Cathay Pacific

Cathay Pacific
Cathay Pacific
Logo der Cathay Pacific
Boeing 747-400 der Cathay Pacific
IATA-Code: CX
ICAO-Code: CPA
Rufzeichen: CATHAY
Gründung: 1946
Sitz: Hongkong, China VolksrepublikChina China
Drehkreuz:

Hongkong Chek Lap Kok

Unternehmensform: Limited
ISIN: K0293001514
IATA-Prefixcode: 160
Leitung: Christopher Pratt (Vorsitzender)
John Slosar (CEO)
Ivan Chu (COO)
Allianz: Oneworld Alliance
Vielfliegerprogramm: Asia Miles
The Marco Polo Club
Flottenstärke: 127 (+ 83 Bestellungen)
Ziele: National und international

Cathay Pacific ist eine Fluggesellschaft aus Hongkong. Ihr Heimatflughafen sowie Unternehmenssitz ist der internationale Flughafen von Hongkong Chek Lap Kok. Cathay Pacific leitet sich von dem alten Namen Chinas, Cathay, sowie der damaligen Vision der Gründer, eines Tages über den Pazifik fliegen zu können, ab.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Cathay City, der Sitz von Cathay Pacific

Cathay Pacific startete als sehr kleine Gesellschaft, die schnell expandierte und zu einer der größten und führenden Fluggesellschaften weltweit aufstieg. Laut Skytrax gehört sie neben Asiana Airlines, Hainan Airlines, Kingfisher Airlines, Malaysia Airlines, Qatar Airways und Singapore Airlines zu den sieben 5-Sterne-Fluggesellschaften der Welt (Stand Januar 2011).

Gründung

Die Fluglinie wurde am 24. September 1946 von dem australischen Piloten Sydney H. de Kantzow und dem US-amerikanischen Ex-Luftwaffenpiloten Roy C. Farrell mit der symbolischen Einlage in Höhe eines Hongkong-Dollars gegründet. Der Legende nach sollen sich die beiden Herren im „Manila Hotel“ in der gleichnamigen Stadt auf die Firma geeinigt haben. Die beiden ehemaligen Luftwaffenfrachtpiloten nahmen zunächst einen Charterflugbetrieb mit zwei Maschinen vom Typ DC-3 auf. Sie transportierten sowohl Passagiere als auch Fracht von Hongkong nach Shanghai. Es folgten weitere Verbindungen nach Manila, Bangkok, Singapur sowie nach Sydney.

Das Unternehmen expandierte schnell und 1948 erwarb eine der führenden Hongkonger Handelskompanien Butterfield & Swire (heute Swire Pacific Limited) 45 Prozent der Firmenanteile. Unter der Führung John Kidston Swires übernahm Butterfield & Swire die Verantwortung für das Management von Cathay Pacific. Die Swire Group erhöhte ihren Anteil im weiteren Verlauf auf 70 Prozent.

Expansion

In den Jahren bis 1960 expandierte das Unternehmen stetig. 1959 übernahm Cathay Pacific ihren größten Konkurrenten Hong Kong Airways (eine Tochterfirma der BOAC). Man vergrößerte und modernisierte die Flotte - 1959 Flugzeuge vom Typ Lockheed L-188 Electra und 1962 Flugzeuge vom Typ Convair 880 - und führte getrennte Klassen in den Passagierabteilen ein: Es gab nun die First Class und die Economy Class. Neue Strecken ergänzten den Flugplan, man flog Osaka, Fukuoka und Nagoya in Japan an.

Die sechziger Jahre brachten ebenfalls den Einstieg in Düsen-Zeitalter - der erste „echte“ Jet war die Convair 880. Es folgten Flugzeuge vom Typ Boeing 707. In dieser Zeit war Cathay Pacific eine der erfolgreichsten Fluggesellschaften im asiatischen Raum.

Im Jahr 1966 hatte Cathay insgesamt mehr als eine Million Passagiere transportiert.

Neue Ziele

Die Gesellschaft wuchs und prosperierte während der 1970er Jahre, als erstes Großraumflugzeug der Gesellschaft wurde in dieser Zeit die Lockheed TriStar eingeführt. Cathay Pacific profitierte vom weltweiten Boom, der in den 1980er Jahren die Luftfahrtindustrie beflügelte und Cathay Pacific zu einer Ausweitung des Flugbetriebs nach Europa ermutigte. Für diese Langstreckenverbindungen schaffte man Flugzeuge vom Typ Boeing 747-200 an. Der erste Flug nach Europa fand am 17. Juli 1980 statt, Ziel war der Flughafen London-Gatwick (heute wird London-Heathrow angeflogen). Seit 1984 gibt es Direktflüge nach Frankfurt am Main (seit mehr als 10 Jahren mit der 747-400 einmal täglich und saisonal mit der A340-300 auch einen Abendflug viermal wöchentlich). Zürich folgte, zuerst über Frankfurt, dann non-stop mit der A340. Durch die Partnerschaft mit Swissair wurden die Non-stop-Verbindungen verstärkt. 2001 zog sich Cathay überraschend von Zürich zurück. Die Stadt ist heute via Codesharing mit oneworld-Partnerin British Airways über London-Heathrow erreichbar. Nach diesem Prinzip bestehen auch Verbindungen nach Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und München.

