Aero O/Y

Aero O/Y
Finnair
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Airbus A319-100 Finnair OH-LVD
IATA-Code: AY
ICAO-Code: FIN
Rufzeichen: Finnair
Gründung: 1923
Sitz: Vantaa, Finnland
Allianz: oneworld Alliance
Flottenstärke: 67 (+24 Bestellungen)
Ziele: nationale und internationale Ziele

Finnair ist die größte finnische Fluggesellschaft. Der finnische Staat hält rund 60 % der Anteile, 20 % sind in ausländischem Besitz. Heimatflughafen ist Helsinki-Vantaa. Finnair ist Mitglied des Luftfahrtbündnisses Oneworld Alliance.

Finnair gehört zu den führenden Fluggesellschaften Europas. Im Jahr 2006 transportierte sie rund 8,79 Millionen Passagiere.[1] Die 1923 gegründete Airline ist die sechstälteste noch operierende Fluggesellschaft der Welt [2] und außerdem nach Qantas Airways die zweitsicherste Airline der Welt[3][4] (beide Airlines aus der Oneworld Alliance).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die am 1. November 1923 als Aero O/Y gegründete Finnair hat schwierige Zeiten, einschließlich des Zweiten Weltkriegs, durchmachen müssen. Sie nahm ihren Flugbetrieb am 20. März 1924 mit einer Junkers F-13 auf, die 162 kg Post von Helsinki nach Tallinn transportierte, wobei die Maschine mit Schwimmern ausgerüstet war und auf dem Wasser landete, da beide Städte noch nicht über Flughäfen verfügten. Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges wurde die Flotte noch um Ju52/3m und de Havilland D.H. 89A erweitert.[5] Der Zweite Weltkrieg war für die Fluglinie besonders schwierig, weil Helsinki und andere finnische Städte Ziele von Luftangriffen waren. Die Gesellschaft verlor die Hälfte ihrer Flotte, die während dieser Zeit von der finnischen Luftwaffe übernommen worden war. Es wird geschätzt, dass während des Winterkrieges 1939/1940 die Hälfte der Passagiere die Kinder waren, die nach Schweden evakuiert wurden.

1953 fügte die Fluggesellschaft Aero O/Y die Bezeichnung Finnair ihrem Namen hinzu. Heute heißt sie offiziell Finnair Oyj.

Beginn des Jet-Zeitalters

Revolutionär war 1957 die Anschaffung der Sud Aviation Caravelle, des ersten Jets der Fluggesellschaft. Sie wurden ab 1960 als Caravelle 1A ausgeliefert, das vierte Exemplar, eine Caravelle VI besaß dabei bereits die fortschrittlicheren Rolls-Royce Avon 527 Triebwerke. Die drei älteren Caravelle 1A wurden zu Caravelle III umgerüstet. Ab 1964 wurde die Caravelle-Flotte modernisiert. Mit Pratt&Whitney JT8 Triebwerken ausgerüstete Caravelle 10 B3 ersetzten die vorhandenen Caravellen. Finnair bezeichnete die Sud Aviation SE 210 Caravelle 10 B3 als "Super Caravelle". Die Kennzeichen (Taufnamen): OH-LSA (Helsinki), OH-LSB (Tampere), OH-LSC (Turku), OH-LSD (Oulu), OH-LSE (Lahti), OH-LSF (Pori), OH-LSG (Jyväskylä), OH-LSH (Kuopio), OH-LSI (N.N.), OH-LSK (N.N.).

1962 übernahm Finnair 27 % der Anteile der finnischen Fluggesellschaft Kar-Air. 1970 wurde mit der Douglas DC-8 erstmals ein amerikanisches Düsenflugzeug in Dienst gestellt und damit der Langstreckenverkehr über den Atlantik nach New York aufgenommen. 1971 wurden sechs gebrauchte Douglas DC-9-10 aus Kanada erworben, welche hauptsächlich innerhalb Finnlands und auf kürzeren Europa-Strecken zum Einsatz kamen. 1975 begann bei Finnair das Zeitalter der Großraumflugzeuge mit Indienststellung der ersten McDonnell-Douglas DC-10-30. Ein Jahr später begann die Erweiterung der DC-9-Flotte mit Indienststellung der ersten McDonnell-Douglas DC-9-50. Dieser Flugzeugtyp wurde das Hauptmuster auf den Europa-Strecken und verdrängte nach und nach die Super Caravelle, deren letztes Exemplar 1983 außer Dienst gestellt und verkauft wurde. Ab Ende 1982 kamen die ersten McDonnell-Douglas DC-9-Super 82 (später: MD-82) zum Einsatz und Finnair wurde einer der Erstkunden für die MD-83 und MD-87. Ab ca. 1983 wurden die Douglas DC-9-10 durch sechs gebrauchte, in Japan erworbene DC-9-40 ausgetauscht. Die für den Langstreckenbetrieb eingesetzte DC-10 Flotte wurde ab den frühen 90er Jahren sukzessive durch neue McDonnell Douglas MD-11 ersetzt. Mit Indienststellung der ersten Maschine im Dezember 1990 war Finnair der weltweit erste Betreiber dieses Typs.[6]

