Dolmar

Dolmar
Dolmar
A 71-Brücke Rotes Tal mit Kühndorf und dem Dolmar

A 71-Brücke Rotes Tal mit Kühndorf und dem Dolmar

Höhe 739 m ü. NN
Lage Thüringen, Deutschland
Gebirge Singularität, Werra-Gäuplatten
Dominanz 11,8 km → Schwarzer Kopf[1] (749 m, Thüringer Wald)
Schartenhöhe 281 m ↓ nordwestlich von Viernau[2]
Geographische Lage 50° 37′ 39″ N, 10° 28′ 34″ O50.627510.476111111111739Koordinaten: 50° 37′ 39″ N, 10° 28′ 34″ O
Dolmar (Thüringen)
Dolmar
Typ erloschener Vulkan
Der Dolmar (739 m) vom Hildburghausener Stadtberg aus

Der Dolmar ist ein 739 m über NN hoher erloschener Vulkan. Er liegt nordöstlich der Stadt Meiningen und bildet als geologischer Ausläufer der Rhön eine Singularität in den nördlichen Werra-Gäuplatten zwischen der Rhön im Westen und dem Thüringer Wald im Osten. Bis vor wenigen Jahren wurde Basalt für den Straßenbau aus dem Dolmar gebrochen. Der Abbau wurde auf Druck einer Bürgerinitiative und der Anliegergemeinden zum Schutz des Naturdenkmals Dolmar eingestellt.

Inhaltsverzeichnis

Tourismus

Der Dolmar ist ein beliebtes Ausflugsziel für viele Wanderer, er befindet sich unter anderem am 89 km langen Rhön-Rennsteig-Wanderweg. Der meist genutzte und kürzeste Aufstieg führt von Kühndorf auf den Dolmar, es ist aber auch möglich, ihn über die Armlöcher von Utendorf aus zu erreichen oder über die Drosselleite von Metzels und Christes. Bei guter Wetterlage genießt man eine sehr gute Fernsicht im Norden und Osten auf den Kamm des Thüringer Waldes (Großer Beerberg, Schneekopf, Großer Inselsberg) sowie im Westen auf das Werratal, die Stadt Meiningen und die Rhön mit deren höchsten Erhebungen Wasserkuppe, Heidelstein und Kreuzberg. Nach Süden hin erschließt sich das Grabfeld mit den Gleichbergen.

Der Dolmar ist aufgrund seiner Topographie ein markantes Sichtziel aus großer Entfernung. Eine eindrucksvolle Sicht auf den gesamten Berg hat man von der Hochebene in Dreißigacker. Zu erreichen ist der Dolmar über die Anschlussstelle Meiningen-Nord der seit Mai 2003 eröffneten Bundesautobahn 71 und weiter nach Kühndorf, von wo eine Straße auf den Berg führt. Vom Autobahn-Parkplatz "Dolmar" aus (neben der oben gezeigten A 71-Brücke) blickt man auf den Berg und das Dorf mit der Johanniterburg, der einzigen erhaltenen Burg des Johanniterordens in Deutschland.

Seit 1990 ist der Dolmar ein beliebter Start- und Landeplatz für Drachenflieger und Ultraleichtflugzeuge. Von hier aus können Rundflüge zwischen Thüringer Wald und Rhön durchgeführt werden. (Flugplatzkoordinaten: 50° 36′ 43″ N, 10° 28′ 22″ O50.61194444444410.472777777778, Frequenz: 120.975 MHz)

Der Dolmar ist Namensgeber der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar sowie für die Firma Dolmar, welche der erste Hersteller von Benzin-Motorsägen war..

Anliegergemeinden

Anliegerorte des Berges sind Kühndorf, Schwarza, Christes, Metzels und Utendorf.

Geschichte

Kleine Wandererhütte und Charlottenhaus auf dem Dolmar

1668 ließ Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz sein herzogliches Jagdhaus hier erbauen[3], welches 1726 durch Blitzschlag zerstört wurde. 1882 errichtete der Thüringerwald-Verein Meiningen auf dessen Kellermauern das „Charlottenhaus“. Es ist benannt nach Charlotte von Preußen, der Gemahlin des späteren Herzogs Bernhard III. von Sachsen-Meiningen. 1927 fand auf dem Dolmar die erste Segelflugveranstaltung statt. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Berg zu einem beliebten Segelflugstandort. 1927 wurde die erste Benzin-Motorsäge (Typ A) auf dem Berg getestet, daraus entstand die Firma Dolmar.

1933 baute man letztmalig das Charlottenhaus um. Es gründete sich die Dolmar-Fluggemeinschaft, die eine Flughalle am Dolmar errichtete. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die DDR-Jugendorganistion GST das Haus noch einige Jahre als Unterkunft für Segelflugschüler. Anfang der 1960er Jahre wurde der gesamte Dolmar zum Übungsgelände der Sowjetarmee, die das Charlottenhaus vollständig zerstörten. Der Segelflugsport wurde wegen der Nähe zur DDR-Staatsgrenze untersagt und eingestellt.

Anfang 1990 gab es eine demonstrative Wanderung der Bevölkerung der Region auf den noch besetzten Berg mit der Forderung nach Abzug der sowjetischen Truppen. 1990 fanden wieder die ersten Segelflüge statt, auch die Drachen- und Ultraleichtflieger entdeckten den Berg für sich. 1991 räumte die Sowjetarmee den Dolmar. Auf den alten Fundamenten erbaute man 1999 ein neues Charlottenhaus, das anlässlich der Sternwanderung am 1. Mai 2000 eröffnet wurde. Heute beherbergt es eine Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit.

Weitere Bilder

Blick vom Südhang des Dolmar in Richtung der Gleichberge bei Römhild
Birke auf dem Dolmar
Blick vom Kalten Staudenkopf auf den Thüringer Wald, den Dolmar (28 km entfernt, halblinks hinten) und die Vordere Rhön
Blick auf den Pleß (645 m) im Nordosten der Rhön
Blick auf den Großen Inselsberg (916 m) im äußersten Nordwesten des Thüringer Waldes

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Der Schwarze Kopf liegt südwestlich von Zella-Mehlis.
  2. Dominanz und Prominenz nach TK 25 unter Zuhilfenahme von Elevation Contours in Google Maps; die Scharte liegt 458 m hoch.
  3. http://www.charlottenhaus-dolmar.de/geschichte.shtml

Weblinks


 Commons: Dolmar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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