Asiatische Rezession

Brushed Wing auf dem Leitwerk des 100. an Cathay Pacific ausgelieferten Airbus-Flugzeuges[1]

Wirtschaftliche Rückschläge gab es für Cathay Pacific während der großen Rezession, die Asien Mitte der 1990er Jahre erfasste. Zur Behebung der Schwierigkeiten kam es zu einer Flottenerneuerung mit dem Ziel, die betagten TriStars und später auch die älteren Jumbos (Boeing 747-200/-300) zu ersetzen. Eine Reorganisation der Gesellschaft wurde vorgenommen und 1994 ein neues Corporate Design entwickelt, wodurch die zwei grünen und ein weißer Streifen („Sandwich“) auf dem Logo der Airline durch den „Brush Wing“ ersetzt wurden. Das neue Design sollte durch den weißen Pinselstrich auf türkis Hintergrund der Fluggesellschaft einen asiatischeren Look verpassen als der von der britischen Kolonialzeit geprägte schlichte Sandwich. In der Folge wurde der Union Jack von den Flugzeugen entfernt und stolz erklärt, man operiere aus dem Herzen Asiens.

Rückgabe Hongkongs an China

In Anbetracht der Rückgabe Hongkongs an China trennte sich die Swire Group von der Mehrheit der Anteile an Cathay. Die chinesische Investorgruppe „CITIC“ übernahm 25 Prozent, zwei kleinere chinesische Unternehmen („CNAC“ und „CTS“) übernahmen ebenfalls Anteile, so dass Swire nur noch 44 Prozent der Anteile hielt. Zwischenzeitlich ist der Anteil der Swire Pacific Ltd. auf 39,92 % und der von CITIC Pacific Ltd. auf 17,46 % zurückgegangen, während Air China Ltd. jetzt ebenfalls 17,46 % hält (gem. Homepage Cathay Pacific, Fact Sheet Major Shareholders, Stand 13. Mai 2008).

Trotz der chinesischen Beteiligungen bilden Briten auch heute noch eine Mehrheit im Management. Im Pilotenkorps sind vor allem Australier, Briten, Kanadier und Neuseeländer tätig.

Inlandsflüge auf den Philippinen

Infolge der temporären Einstellung des Flugbetriebs von Philippine Airlines während der Asienkrise führte Cathay Pacific auf Anfrage der philippinischen Regierung 1998 täglich Charterflüge von Manila nach Cebu, Davao City, Cagayan de Oro und Bacolod durch. Vorbereitungen in Hongkong für den Sondereinsatz betrugen nicht mehr als 48 Stunden - die schnellste Start-up-Operation in der Geschichte der Zivilluftfahrt.

Hongkong Super Hub

Nach der Schließung von Hongkongs Flughafen Kai Tak im Juli 1998 machte Cathay Pacific Chek Lap Kok zu ihrem neuen Luftfahrt-Drehkreuz. Die Fluggesellschaft verfügt dort heute über luxuriöse Passagiereinrichtungen, die besonders von Geschäftsreisenden gerne in Anspruch genommen werden.

SARS

Als Anfang 2003 die Lungenkrankheit SARS weltweit Schlagzeilen machte, brach der Flugverkehr in Asien zeitweise total ein. Viele Flugverbindungen wurden gestrichen und auf den Flügen, die stattfanden, gingen die Passagierzahlen drastisch zurück. Auch Cathay Pacific war hiervon stark betroffen, konnte sich aber wie die meisten anderen Fluggesellschaften in der Region schon bald von der Krise erholen. Cathay Pacific ist eine der wenigen Fluggesellschaften, die in Krisenzeiten auf keine staatliche Unterstützung zurückgreifen kann und somit alle Verluste aus der SARS-Krise aus eigenen finanziellen Mitteln ausgleichen musste.

Expansion nach China

In den kommenden Jahren strebt die Fluggesellschaft eine Expansion nach China an und fliegt seit 2003 wieder nach Peking. Im Januar 2005 sollte Xiamen dazustoßen. Zusätzlich bestehen Frachtverbindungen nach Shanghai. Es wird vermutet, dass Shanghai bald auch in das Passagiernetzwerk aufgenommen wird. Es bestehen Kooperationsverträge mit der in Peking beheimateten Air China, an der Cathay zu 10 Prozent beteiligt ist.

1990 zog sich Cathay Pacific aus der VR China ganz zurück und überließ ihre Routen ihrer Tochtergesellschaft Dragonair. Der Wiedereinstieg in den chinesischen Markt wird durch die steigende Nachfrage nach Flügen zwischen Hongkong und dem chinesischen Festland begründet. 2002 entschied sich Dragonair, nach Taipeh zu fliegen und damit direkt mit der Mutter auf der für die Region äußerst wichtigen Route zu konkurrieren. Es wird teilweise vermutet, dass dies ein weiterer Anstoß für den Wiedereinstieg Cathays in der VR China ist.

