Dieter Graumann

Dieter Graumann

Dieter Graumann (* 20. August 1950 in Ramat Gan als David Graumann[1]) ist seit dem 28. November 2010[2] der amtierende Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Er trat damit die Nachfolge von Charlotte Knobloch an.

Leben

Dieter Graumann wurde 1950 als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender in Ramat Gan bei Tel Aviv (Israel) geboren. Mit seinen Eltern kam er mit eineinhalb Jahren nach Deutschland und lebt seither in Frankfurt/Main. Hier machte er sein Abitur und studierte anschließend Volkswirtschaftslehre.

Anschließend studierte Graumann Rechtswissenschaften am Londoner King's College und Volkswirtschaftslehre an der Universität Frankfurt. Er dissertierte 1979 über die Europäische Währungsunion und war für zweieinhalb Jahre Mitarbeiter in der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Deutschen Bundesbank. Darüber hinaus war er langjähriger Präsident von Makkabi Frankfurt und ist derzeit Ehrenpräsident des Clubs.

Privat betreibt Graumann eine Liegenschaftsverwaltung. Er ist seit 1995 Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und deren Dezernent für Finanzen, Schule, Kulturarbeit und Presse. Des Weiteren ist er Mitglied in der nach Georg Speyer benannten Georg und Franziska Speyer'schen Hochschulstiftung.

Im August 2009 gab er bekannt, für das Amt des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland kandidieren zu wollen.[3] Graumann wurde als einer der beiden amtierenden Vizepräsidenten am 28. November 2010 ohne Gegenkandidat zum Präsident gewählt und trat das Amt am gleichen Tag an.[2] Er ist damit der erste Präsident des Zentralrates, der den Holocaust nicht mehr miterlebt hat.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Graumann: „Ich muss meinen eigenen Weg gehen“, in: Der Tagesspiegel vom 28. November 2010, auf tagesspiegel.de
  2. a b Jüdischer Zentralrat: Dieter Graumann tritt Knoblochs Nachfolge an, Pressemeldung über Nachfolge auf focus.de vom 28. November 2010
  3. Dr. Dieter Graumann kandidiert für die Wahl zum Präsidenten des Zentralrats, Pressemitteilung des Zentralrats vom 6. September 2010
  4. Zwischen Aufbruch und Angst, Artikel über Dieter Graumann, von Matthias Drobinski, Süddeutsche Zeitung, vom 28. November 2010

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