- Division Wiking
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Die 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ wurde am 20. November 1940 als SS-Division „Wiking“ der Waffen-SS aufgestellt. Sie bestand teilweise aus Freiwilligen aus den Niederlanden, Belgien und den skandinavischen Ländern.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung der Division
Ursprünglich sollte die aus den Standarten „Nordland“, „Westland“ und „Germania“ gebildete Division den Namen der letztgenannten Standarte tragen. Doch schon während der Aufstellung entschied man sich, ihr den Namen „Wiking“ zu geben.
Erster Divisionskommandeur wurde SS-Obergruppenführer Felix Steiner. Steiner war bis 1933 Major der Reichswehr und einer der wenigen militärisch geschulten „echten“ Soldaten, auf welche die Waffen-SS beim Aufbau und der Organisation der Kampfdivisionen zurückgreifen konnte.
Lange Zeit wurde „Wiking“ als Panzergrenadier-Division geführt, obgleich sie über mehr Panzer verfügte als eine Panzerdivision des Heeres. Die formale Umgliederung erfolgte erst im Oktober 1943.
Zusammensetzung
In der „Wiking“ kämpften ausländische Freiwillige aus - wie es im NS-Sprachgebrauch hieß - „germanischen bzw. artverwandten Völkern“ (Flamen, Niederländer, Wallonen, Dänen, Schweden, Norweger und Finnen). Damit war die „Wiking“ die erste Division der Waffen-SS mit ausländischem Personal. Um eine Division in der nötigen Kopfzahl aufstellen zu können, meldeten sich aber zu wenige Freiwillige aus den besetzten Gebieten, so dass man auf deutsches Rahmenpersonal zurückgreifen musste.
Da die Werbung von Freiwilligen weniger Erfolg hatte als erhofft, musste Gottlob Berger neue Wege finden, um die immer höher werdenden Verluste der Waffen-SS zu decken. Eine dieser Maßnahmen war die Herabsetzung der Aufnahmekriterien.
Kriegsverbrechen
Im Jahre 1941 ermordeten Angehörige der Division 600 Juden in Galizien. Im Zuge der Todesmärsche der jüdischen Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager im Frühjahr 1945 ermordeten Angehörige der Division zahlreiche geflüchtete oder nicht mehr marschfähige Häftlinge:
- Am 28. März 1945 wurden 80 jüdische Häftlinge, die zu Schanzarbeiten eingesetzt worden waren, von drei Angehörigen der SS-Division Wiking sowie fünf Feldgendarmen ermordet.
- Am 4. April 1945 versuchten 20 Häftlinge des Todesmarschs von Graz zu flüchten und wurden von Angehörigen der SS-Division Wiking aufgegriffen und sofort erschossen. *
Zwischen dem 7. und 11. April 1945 wurden im Raum Prebensdorf 18 entflohene Häftlinge vom dortigen Volkssturm aufgegriffen und der SS-Division Wiking überstellt, die diese ermordete.[1]
Ende
Die Division stellte mit der allgemeinen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 ihre Kampfhandlungen ein. Die Soldaten begaben sich in der Nähe von Passau in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Gliederung
SS-Division (mot.) „Wiking“ (1941)
- SS-Regiment „Germania“
- SS-Regiment „Nordland“
- SS-Regiment „Westland“
- SS-Panzer-Artillerie-Regiment 5
- SS-Panzerjäger-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Batterie 5
- SS-Flak-Abteilung 5
- SS-Werfer-Abteilung 5
- SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 5
- SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 5
- SS-Panzer-Pionier-Bataillon 5
- SS-Divisions-Nachschubführer 5
- SS-Instandsetzungs-Abteilung 5
- SS-Wirtschafts-Bataillon 5
- SS-Sanitäts-Abteilung 5
- SS-Feldlazarett 5
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- SS-Kriegsberichter-Zug 5
- SS-Feldgendarmerie-Trupp 5
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- SS-Feldersatz-Bataillon 5
SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ (1942)
- SS-Panzergrenadier-Regiment „Germania“
- SS-Panzergrenadier-Regiment „Nordland“
- SS-Panzergrenadier-Regiment „Westland“
- SS-Panzer-Abteilung „Wiking“
- Artillerie-Regiment 5
- Panzerjäger-Abteilung
- Aufklärungs-Abteilung
- Flak-Abteilung
- Pionier-Bataillon
- Nachrichten-Abteilung
- Feldersatz-Bataillon
- Versorgungseinheiten
5. SS-Panzer-Division „Wiking“ (1943)
- SS-Panzer-Regiment 5
- SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“
- SS-Panzer-Grenadier-Regiment 10 „Westland“
- SS-Panzer-Grenadier-Regiment „Nordland“
- SS-Panzer-Artillerie-Regiment 5
- SS-Sturmbrigade „Wallonien“
- estnisches SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Bataillon „Narwa“
- Finnisches Freiwilligen-Bataillon der Waffen-SS (bis Mai 1943)
- SS-Panzerjäger-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Batterie 5
- SS-Flak-Abteilung 5
- SS-Werfer-Abteilung 5
- SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 5
- SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 5
- SS-Panzer-Pionier-Bataillon 5
- SS-Divisions-Nachschub-Abteilung 5
- SS-Instandsetzungs-Abteilung 5
- SS-Wirtschafts-Bataillon 5
- SS-Sanitäts-Abteilung 5
- SS-Feldlazarett 5
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- SS-Kriegsberichter-Zug 5
- SS-Feldgendarmerie-Trupp 5
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- SS-Feldersatz-Bataillon 5
- I./SS-Panzer-Grenadier-Regiment 23 „Norge“
- I./SS-Panzer-Grenadier-Regiment 24 „Danmark“
Kommandeure
- 1. Dezember 1940 - 1. Mai 1943 : SS-Obergruppenführer Felix Steiner
- 1. Mai 1943 - 6. August 1944 : SS-Obergruppenführer Herbert Otto Gille
- August 1944 : SS-Oberführer Eduard Deisenhofer
- August - 9. Oktober 1944 : SS-Standartenführer Rudulf Mühlenkamp
- 9. Oktober 1944 - 5. Mai : 1945 SS-Oberführer Karl Ullrich
Anmerkungen
Literatur
- Rupert Butler: SS-Wiking. The History of the Fifth SS Division 1941-45. Spellmount, Staplehurst 2002, ISBN 1-86227-174-7.
- Eleonore Lappin: The Death Marches of Hungarian Jews Through Austria in the Spring of 1945. In: Yad Vashem Studies
Weblinks
Divisionen der Waffen-SS
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