Ziele

Cathay Pacific bedient 46 Ziele, Cathay Pacific Cargo 58 Ziele (inklusiv aller 46 Ziele von Cathay Pacific). Zusammen bedienen sie 158 Ziele in 29 Ländern. Im deutschsprachigen Raum wird nur Frankfurt am Main bedient.

Flotte

Passagiermaschinen

Ein Airbus A340-300 der Cathay Pacific
Eine Boeing 777-300 der Cathay Pacific

Die Passagierflotte der Cathay Pacific besteht mit Stand März 2011 aus 103 Maschinen. Die Flotte besteht ausschließlich aus Großraumflugzeugen, weshalb sekundäre Routen durch die Tochtergesellschaft Dragonair mit kleineren Maschinen bedient werden.

Flugzeugtyp aktiv[2] bestellt[2][3] Passagiere Anmerkungen
First Business Economy Total
Airbus A330-300[4] 032 18 19 44 267 311
13 41 223 264
1 39 223 262
Airbus A340-300 011 26 257 283 Sukzessive Ausmusterung bis 2020[5]
Airbus A350-900 0 30 Auslieferung voraussichtlich ab 2016[6]
Boeing 747-400 021 9 46 324 379
Boeing 777-200 005 45 291 336
Boeing 777-300 012 59 326 385 Cathay war Erstkunde der Boeing 777-300
Boeing 777-300ER[7] 022 18 28 6 57 238 301
4 6 53 238 297
Gesamt 103 73

Frachtmaschinen

Eine Boeing 747-400BCF der Cathay Pacific Cargo

Cathay Pacific Cargo verfügt mit Stand Januar 2011 über 24 Frachtflugzeuge:[8]

Flugzeugtyp aktiv bestellt[3] Anmerkungen
Boeing 747-400BCF 11 umgebaut aus ehemaligen Passagiermaschinen
Boeing 747-400ERF 06 Version der -400F mit erhöhter Reichweite
Boeing 747-400F 07
Boeing 747-8F 10 Auslieferung voraussichtlich ab 2011
Boeing 777F 8
Gesamt 24 10

Im Jahr 2005 wurde in Kooperation mit Boeing und Taeco, einem in Xiamen tätigen Conversion-Haus für Flugzeugumbauten, das weltweit erste Boeing-747-400-Passagierflugzeug in die Frachtversion Boeing 747-400BCF umgebaut und offiziell im Dezember 2005 an Cathay Pacific übergeben.

Historische Flotte

Eine ehemalige Lockheed L-1011 der Cathay Pacific

In ihrer Geschichte betrieb Cathay Pacific auch Maschinen der Typen Avro Anson, Consolidated PBY Catalina, Douglas DC-3, DC-4 und DC-6, Lockheed L-188 Electra, Bristol Britannia, Convair 880, Boeing 707-320, Airbus A340-200, Boeing 747-200B und -300 sowie Lockheed L-1011-100 TriStar, von denen sie der größte Betreiber außerhalb der USA war. Darüber hinaus flog Cathay als erste Gesellschaft in Asien den Airbus A340-600.

Zwischenfälle

  • 15. Juni 1972 - Flug CX700Z, eine Convair CV 880 (Zulassung VR-HFZ), stürzt auf dem Flug von Bangkok nach Hongkong in der Nähe von Plei Cu, Vietnam ab. Alle 81 Insassen (71 Passagiere und 10 Crew-Mitglieder) sterben bei dem Unglück. Ermittlungen ergeben, dass eine Bombe an Bord explodierte, die ein Polizeioffizier, dessen Tochter sich mit ihrem Verlobten auf dem Flug befand, in das Flugzeug brachte. Dies war das schwerste Unglück einer CV 880 überhaupt. Gleichzeitig handelte es sich um den letzten Totalverlust eines Flugzeugs der Cathay Pacific sowie um den letzten größeren Unfall der Fluggesellschaft.

Sonstiges

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Cathay Pacific – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cathay Pacific celebrates 100th aircraft delivery when taking another Airbus A330
  2. a b Airbus – Orders and Deliveries. Airbus, 31. Juli 2011, abgerufen am 13. August 2011 (MS Excel, 504 kB, englisch).
  3. a b Boeing – Customer Summary. Boeing, 31. Juli 2011, abgerufen am 13. August 2011 (englisch).
  4. Airbus Industrie 330-300. Cathay Pacifics Flottengröße und -Konfiguration für den A330-300. Cathay Pacific, abgerufen am 12. März 2011 (englisch).
  5. http://www.cathaypacific.com/cpa/de_DE/homepage: [1] abgerufen am 30. Juni 2011
  6. airliners.de: Cathay Pacific plant A350-Großauftrag, 4. August 2010, abgerufen am 4. August 2010
  7. http://www.cathaypacific.com/cpa/de_DE/whatonboard/ourfleet/b_777_300: [2] abgerufen am 7. August 2011
  8. ch-aviation.ch – Flotte der Cathay Pacific und Cathay Pacific Cargo (englisch) abgerufen am 7. Januar 2011

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