- Durch die Wüste (Film)
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Filmdaten Originaltitel Durch die Wüste Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1936 Stab Regie Johann Alexander Hübler-Kahla Drehbuch Carl Junghans Produktion Lothar Stark-Film GmbH Musik Gottfried Huppertz Kamera Georg Muschner
Paul RischkeBesetzung - Fred Raupach: Kara Ben Nemsi
- Heinz Evelt: Hadschi Halef Omar
- Gretl Wawra: Hanneh
- Aruth Wartan: Scheich Malek
- Erich Haußmann: Abu Seif
- Katarina Berger: Senitza
Durch die Wüste ist ein deutscher Kinofilm aus dem Jahr 1936 nach dem gleichnamigen Roman von Karl May (Karl-May-Film). Durch die Wüste war der erste Karl-May-Tonfilm.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Auf dem Weg durch die Wüste in die heilige Stadt El Azar treffen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar auf die Überreste eines von dem Verbrecher Abu Seif Ermordeten. Kara Ben Nemsi beschließt, den Mörder zu entlarven. Nachdem er einer Falle in den großen Salzseen glücklich entkommen ist, verkleidet er sich als Arzt und sein Ruf dringt bis zu dem reichen Ibrahim Mamur vor, dessen Lieblingsfrau Senitza schwer erkrankt ist.
Bei Mamur angekommen entdeckt Kara jedoch, dass dieser niemand anderes ist, als der Verbrecher Abu Seif, der Senitza auch noch von Halefs Freund Scheich Malek geraubt hat. Kara Ben Nemsi entführt nun wiederum Senitza und bringt sie auf gefahrvollem Weg zu Scheich Malek zurück, wird jedoch bei der Weiterfahrt von Abu Seif auf dem Meer überfallen und kann sich während eines Sturmes nur mühsam mit Halef an Land retten.
Bei der Weiterreise durch die Wüste ist das einzige Wasserloch von Abu Seif gesprengt worden und Kara und Halef sind fast am Verdursten, als sie in letzter Minute von Senitza gefunden und gerettet werden. Der dankbare Scheich Malek schenkt Kara Ben Nemsi den Rappen Rih. Halef reitet inzwischen mit Maleks Tochter Hanneh los, um heiliges Wasser aus der Stadt El Azar zu holen, was Abu Seif Maleks Stamm bisher verwehrt hat. Kara Ben Nemsi folgt den beiden heimlich in der Nacht und will sich ebenfalls in die heilige Stadt schleichen, wird jedoch von Hanneh entdeckt, die ihn vor den dortigen Gefahren als Ungläubigen warnt. Prompt wird Kara in der Stadt von Abu Seif erkannt und muss mit Rih fliehen, wobei Hanneh versucht, die Verfolger abzulenken. In einem Felsental kann Kara Abu Seif gefangen nehmen und bringt ihn zum Lager von Scheich Maleks Stamm. Nachdem Halef als Dank für das heilige Wasser Hanneh zur Frau bekommen hat, wird Gericht über Abu Seif abgehalten, doch die Verhandlung wird von Abu Seifs Kumpanen überfallen. Ihm gelingt die Flucht. Bei der Verfolgung durch Kara Ben Nemsi flieht Abu Seif in einen Sumpf, in den der Bösewicht während eines Säbelkampfes gedrängt wird und darin den Tod findet. Nach Abu Seifs Tod reiten Kara Ben Nemsi und Halef neuen Abenteuern entgegen.
Hintergrund
Die Dreharbeiten der nur 18-köpfigen Crew begannen Mitte September 1935 in Ägypten. Die einzelnen Drehorte lagen 200 Kilometer und mehr um Kairo herum. Ende 1935 kehrte man nach Deutschland zurück und drehte in Berlin-Johannisthal die Atelieraufnahmen.
Die Uraufführung war am 20. Februar 1936 im „Prinzeß“-Kino in Dresden. Kurze Zeit nach der Premiere meldete die Produktionsfirma Lothar-Stark-Film Konkurs an. Eine Wiederaufführung fand im September 2003 anlässlich der Hannoverschen Medientage (Media 21) im dortigen Colosseum-Kino statt. Die Kopie wurde von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung zur Verfügung gestellt und umfasste 88 Minuten.
Bisher geplante Fernsehausstrahlungen beim Süddeutschen Rundfunk 1987 und bei ARTE 1997 wurden verworfen, weil man die Qualität als nicht ausreichend ansah. In den 1960er-Jahren gab es eine Ausschnittfassung des Films auf Super8-Film.
