Eagle Medallion

Eagle Medallion
Eagle / Renault
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Medallion
Hersteller: Renault
Produktionszeitraum: 1987–1994
Klasse: Kompaktwagen
Karosserieversionen: Limousine, 4 Türen
Kombi, 5 Türen
Motoren: 2,2 l-R4
Länge:
Breite:
Höhe:
Radstand:
Leergewicht:
Vorgängermodell: Renault 18i/Sportwagon
AMC Concord
Nachfolgemodell: Eagle 2000 GTX

Der Eagle Medallion, bzw. im Badge-Engineering auch Renault Medallion genannt, war eine umbenannte und überarbeitete Version des französischen Renault 21. Beide Schwestermodelle wurden auf der gleichen Bodengruppe erstellt; der Medallion unterschied sich vom Renault 21 in Ausstattung, Motorenpalette und Frontansicht.

Ursprung

Der Medallion wurde von Renault in Frankreich entwickelt und vom Kooperationspartner American Motors Corporation ab dem Modelljahr 1987 in die USA importiert. Hergestellt worden ist das Modell von der Renault Venezolana, C.A., welche es auf dem Heimatmarkt sowohl unter den Markennamen Renault wie auch als Eagle anbot. Aber auch in Argentinien rollte das Modell bei der Renault Argentina S.A. unter beiden Markennamen vom Band. Die in den USA vertriebenen Einheiten stammen alle aus der venezolanischen Produktion. Ursprünglich war das Modell gedacht, um den schlecht abzusetzenden Renault 18i/Sportwagon und den ehrwürdigen, aber bereits eingestellten AMC Concord zu ersetzen. Er trug Renault-Firmenzeichen, bis Chrysler die American Motors Corporation im August 1987 übernahm.

Design

Der Medallion hatte den 2,2 Liter – Reihenvierzylindermotor des französischen Renault 25. Er war in der damals bei Renault üblichen Art vorne längs eingebaut und trieb die Vorderräder an. Der Wagen war mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe oder einer 3-stufigen Automatik ausgestattet. Der Längseinbau des Motors war unüblich – und etwas altmodisch – in einer Zeit als die meisten Frontantriebswagen platzsparend quer eingebaute Motoren hatten.

Der Grund für dieses Konstruktionsprinzip war die Tatsache, dass sich das Drehmoment der größeren Renault-Motoren (über 2,0 Liter Hubraum) als zu groß für die üblicherweise beim Renault 21 eingesetzten Getriebe erwiesen hatte. In Europa hatten alle Renault-21-Modelle mit Motoren unter 2 Liter Hubraum diese – wie die kleineren Modelle (z.B. der Renault 9) – quer eingebaut. Andererseits hatten die größeren Modelle, wie z.B. der Renault 20 oder der Renault 30, mit Motoren von 2 Liter Hubraum und mehr diese längs eingebaut. Die gleiche Auslegung besaß der Renault 25, dessen Motoren alle größer als 2 Liter waren.

Der Medallion hatte sehr viel Platz zu bieten. Die Limousine war für ihren besonders großen Kofferraum bekannt. Der Kombi war einzigartig, da er bei längerem Radstand als die Limousine optional eine dritte Sitzreihe hatte, bei der die Passagiere nach vorne blickten, wie beim Oldsmobile Vista Cruiser und beim Ford Freestyle. Die Grundmodelle hatten die DL-Ausstattung; es gab aber auch noch die luxuriösere LX-Ausstattung in beiden Karosserievarianten.

Ab dem Modelljahr 1988 wurde der Medallion unter dem neu geschaffenen Markennamen ‚’Eagle’’ verkauft. Der Import der Fahrzeuge aus Frankreich dauerte bis 1989.

Verkaufszahlen

Obwohl die Marktaussichten anfangs recht gut waren, hatte der Medallion einen schlechten Start auf dem US-amerikanischen Markt, weil das AMC-Händlernetz dünn war und es immer wieder Gerüchte einer Übernahme der Firma durch Chrysler gab, die die Markteinführung des Medallion überschatteten. So verkaufte sich das Auto nie wirklich gut. Obwohl es ein wirklich solides Angebot in einem interessanten Marktsegment war, entschied sich Chrysler, den Import von Renault 1989 einzustellen.

Robert Lutz, zu dieser Zeit Chef der Chrysler Corporation, schrieb in seinem 2003 veröffentlichen Buch Guts, dass der Medallion und sein größeres Schwestermodell Premier „verkaufsresistent“ gewesen wären, d.h. egal, wie attraktiv und wettbewerbsfähig diese Autos gewesen wären, keine ausreichend große Zahl von Kunden für eine wirtschaftliche Produktion sich dafür interessiert hätten.

Tatsächlich war es aber so, dass der importierte Medallion mit den US-Modellen der Chrysler Corporation unter den Markennamen Chrysler, Dodge und Plymouth konkurrierte, und daher der Enthusiasmus, den Medallion – und den Premier – richtig zu vermarkten, nicht allzu groß war.


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