem dritten Film mit Elizabeth Taylor, Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly Last Summer), die Verfilmung eines Bühnenstücks von Tennessee Williams, spielte Clift einen Gehirnchirurgen, der auf Anweisung einer reichen Tante (Katharine Hepburn) bei deren Nichte (Elizabeth Taylor) eine Lobotomie vornehmen soll, damit diese nichts über den Tod ihres homosexuellen Vetters verraten kann.
In dem Drama Misfits – Nicht gesellschaftsfähig von 1961 spielten Montgomery Clift, Clark Gable und Eli Wallach drei im Leben gescheiterte Männer, die sich in eine von Marilyn Monroe verkörperte junge Frau verlieben. Misfits war der letzte Film der Leinwandikonen Clark Gable und Marilyn Monroe, die beide kurz nach Ende der Dreharbeiten verstarben – Gable an einem Herzinfarkt, Monroe an einer Überdosis Schlaftabletten. Der Film entstand unter der Regie von John Huston nach einem Originaldrehbuch von Arthur Miller, der zu dieser Zeit mit Monroe verheiratet war. Monroe, eine Art Seelenverwandte von Clift, äußerte sich über ihn dahingehend, dass er „der einzige Mensch war, dem es noch schlimmer ging als mir.“
Eine weitere Oscar-Nominierung (diesmal als bester Nebendarsteller) erhielt Clift für seine Rolle eines Behinderten in dem Film Das Urteil von Nürnberg (Judgement at Nuremberg), der von den Nationalsozialisten zwangssterilisiert worden war.
Unter der Regie von John Huston spielte er in Freud die Rolle des Sigmund Freud. Freud schildert die Entwicklung der Psychoanalyse und das Leben Sigmund Freuds in den 1890er Jahren. Dieser Film ruinierte die ohnehin problematisch verlaufene Karriere des begabten Schauspielers. Clift wurden wegen seines Drogenmissbrauchs Verzögerungen der Dreharbeiten vorgeworfen, die angeblich horrende Kosten verursachten. Huston hatte jedoch Probleme mit Clifts Homosexualität, nachdem diese für ihn offenkundig geworden war, und schrieb Clifts Textpassagen immer wieder um. Eine Reihe von Klagen zwischen Clift und dem Studio hatten zur Folge, dass Clift vier Jahre lang keinen Film mehr drehen konnte. Clift erhielt in der Angelegenheit schließlich Recht. Sein letzter Film war 1966 der Agentenfilm Lautlose Waffen (The Defector).
1964 wirkte Clift zusammen mit Jessica Tandy und Julie Harris in der Hörspielproduktion von Tennessee Williams’ Die Glasmenagerie mit, in der er die Rolle des Sohnes und Erzählers übernahm.
Am 23. Juli 1966 wurde Montgomery Clift in seiner Wohnung tot aufgefunden; er hatte einen Herzinfarkt erlitten. Montgomery Clift starb kurz vor Beginn der Dreharbeiten zu dem Drama Spiegelbild im goldenen Auge (Reflections in a Golden Eye), der sein vierter Film mit Elizabeth Taylor und sein dritter unter der Regie von John Huston gewesen wäre. Clifts Rolle des Major Penderton übernahm danach Marlon Brando.
In seinem Leben drehte Clift lediglich 17 Filme. Sein Tod gilt als der „längste Suizid in der Filmgeschichte“.
Filmographie
- 1948: Panik am roten Fluß (Red River)
- 1948: Die Gezeichneten (The Search)
- 1949: Die Erbin (The Heiress)
- 1950: Es begann mit einem Kuß (The Big Lift)
- 1951: Ein Platz an der Sonne (A Place in the Sun)
- 1953: Ich beichte (I Confess)
- 1953: Rom, Station Termini (Stazione Termini)
- 1953: Verdammt in alle Ewigkeit (From Here to Eternity)
- 1957: Das Land des Regenbaums (Raintree Country)
- 1958: Die jungen Löwen (The Young Lions)
- 1958: Leben ist Lüge (Lonelyhearts)
- 1959: Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly, Last Summer)
- 1960: Wilder Strom (Wild River)
- 1961: Misfits – Nicht gesellschaftsfähig (The Misfits)
- 1961: Das Urteil von Nürnberg (Judgment at Nuremberg)
- 1961: Freud (Freud)
- 1966: Lautlose Waffen (The Defector)
Auszeichnungen
Oscar
- 1949 Nominierung Bester Hauptdarsteller: The Search
- 1951 Nominierung Bester Hauptdarsteller: Ein Platz an der Sonne
- 1953 Nominierung Bester Hauptdarsteller: Verdammt in alle Ewigkeit
- 1962 Nominierung Bester Nebendarsteller: Das Urteil von Nürnberg
Clift hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6104 Hollywood Boulevard).
Sonstiges
- Auf ihrem 1979er Album London Calling haben The Clash einen Song über Montgomery Clift namens "The Right Profile" veröffentlicht.
- Die Live-Kompilation von The Clash trägt denselben Titel wie einer von Clifts bekanntesten Filmen: From Here to Eternity
- Ein weiterer Song von R.E.M. handelt ebenfalls von Montgomery Clift: "Monty Got a Raw Deal." (1992).
- Ebenfalls Erwähnung findet Montgomery Clift in dem Titel "Conrad" (ein Titel des Albums "Orange Rhyming Dictionary) von den Jets to Brazil.
- Auch Eartha Kitt besingt den Schauspieler in ihrem Lied "Monotonous".
- Clift hatte eine Zwillingsschwester namens Roberta, deren Name aufgrund von Familienzwistigkeiten in Ethel geändert wurde.
Quellen
Weblinks
Commons: Category:Montgomery Clift – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Montgomery Clift in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- englische Fan-Page
- deutsche Fan-Page
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