Kritiken
„Die langatmige Prosa ist zwar reich an Blumen der orientalischen Redekunst, doch arm an dramaturgisch verwertbarer Handlung. Daß der Film an Ort und Stelle aufgenommen wurde, hilft über die größte Langeweile hinweg. Ein sicherlich unbeabsichtigtes Kuriosum: Hadschi Halef Omar sächselt.“
– film-dienst, 6. September 1949
Medien
Literatur
- Karl May - Gesammelte Werke, Band 1: Durch die Wüste. Karl-May-Verlag, ISBN 3-78020001-5
- Karl May-Filmbuch. Karl-May-Verlag 1998
DVD
- Im März 2011 erschien der Film mit einer Spielzeit von 85 Minuten in der Reihe "Schätze des deutschen Tonfilms" bei Koch Media.
Soundtrack
- Wilder Westen - Heißer Orient. Karl-May-Filmmusik 1936 - 1968. Bear Family Records BCD 16413 HL - 8 CDs mit einem 192-seitigen Filmbuch
Hörspielfassung
Im Jahre 1964 produzierte der WDR Durch die Wüste unter der Regie von Manfred Brückner als 7-teiliges Hörspiel. Die Funkbearbeitung stammte von Walter Jensen. Die Erstausstrahlung fand zwischen dem 12. Dezember 1964 und dem 6. März 1965 statt. Die Hauptrollen sprachen:
- Paul Klinger: Kara Ben Nemsi
- Heinz Schacht: Hadschi Halef Omar
- Kurt Lieck: Scheik Mohammed Emin
- Heinz von Cleve: David Lindsay
- Wilhelm Pilgram: Scheik Malek
- Karl-Heinz Fiege: Abdullah Ben Zedar
- Alois Garg: Abu Seif
- Alf Marholm: Pascha von Mossul
Weblinks
- Durch die Wüste in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Film bei der Murnau-Stiftung
- Eintrag im Karl-May-Wiki
- Titelbild des „Film-Kurier“ zum Film
- Zwölf historische s/w-Postkarten zum Film (pdf) (97 kB)
- Standszene
Werke von Karl MayFrühwerk: Das Buch der Liebe (1875–76) | Geographische Predigten (in „Schacht und Hütte“, 1875/1876) | Der beiden Quitzows letzte Fahrten (1876/77) | Auf hoher See gefangen (1877/78) | Scepter und Hammer (1879/80) | Im fernen Westen (1879) | Der Waldläufer (1879) | Die Juweleninsel (1880–82)
Kolportageromane: Das Waldröschen (1882–84) | Die Liebe des Ulanen (1883–85) | Der verlorne Sohn (1884–86) | Deutsche Herzen – Deutsche Helden (1885–88) | Der Weg zum Glück (1886–88)
Reiseerzählungen: Durch Wüste und Harem („Durch die Wüste“, 1892) | Durchs wilde Kurdistan (1892) | Von Bagdad nach Stambul (1892) | In den Schluchten des Balkan (1892) | Durch das Land der Skipetaren (1892) | Der Schut (1892) | Winnetou I–III (1893) | Orangen und Datteln (1893) | Am Stillen Ocean (1894) | Am Rio de la Plata (1894) | In den Cordilleren (1894) | Old Surehand I (1894) | Old Surehand II (1895) | Im Lande des Mahdi I–III (1896) | Old Surehand III (1897) | Satan und Ischariot I–III (1896/97) | Auf fremden Pfaden (1897) | „Weihnacht!“ (1897) | Im Reiche des silbernen Löwen I-II (1898) | Am Jenseits (1899) | Spätwerk (s. u.)
Jugenderzählungen: Der Sohn des Bärenjägers (in „Die Helden des Westens“, 1887) | Der Geist des Llano estakado (in „Die Helden des Westens“, 1888) | Kong-Kheou, das Ehrenwort („Der blaurote Methusalem“, 1888/89) | Die Sklavenkarawane (1889/90) | Der Schatz im Silbersee (1890/91) | Das Vermächtnis des Inka (1891/92) | Der Oelprinz (1893/94) | Der schwarze Mustang (1896/97)
Spätwerk: Himmelsgedanken (1900) | Im Reiche des silbernen Löwen III (1902) | Ezgebirgische Dorfgeschichten (1903) | Im Reiche des silbernen Löwen IV (1903) | Und Friede auf Erden! (1904) | Babel und Bibel (1906) | Ardistan und Dschinnistan I–II (1909) | Winnetou IV (1910) | Mein Leben und Streben (1910)
Sonstiges: Ave Maria (in „Ernste Klänge“, 1899) | Drei Menschheitsfragen (1908) | Sitara, das Land der Menschheitsseele (1909) | Empor ins Reich der Edelmenschen (1912)
Die wichtigsten Werke und Werkausgaben: Orientzyklus | Winnetou-Trilogie | Kolportageromane | Karl May’s Gesammelte Werke | Karl Mays Werke
Figuren aus den Werken: Hadschi Halef Omar | Kara Ben Nemsi | Old Shatterhand | Winnetou | Figurenübersicht
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