- Dsaudschikau
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Stadt Wladikawkas
ВладикавказWappen Föderationskreis Südrussland Republik Nordossetien-Alanien Bürgermeister Witali Karajew †[1] Gegründet 1784 Stadt seit 1860 Fläche 220 km² Höhe des Zentrums 680 m Bevölkerung 313.800 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 1426 Ew./km² Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4) Telefonvorwahl (+7)8672 Postleitzahl 362000–362049 Kfz-Kennzeichen 15 OKATO 90 401 Geographische Lage Koordinaten: 43° 1′ N, 44° 41′ O43.01666666666744.683333333333680Koordinaten: 43° 1′ 0″ N, 44° 41′ 0″ O Republik Nordossetien-AlanienListe der Städte in Russland Wladikawkas (russisch Владикавказ, übersetzt: „Beherrsche den Kaukasus“) (ossetisch Dsæudschychjæu, in kyrill. Schrift Дзæуджыхъæу) ist eine Stadt in Russland. Die Hauptstadt der Republik Nordossetien liegt nahe der Grenze zu Georgien am Fluss Terek. Sie hat 313.800 Einwohner (Stand 2007) und ist ein Industrie- und Kulturzentrum des Nordkaukasus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Generalgouverneur der südlichen russischen Provinzen, Grigori Alexandrowitsch Potjomkin, ließ die Stadt 1784 als Festung unmittelbar neben der ossetischen Siedlung Dsaudschikau erbauen. Sie sollte eine zentrale Rolle beim Kampf gegen die kriegerischen Bergstämme des Kaukasus spielen und die Verkehrsverbindungen bei der Südexpansion des Russischen Reiches absichern. 1799 wurde die bei Wladikawkas einsetzende Georgische Heerstraße der Öffentlichkeit übergeben, die über den Großen Kaukasus nach Tiflis führte. Doch die Pläne scheiterten: Wladikawkas wurde von kaukasischen Rebellen erobert und völlig niedergebrannt.
Erst nach der Annexion Georgiens 1801 gedieh Wladikawkas zu neuer Blüte. Die Stadt wurde wieder aufgebaut, Kosaken in ihr angesiedelt. Bald war sie eine Drehscheibe für den Handel mit Persien. 1875 wurde eine Eisenbahnverbindung nach Rostow am Don und nach Baku in Aserbaidschan eingerichtet. Wladikawkas wurde zu einem regionalen Industriezentrum mit Hüttenindustrie, Raffinerien, chemischer und verarbeitender Industrie.
Der Name Wladikawkas bedeutet zu deutsch Beherrsche den Kaukasus. Von 1931 bis 1944 und von 1954 bis 1990 hieß die Stadt Ordschonikidse (Орджоникидзе). Namenspatron war Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse, ein georgischer Kommunist, unter dessen Führung die 11. Armee der Roten Arbeiter- und Bauernarmee im Februar 1921 Georgien eroberte. Von 1944 bis 1954 wurde die Stadt Dsaudschikau (Дзауджикау) genannt. Kurz vor dem Fall der Sowjetunion erhielt sie ihren alten Namen zurück.
Im Zweiten Weltkrieg griffen über 700 deutsche Panzer am 20. Oktober 1942 Wladikawkas an. Sie stießen jedoch auf starken Widerstand. Über 300 Panzer wurden vernichtet und die Wehrmacht brach den Kampf nach zwei Tagen ab. Danach begann die Offensive der Roten Armee, deren Ergebnis der Rückzug der deutschen Truppen aus dem Nordkaukasus im Januar 1943 war.
Sehenswürdigkeiten
Wladikawkas verfügt über eine Universität, Museen, Theater, Philharmonie, Planetarium und ein Fernsehzentrum. Sehenswert ist die 1908 erbaute Sunniten-Moschee. 35 Kilometer südwestlich der Stadt befindet sich auf 1.500 Meter über dem Meeresspiegel der Kurort Karmadon. Es liegt im Tal des Genaldon-Flusses, inmitten von Almen.
Aus Karmadon führt der Weg zum Dorf Dargawe, wo es sehr alte Gräberstätten gibt, die sogenannte Totenstadt mit über 90 unter der Erde befindlichen Grüften verschiedener Typen und Formen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert sowie einem mittelalterlichen Wachturm und Verteidigungsanlagen.
In Wladikawkas befindet sich ein Fernsehsendemast ungewöhnlicher Bauweise. Er ist eine abgespannte Stahlrohrkonstruktion, die mit 6 in 2 Ebenen angeordneten, mit Laufstegen versehenen Querträgern ausgestattet ist, die von der Mastkonstruktion zu den Abspannseilen führen.
Sport
Sehr erfolgreich im Fußball ist der Verein Alanija Wladikawkas, der im Jahre 1995 die russische Meisterschaft gewann.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ilia II. (* 1933), georgischer Geistlicher
- Pawel Gerassimowitsch Lisizian (1911–2004), Opernsänger
- Waleri Abissalowitsch Gergijew (* 1953), Dirigent
- Waleri Georgijewitsch Gassajew (* 1954), ehemaliger Fußballspieler und heutiger Trainer
- Alan Zagaew (* 1977), ehemaliger bulgarischer Gewichtheber
- Roho Yukio (*1980), Sumōringer in Japan
- Hakurozan Yuta (* 1982), Sumōringer in Japan
- Ruslan Karajew (* 1983), Kickboxer
- Swetlana Kaspolatowna Zarukajewa (* 1987), Gewichtheberin
Weblinks
- Wladikawkas auf mojgorod.ru (russisch)
Fußnoten
- ↑ Witali Karajew wurde am 26. November 2008 bei einem Anschlag in Wladikawkas von einem Scharfschützen erschossen. Über einen Nachfolger oder geschäftsführenden Bürgermeister ist bislang nichts bekannt. (NEWSru.com: В Северной Осетии выстрелом снайпера убит мэр Владикавказа)
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