- Dreiheiligen
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Die Innenstadt von Innsbruck (Bundesland Tirol, Österreich) bildet eine Katastralgemeinde. Bis zur ersten Eingemeindung 1904 war sie identisch mit dem Stadtgebiet von Innsbruck.
Sie umfasst die historische Altstadt, die Neustadt mit der Maria-Theresien-Straße, den Saggen und Dreiheiligen.
Inhaltsverzeichnis
Altstadt
1180 wurde durch einen Tauschvertrag von Markgraf Berchtold V. von Andechs mit dem Stift Wilten die heutige Altstadt begründet. 1239 wurde der neuen Siedlung das Stadtrecht verliehen.
Sie wurde später im „Inn-Salzach-Stil“ umgestaltet. Hier befinden sich das Wahrzeichen von Innsbruck, das Goldene Dachl, und weitere Sehenswürdigkeiten, wie das Helblinghaus, die Hofburg und die Hofkirche.
Das Katzunghaus, ein im 15. Jahrhundert erbautes spätgotisches Bürgerhaus, tritt vor allem durch seinen Eckerker hervor. Die dortigen Reliefs sind Arbeiten aus der Werkstatt Gregor Türings (geb. 1543) und zeigen einerseits Musikanten und Spielleute, andererseits verschiedene Arten von Turnieren. Die Reliefs erinnern daran, dass hier am alten Stadtplatz einst ritterliche Kampfspiele stattgefunden haben.
Das Trautsonhaus ist ein gotisches Laubenhaus des 15. Jahrhunderts mit Lichtschacht, welches im Jahr 1541 unter seinem damaligen Besitzer Hanns Trautson von Matrei, Sprechenstein und Schrofenstein, Erbland-Marschall von Tirol, seit 1541 Freiherr, durch Meister Gregor Türing seine heutige Gestalt und Höhe sowie die zwei prächtigen Erker erhielt.
Die Ottoburg ist ein spätgotischer Wohnturm am Eingang der Altstadt und seit 1476 urkundlich nachgewiesen. Der spätere Kaiser Maximilian I. verlieh den Turm 1497 an den Fürsten Rudolf von Anhalt, nach dessen Tod 1515 folgten nur noch bürgerliche Besitzer. Vermutlich deshalb wurde das Haus seit 1565/1568 „Eepurg“, „öd Burg“ (leere Burg) und 1628 „Öttburg“ genannt. Von dieser Namensform ausgehend entstand am Ende des aufgeklärten 18. Jahrhunderts die Assoziation zu Herzog Otto II. von Andechs, der früher als Stadtgründer von Innsbruck galt und hier in seiner „Ottoburg“ residiert haben soll.
Der Goldene Adler am Unteren Stadtplatz wurde nach einem Brand von 1450 wiedererrichtet und zählt zu den ältesten und durch seinen Laubenvorbau auch zu den stattlichsten Gasthöfen Innsbrucks. Die spätgotischen Fassadenfresken wurden 1957/1964 wiederentdeckt.
Innenstadt
Als Innenstadt wird heute hauptsächlich das Gebiet um die Maria-Theresien-Straße bezeichnet, das früher Neustadt hieß. Die Triumphpforte am südlichen Ende der Straße bildet die Grenze zu Wilten. Verwaltungseinrichtungen von Stadt und Land (altes und neues Landhaus, Rathaus), Dienstleistungsbetriebe (Banken, Versicherungen) und mehrere höhere Schulen machen dieses Gebiet zum eigentlichen Zentrum der Stadt.
Mariahilf und St. Nikolaus
Um 1165 errichteten die bayrischen Grafen von Andechs eine Marktsiedlung unterhalb von Hötting, damals als Anbruggen (von lat. Aenus, rätoroman. En für Inn) bezeichnet. Die dominierende Häuserzeile von Mariahilf und St. Nikolaus mit ihren gotischen Fassaden (teilweise umgestaltet) prägt heute noch das Stadtbild und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Im Volksmund wird der Bereich entlang des Inn in St. Nikolaus auch Koatlackn genannt, da dort bei starkem Regen die Abwässer zusammenflossen.
Im Stil des damals beliebten Historismus wurde 1885 die Kirche von St. Nikolaus erbaut, die bautechnisch bemerkenswert ist, da sie der erste Kirchenbau mit Stahlbetongewölbe in Tirol ist.
Die landschaftliche Pfarrkirche Mariahilf ist ein barocker Kuppelbau, der von den Landständen gestiftet wurde, nachdem Innsbruck von den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs weitgehend verschont blieb.
Saggen
Der Saggen bildete bis zum Bau der ersten Innbrücke nach Mühlau, der Kettenbrücke, einen „Sack“ ohne Ausweg zwischen Inn und Sill. 1453 kam das Gebiet als Eigentum des Stift Wilten nach Innsbruck.
Herzog Friedrich IV. erwarb schon 1410 das Gebiet des heutigen Hofgarten als reines Jagdgebiet, das im Lauf der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet wurde.
Der Saggen war bis auf vereinzelte Bauten vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Ein 1886 erstellter Bebauungsplan sah den heutigen Villensaggen (offene Bebauung mit Gärten) mit einem Straßennetz in Form einer Bischofsmütze vor. Eine zweite Bebauungswelle setzte 1898 mit dem Blocksaggen (mehrgeschossige Häuserzeilen mit Innenhöfen) ein. Architektonisch spiegelt der Saggen recht typisch die Gründerzeit mit ihrem Historismus wider.
An der Innbrücke befand sich die Talstation der alten Standseilbahn zur Hungerburg. Seit 1. Dezember 2007 ist die neue Hungerburgbahn mit Stationen beim Kongresshaus und am Rennweg im Saggen in Betrieb.
Dreiheiligen
Dieses Gebiet wurde ursprünglich als Kohlstatt bezeichnet. Der Name weist auf eine Köhlerei hin, die zum Betrieb der landesfürstlichen Silberschmelzhütte errichtet wurde (um 1500). Das Gebiet war zu seiner Zeit neben Mühlau ein wichtiges Gewerbegebiet für Innsbruck.
Das Viertel wurde in der Gründerzeit zu einem Wohngebiet ausgebaut. Der heutige Name Dreiheiligen stammt von der 1612 zu Ehren der Pestheiligen Sebastian, Pirmin und Rochus erbauten Pfarrkirche.
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