- Dieter Borchmeyer
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Dieter Borchmeyer (* 3. Mai 1941 in Essen) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Borchmeyer begann sein Studium der Germanistik und katholischen Theologie 1961 an der Universität München. Nach den Staatsexamen und der Promotion 1970 unterrichtete er von 1972 bis 1979 an einem Münchner Gymnasium und war gleichzeitig Lehrbeauftragter am Germanistischen Seminar der Universität. Nach der Habilitation 1979 übernahm er Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten in Erlangen und Würzburg. 1982 wurde er zum Professor für Theaterwissenschaft an die Universität München berufen. Seit 1988 ist er Professor für Neuere Deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der Universität Heidelberg. Von 1991–1993 amtierte er als Dekan der Neuphilologischen Fakultät. Seine Zeit in Heidelberg wurde immer wieder unterbrochen durch Gastprofessuren an zahlreichen Universitäten in Frankreich, Österreich und den USA.
Borchmeyer ist Professor emeritus für Neuere Deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an der Universität Heidelberg. Borchmeyer ist Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Sein Arbeitsfeld ist vor allem die deutsche Literatur vom 18. bis 20. Jahrhundert und das Musiktheater mit Forschungen zu Goethe, Schiller, Mozart, Friedrich Nietzsche und Richard Wagner.
Seinen Lehrstuhl übernahm als Nachfolgerin Barbara Beßlich.
Ehrungen
- Seit 2000 Ehrenmitglied der Ungarischen Goethe-Gesellschaft
- 2000 Verleihung des Bayerischen Literaturpreises (Karl-Vossler-Preis) durch den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst
- Seit 2002 Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- Seit 2004 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Stiftungsratsvorsitzender der Ernst von Siemens Musikstiftung
- 2005 Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Université Paul-Valéry, Montpellier III
Werke (Auswahl)
- I. Buchveröffentlichungen
- Tragödie und Öffentlichkeit. Schillers Dramaturgie im Zusammenhang seiner ästhetisch-politischen Theorie und die rhetorische Tradition. München 1973 (Wilhelm Fink)
- Höfische Gesellschaft und Französische Revolution bei Goethe. Adeliges und bürgerliches Wertsystem im Urteil der Weimarer Klassik. Athenäum Verlag Kronberg/Ts. 1977
- Das Theater Richard Wagners. Idee – Dichtung – Wirkung. Stuttgart 1982 (Reclam)
- Richard Wagner – Theory and Theatre. Oxford 1991 (Oxford University Press)
- Weimarer Klassik. Portrait einer Epoche. Weinheim 1994. Bearb. Neuaufl. 1998 (Beltz / Athenäum)
- „Des Grauens Süße“. Annette von Droste-Hülshoff. München 1997 (Hanser). Neuauflage: Annette von Droste-Hülshoff. Darf nur heimlich lösen mein Haar. München 2003 (Deutscher Taschenbuch Verlag)
- Goethe. Der Zeitbürger. München 1999 (Hanser)
- Richard Wagner. Ahasvers Wandlungen. Frankfurt a.M. 2002 (Insel)
- Macht und Melancholie. Schillers Wallenstein. Überarbeitete Neuauflage. Neckargemünd und Wien 2003 (Edition Mnemosyne)
- Drama and the World of Richard Wagner. Princeton University Press 2003
- Goethe (DuMont Schnellkurs). Köln 2005
- Mozart oder die Entdeckung der Liebe. Frankfurt a.M. 2005 (Insel)
- Nietzsche, Cosima, Wagner; Porträt einer Freundschaft. Frankfurt 2008 (Insel)
- II. Editionen
- Goethe: Dramen 1765–1775. Unter Mitarbeit von Peter Huber hrsg. [und kommentiert] von D.B. In. Goethe: Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. I. Abt. Bd. 4. Frankfurt a.M. 1985
- Moderne Literatur in Grundbegriffen. Hrsg. von D.B. und Viktor Zmegac. Königstein/Ts. 1987 (Athenäum). Zweite, neubearbeitete Auflage, Tübingen 1994 (Niemeyer)
- Wege des Mythos in der Moderne. Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen. Eine Münchner Ringvorlesung. Hrsg. von D.B. München 1987 (Deutscher Taschenbuch Verlag)
- Goethe: Dramen 1776–1790. Unter Mitarbeit von Peter Huber hrsg. [und kommentiert] von D.B. In: Goethe: Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. I.Abt. Bd.5. Frankfurt a.M. 1988 (Deutscher Klassiker Verlag)
- Nietzsche und Wagner. Stationen einer epochalen Begegnung. 2 Bde. Hrsg. von D. B. und Jörg Salaquarda. Frankfurt a.M. 1994 (Insel)
- Franz Wilhelm Beidler: Cosima Wagner-Liszt. Der Weg zum Wagner-Mythos. Ausgewählte Schriften des ersten Wagner-Enkels und sein unveröffentlichter Briefwechsel mit Thomas Mann. Hrsg. u. mit einem Nachwort versehen v. D.B.. Bielefeld 1997 (Pendragon)
- Richard Wagner und die Juden. Hrsg. v. D.B., Ami Maayani u. Susanne Vill. Stuttgart/Weimar 2000
- Martin Walsers „Tod eines Kritikers“: der komische Roman als Inszenierung seiner Wirkungsgeschichte. In: D.B. / Helmuth Kiesel (Hrsg.): Der Ernstfall. Martin Walsers „Tod eines Kritikers“. Hamburg 2003, S. 46–68 (sowie Vorwort S. 7–24).
Borchmeyer ist darüber hinaus Herausgeber der Buchreihe „Heidelberger Beiträge zur deutschen Literatur“ (seit 1998) und Mitherausgeber der Buchreihe „Theatron". Er veröffentlicht Studien zur Geschichte und Theorie der dramatischen Künste (seit 1988) und Artikel in der Zeitschrift „Wagnerspectrum“ (Mitherausgeber seit 2005). Ca. 270 seiner Beiträge in Sammelwerken und Aufsätze befassen sich vorwiegend mit deutscher Literatur und Theatergeschichte vom 18. bis 20. Jahrhundert. Er ist Programmheftautor u. a. der Bayreuther Festspiele und für die Bayerische Staatsoper. Seine journalistischen Arbeiten erscheinen in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Zeit und anderen Zeitungen und Zeitschriften.
Artikel (Auswahl)
- Vom Kuß der Liebe und des Todes, 2008. [1]
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Festspiele Denn stark wie die Liebe ist der Tod, aus dem Hohelied, Motto der Salzburger Festspiele 2008, PDF 53KB.
Weblinks
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