- Duffesbach
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Der Duffesbach erreicht als einziger Bach in der Kölner Bucht in Köln den Rhein. Dies rührt daher, dass er als Nachfolge-Fließgewässer der in römischer Zeit durch Wasserbaumaßnahmen konstruierten römischen Wasserleitung aus dem Hürther Tal in einem künstlichen Bachbett den mittelalterlichen Kölner Zünften und Gewerbebetrieben dienen musste. Auch dies ist einzigartig. Vor dieser Zeit versickerte er in den Schottern nahe der Stufe der niederrheinischen Mittelterrasse zwischen Kalscheuren und dem Militärring, wie dies Ablagerungen (Kolluvien) dort und fehlende Kolluvien an der rezenten Bachtrasse beweisen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Bachname
Der Bach hatte in früherer Zeit unterschiedliche Namen. In Köln hieß er meist - er war ja der einzige Bach weit und breit - nur die Bach. Der Straßenzug, der den Bach in Köln begleitete, heißt als Ganzes die Kölner Bäche. Vor Köln hieß er meist Hürther Bach. Der Name Duffesbach ist in seiner Bedeutung unklar. Die Deutungsversuche nach Tuff-Mühle oder Duffes/Taubenhaus geben keinen rechten Sinn.
Quellen
Die Quellen des Baches liegen in der Ville bei Knapsack. Drei Quellbäche, aus der Kranzmaar sowie nordwestlich (Hürther Bach) und südöstlich von Knapsack kommend (Knapsacker Bach), vereinigen sich oberhalb der Hürther Talmühle. Dieser Quellhorizont ist durch den Braunkohleabbau in der Ville weitgehend verändert und zum größten Teil auch durch die Knapsacker Industrie überformt. Weitere Quellen (Sprünge) und kleinere Gerinne (22) aus den vielen -broichs des Hürther Tales werden in einer Urkunde aus dem Jahre 1773 aufgelistet [2]. Sie wurden früher zur Verbesserung der Wasserführung gefasst und in den Bach eingeleitet. Trotz des kurzen Laufs waren die Villebäche relativ ergiebig, weil das Grundwasser sich über dem Liegenden Ton staute, die darüber gelagerte Braunkohle Wasser speicherte und die Kölner und die Ville-Scholle nach Nordosten gekippt sind.
Bachlauf
Aus dem Hürther Tal austretend, wird der Bach rechtwinklig nach Westen in Richtung der alten Burg Hermülheim verschwenkt und quer über den flach auslaufenden Riedel der Theresienhöhe geführt, früher in einem gemauerten offenen Bett durch die Kirch-/Severinusstraße, heute verrohrt. Bei Unwettern ergoss er sich oft wieder über die Luxemburger Straße. Immer wieder musste das Bett dort ausgebessert werden. Von der Burg fließt er gradlinig und offen parallel zum ehemaligen Aquädukt durch Efferen (in der Bachstraße verrohrt) auf Köln zu. In Efferen (früher unterhalb heute oberhalb) nimmt er den Stotzheimer Bach (Oberlauf: Bornbach) als einzigen Nebenbach auf, auch hier in künstlichem Bachbett (heute verrohrt) geführt. Er erreicht Köln an der Autobahn. Im Stadtbezirk Lindenthal fließt er kanalisiert unter der Luxemburger Straße. Beim Weißhaus füllte er früher den Weiher des Herrenhauses. Der Eintritt ins mittelalterliche Stadtgebiet war am Bachtor. Von dort fließt er, im Mittelalter offen, heute kanalisiert, vorbei an der alten Römermauer über den Filzengraben (im Mittelalter noch mehrfach verzweigt) in den Rhein.
Nutzung
Alleine auf jetzigem Hürther Gebiet gab es früher sieben Mühlen, in Köln kurz vor der Mündung dann noch die Malzmühle. Dabei waren keine eigentlichen Mühlenteiche angelegt. Teilweise wurde das Wasser kurz im Mühlenbach selbst angestaut. Alle Mühlen konnten nur mahlen, wenn die oberen Mühlen das Wasser nicht anstauten. Außer der Malzmühle hatte der Schleifkotten bei Efferen eine besondere Nutzungsart. Vor dem Schleifen wurde die Lowenmühle zur Bearbeitung von Gerberlohe genutzt. Die Mühlen leben heute nur noch in Straßennamen weiter. Die Burgherren und Gutsbesitzer am Bachlauf nutzten das Bachwasser zum Befüllen der Burgweiher. Dies durften sie nach Verträgen mit der Stadt Köln nur am Sonntag, wenn das Wasser nicht für das Kölner Gewerbe gebraucht wurde. Dies Gewerbe schlägt sich heute noch in den Namen der Straßen im Verlauf des Straßenzuges Kölner Bäche nieder.
Eine zeitgemäße Nutzung des Duffesbaches ist durch die Ausweisung der heute noch offenen Uferzonen als Grünzug möglich geworden. Eine Renaturierung wie etwa beim Pulheimer Bach erscheint fragwürdig, da der Bach ab Hermülheim nie ein natürliches Flussbett hatte. Eine Renaturierung des Oberlaufs ist durch die Nutzung des engen Tales als Bahntrasse der Schwarzen Bahn nur schwer möglich.
Einzelnachweise
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