Dimethyl-Methylphosphonat

Dimethyl-Methylphosphonat
Strukturformel
Struktur von Dimethyl-Methylphosphonat
Allgemeines
Name Dimethyl-Methylphosphonat
Andere Namen
  • [Methoxy(methyl)phosphoryl]oxymethan (IUPAC)
  • DMMP
  • Dimethoxymethylphosphinoxid
  • Fran TF 2000
  • Fyron DMMP
  • Metaran,
  • NSC 62240
  • Reoflam DMMP
Summenformel C3H9O3P
CAS-Nummer 756-79-6
PubChem 12958
Kurzbeschreibung

schwer entzündliche, farblose Flüssigkeit

Eigenschaften
Molare Masse 124,08 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,16 g·cm−3[1]

Siedepunkt

180 - 182 °C[1]

Dampfdruck

13300 Pa[1] (30 °C)

Löslichkeit

mit Wasser mischbar[1]

Brechungsindex

1,413 bei 20 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 319-332
EUH: keine EUH-Sätze
P: 305+351+338 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 36-46
S: 26-45-53
LD50

8.210 mg·kg−1 oral Ratte[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Dimethyl-Methylphosphonat, oft abgekürzt als DMMP, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphonate. Es handelt sich um eine giftige, farblose und schwer entzündliche Flüssigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Die Herstellung von DMMP gelingt beispielsweise ausgehend von Trimethylphosphit in einer Arbusow-Reaktion mit einem Methylhalogenid.

Eigenschaften

DMMP ist eine farblose, schwer entzündliche Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch. Ihr Flammpunkt liegt bei 69 °C.[1]

Verwendung

Verwendung findet Dimethyl-Methylphosphonat vor allem als Flammschutzmittel und als Kraftstoffadditiv. In der organischen Synthesechemie wird es zur Herstellung hochreaktiver Ylide genutzt.

Die Verbindung ist unter anderem die Ausgangssubstanz zur Herstellung des chemischen Kampfstoffs und Nervengifts Sarin.

El-Al-Flug 1862

Eine gewisse mediale Präsenz erlangte DMMP durch die Tatsache, dass nach dem Absturz des El-Al-Flugs 1862 am 4. Oktober 1992 bei Amsterdam erst nach mehreren Jahren bekannt wurde, dass sich an Bord der Maschine auch 240 kg DMMP befanden.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 756-79-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. Juli 2011 (JavaScript erforderlich)
  2. a b c Datenblatt Dimethyl methylphosphonate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2011.
  3. 'Grondstof gifgas in Boeing El Al' NRC Handelsblad vom 30. September 1998 (niederl.)

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