Dietrich Arndt

Dietrich Arndt

Dietrich Arndt (* 13. Februar 1935 in Wörbzig) ist ein deutscher Mediziner. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Arbeitsmedizin und Umweltmedizin. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Sein Vater Hermann Arndt war als Buchhalter auf dem Rittergut Wörbzig tätig, bis ihn die sowjetische Geheimpolizei GPU 1945 in mehrere Internierungslager verschleppte, wo er im Speziallager Nr. 1 in Mühlberg/Elbe mit 47 Jahren verstarb.

Der evangelisch getaufte und später konfirmierte Dietrich Arndt besuchte zunächst die Volksschule in Wörbzig und danach die Oberschule in der Kreisstadt Köthen, wo er 1953 an der Goethe-Oberschule sein Abitur bestand. Er studierte bis 1958 an der Humboldt-Universität zu Berlin Humanmedizin und legte dort sein Staatsexamen ab. Nach Pflichtassistenz im Kreiskrankenhaus Köthen und nach einem praktischen Jahr als Leiter der Staatlichen Arztpraxis in Gröbzig/Anhalt siedelte er nach Ost-Berlin über, wo er im Städtischen Krankenhaus im Friedrichshain eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und später im Deutschen Zentralinstitut für Arbeitsmedizin (DZA) eine solche zum Facharzt für Arbeitsmedizin erhielt.

Sein wissenschaftlicher Weg begann 1965 im DZA und wurde 1970 in der Funktion eines Chefarztes der Klinischen Abteilung in der damaligen Staatlichen Zentrale für Strahlenschutz – dem späteren Staatlichen Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz – fortgesetzt.

Er promovierte 1960 mit einer tierexperimentellen Arbeit zum Problem der Staublungenerkrankungen und habilitierte sich 1985 mit einem Thema zur Diagnostik und Begutachtung von Gesundheitsschäden nach Strahlentherapie.

Nach der Wende wurde der in der DDR politisch Unbelastete als Chefarzt in das Bundesgesundheitsamt übernommen, wo er seine strahlen- und umweltmedizinischen Untersuchungen noch intensivierte. Von 1991 bis 1996 war er berufenes Mitglied des Medizin-Ausschusses der Strahlenschutzkommission beim Bundesumweltministerium. 1995 erhielt er als Lehrbeauftragter für Strahlenbiologie und Strahlenschutzmedizin an der Charité die akademische Würde eines außerplanmäßigen Professors und im gleichen Jahr die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin. Zuletzt war Arndt stellvertretender Leiter des Zentrums Gentechnologie am Robert Koch-Institut Berlin. In dieser Funktion hat er im Jahre 2000 das vielbeachtete Symposium „Fortpflanzungsmedizin in Deutschland“ des Bundesministeriums für Gesundheit vorbereitet und durchgeführt.

Heute arbeitet er noch als ärztlicher Gutachter für berufliche Strahlenschäden in seiner Praxis in Berlin-Biesdorf.

Von 2001 bis 2005 war er Vorsitzender der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft e.V., jetzt wirkt er weiter in deren Vorstand mit.

Dietrich Arndt ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Werke

Arndt hat rund 190 wissenschaftliche Zeitschriften- und Buchartikel als Erst- oder Koautor verfasst, mehrere Monographien herausgegeben und mehr als 200 Vorträge auf wissenschaftlichen Veranstaltungen gehalten.

Seit Mai 1997 betätigt er sich nebenbei schriftstellerisch und ist seit 1999 Mitglied des Bundesverbandes Deutscher Schriftstellerärzte. Teile seines bereits umfangreichen poetischen Schaffens sind in drei Gedichtbänden (Im Stau, Teil I und II, und Gereimtes Leben) herausgebracht worden.

Auszeichnungen / Ehrungen

  • 1987 erhielt er den Walther-Friedrich-Preis der Gesellschaft für Medizinische Radiologie für die Erarbeitung neuer Rechtsvorschriften für die Strahlentherapie.
  • Für seine „besonderen Verdienste um die Wissenschaft im Sinne des Wiedervereinigungsprozesses“ wurde ihm im September 2007 vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Quellenverzeichnis / Literatur über Dietrich Arndt (Auswahl)

  • Dieter Großklaus: Laudatio für Prof. Dr. med. Dietrich Arndt aus Anlass der Vollendung seines 60. Lebensjahres am 13. Februar 1995. Wissenschaft und Umwelt (Aachen), 2/1995
  • Dieter Großklaus: Prof. Dr. sc. med. Dietrich Arndt 70 Jahre alt. Berliner Ärzteblatt 1-3/2005
  • Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender. Walter de Gruyter, Berlin 1996
  • Plötz, W. (Hrsg.): TOP 500. Herausragende Persönlichkeiten in Berlin/Brandenburg. DIB AG Berlin 2006
  • Über den Autor (Autobiographie). In: Dietrich Arndt: Gereimtes Leben. 2006
  • Eintrag ARNDT, Dietrich. In: Deutsches Schriftstellerlexikon des Bundes Deutscher Schriftsteller BDS e.V. (ab 5. Aufl. 2003)
  • Sonja Luft: Wo die Seele schwingt. Ein Streifzug durch Natur und Lyrik mit Prof. Arndt am Blankensee im Mai 2007 In: Land in Sicht, Nr. 10/2007

Weblinks


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