Spitznamen der Flugzeuge/Typen

  • DC-9-10: "Stumppiysi", "Tumppi", "Elysee" ⇒ OH-LYC ("Elycee" ist ein finnischer Schaumwein)
  • DC-9-40: "Nipponilainen" ⇒ OH-LN...
  • DC-10 OH-LHA "Iso Antti"
  • MD-11 OH-LGA "Olga"
  • Embraer 170 oder 190: Emppu

Flottenmodernisierung

Ein Airbus A320-200 der Finnair beim Landeanflug auf den London Heathrow Airport

Die DC-9-Flotte wurde schrittweise ab Mitte der 90er Jahre durch weitere gebrauchte MD-80 ersetzt. Ab Ende der 90er Jahre wurde dann der Ersatz der verbliebenen DC-9 bis Mitte 2003 und der Ersatz der MD-80 bis Mitte 2006 durch die Airbus A320-Familie durchgeführt.

1999 trat Finnair dem Oneworld-Bündnis bei, nachdem Finnairs skandinavischer Erzrivale SAS 1997 Gründungsmitglied des konkurrierenden Bündnisses Star Alliance war.

2002 gründete Finnair ein Tochterunternehmen in Estland, Aero Airlines. Aero hat schrittweise Finnairs ATR 72-Flugzeuge übernommen und bediente neben der Strecke Tallinn-Helsinki auch innerfinnische Strecken für Finnair. Finnair versprach sich von der estnischen Tochter, im wachsenden baltischen Wettbewerb kostengünstig agieren zu können. Der Flugbetrieb wurde Anfang 2008 aber eingestellt. Finnair gründete auch die Tochter FlyNordic Schweden, die 2007 jedoch verkauft wurde.

Für das Jahr 2006 gab die Fluggesellschaft einen Reinverlust von 13 Mio. Euro an. Dies wurde damit begründet, dass man in diesem Jahr die Fluggesellschaft restrukturiert habe und dies 80 Millionen Euro gekostet habe. Im Jahr 2007 wurde ein Gewinn vor Steuern von 140 Mio. Euro erzielt. Mit dazu beigetragen hat ein Gewinn von 30 Mio. Euro aus dem Verkauf der FlyNordic.[7]

Im September 2007 wandelte Finnair alle ausstehenden Airbus A340-300 Bestellungen in A330 um.

Bis 2010 werden die MD-11, die zur Zeit vorwiegend auf Strecken nach Asien eingesetzt werden, durch Airbus A330 ersetzt. Finnair hat des Weiteren A350XWB bestellt.

Zwischenfälle

In den 1960er Jahren musste die Fluggesellschaft zwei Unfälle mit Todesopfern hinnehmen:

  • Am 3. Januar 1961 stürzte eine DC-3 bei Koivulahti ca 10 km vom Flughafen Vaasa entfernt in einen Wald, keiner der 25 Insassen überlebte.
  • Am 8. November 1963 stürzte eine DC-3 in der Nähe von Mariehamn ab und brannte aus. 22 von 25 Insassen starben.

Flotte

(Stand: Februar 2009)[8]

Bestellungen[9][10]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Finnair: FINNAIR IN BRIEF 8. September 2007
  2. aerosecure: Die 10 ältesten Airlines der Welt
  3. Die 10 sichersten Fluggesellschaften: [1] 20. März 2009
  4. Die 10 sichersten Fluggesellschaften: [2] 20. März 2009
  5. FliegerRevue November 2008, S.14-15, Fliegen wie vor fast 50 Jahren - Finnair bietet zum Jubiläum einen Nostalgie-Jet
  6. The McDonnell Douglas MD-11: [3] 20. März 2009
  7. Finnair: Finnair's good result prepares way for future investments 5. Februar 2008
  8. ch-aviation.ch: Flotte der Finnair 25. Feber 2009
  9. Embraer: Bestellungen von Finnair 30. September 2008
  10. Airbus: Bestellungen von Finnair 31. Oktober 2008

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