Eberhard Vogel

Eberhard Vogel
Eberhard Vogel

Eberhard Vogel 1974

Spielerinformationen
Geburtstag 8. April 1943
Geburtsort AltenhainDeutsches Reich
Größe 179 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend

1959–1961
SG Niederwiesa
SC Motor Karl-Marx-Stadt
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1961–1970
1970–1982
SC Motor/FC Karl-Marx-St.
FC Carl Zeiss Jena
1980 (70)
242 (118)
Nationalmannschaft
1962–1976 DDR-Nationalmannschaft 74 (25)
Stationen als Trainer
1983–1990
1990–1991

1991–1992
1992–1993
1994–1996
1996–1997
1997–1998
1999–2000
2000–2001
2002–2003
2004–2006
DDR-Fußball-Verband
Borussia Mönchengladbach
(Amateure)
1. FC Köln (Amateure)
Hannover 96
FC Carl Zeiss Jena
VfB Pößneck
Nationalmannschaft Togo
FSV Hoyerswerda
1. FC Magdeburg
Dresdner SC
VfB Sangerhausen
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Eberhard Vogel (* 8. April 1943 in Altenhain in Frankenberg/Sa. bei Chemnitz) war Fußballspieler in der DDR-Oberliga für den SC/FC Karl-Marx-Stadt und den FC Carl Zeiss Jena. Er absolvierte 74 Spiele mit der Fußballnationalmannschaft der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Fußball-Laufbahn

Klubspieler

Vogel wuchs in der kleinen Ortschaft Niederwiesa nahe dem heutigen Chemnitz auf. Zunächst spielte er in der Niederwiesaer Schulmannschaft, schloss sich dann aber der SG Niederwiesa an. Von dort wurde er 1959 als Juniorenspieler zum Drittligisten SC Motor Karl-Marx-Stadt, dem späteren FC Karl-Marx-Stadt, delegiert. Nachdem er auch eine Lehre zum Schlosser abgeschlossen hatte, bestritt der 1,79 m große Stürmer in der Saison 1961/62 seine ersten Spiele in der Männermannschaft, die inzwischen in der zweitklassigen DDR-Liga spielte, und mit der er am Saisonende in die DDR-Oberliga aufstieg. Seinen Einstand in der Oberliga gab Vogel bereits am ersten Spieltag, 18. August 1962, in der Begegnung SC Motor - SC Aufbau Magdeburg. Nach dem 0:1-Rückstand sorgte Vogel mit seinem ersten Oberligator für den 1:1-Endstand. Mit 25 von 26 ausgetragenen Punktspielen gehörte er sofort zum Spielerstamm der Karl-Marx-Städter. 1967 wurde Vogel mit dem FCK DDR-Meister, wozu er mit 24 von 26 möglichen Punktspielen und fünf Toren beigetragen hatte. Nebenher absolvierte der gelernte Schlosser auch noch ein Fernstudium an der Leipziger Sporthochschule DHfK.

Als die Karl-Marx-Städter 1970 aus der Oberliga abstiegen, wechselte Vogel, der inzwischen Nationalspieler war, zum aktuellen DDR-Meister FC Carl Zeiss Jena. Auch in Jena war er sofort Stammspieler und wurde gleich in seiner ersten Saison mit elf Treffern bester Schütze der Jenaer. Dies gelang ihm bis 1980 in fünf weiteren Spielzeiten. 1972, 1974 und 1980 wurde er mit den Jenaern FDGB-Pokalsieger, absolvierte 47 Spiele im Europapokal und stand 1981 im Finale des Europapokals der Pokalsieger gegen Dynamo Tbilissi (1:2). Seine letzte Oberligasaison spielte Vogel als 39-Jähriger 1981/82 und kam noch einmal in 14 Punktspielen zum Einsatz. Zum letzten Mal stand er am 30. Mai 1982, dem 26. Spieltag, in der Begegnung FC Carl Zeiss - HFC Chemie (1:2) für 75 Minuten auf seiner Stammposition Linksaußen in der Oberligamannschaft.

Mit 440 Einsätzen ist Eberhard Vogel der Spieler mit den meisten DDR-Oberliga-Spielen. Insgesamt erzielte er 188 Tore, 70 Tore in 198 Spielen für den FC Karl-Marx-Stadt, 118 Tore in 242 Spielen für den FC Carl Zeiss Jena. In der Liste der erfolgreichsten Torschützen der DDR-Oberliga belegt er den zweiten Platz nach Joachim Streich mit 229 Treffern. 1969 wurde Vogel als FCK-Spieler zum Fußballer des Jahres gewählt.

Vogel (rechts) 1974 im WM-Spiel DDR - Australien (2:0)

Nationalspieler

Zwischen 1962 und 1963 bestritt Vogel sieben Länderspiele mit der DDR-Nachwuchs-Nationalmannschaft. Außerdem wurde er 1963 in zwei Länderspielen der B-Nationalmannschaft eingesetzt. Sein erstes Spiel in der A-Nationalmannschaft absolvierte er mit 19 Jahren als Linksaußenstürmer am 16. Dezember 1962 in Conakry gegen Guinea (3:2). Da diese Position jedoch vom Routinier Roland Ducke besetzt war, kam Vogel erst 14 Monate später wieder zu einem Länderspieleinsatz. Ab 1966 hatte er sich endgültig als Linksaußen des Nationalteams durchgesetzt. Mit der Olympia-Auswahl, für die zwischen 1964 und 1976 23 offizielle Länderspiele bestritt, gewann er bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und 1972 in der Bundesrepublik jeweils die Bronzemedaille. Legendär war sein Tor im Entscheidungsspiel der Olympia-Qualifikation am 28. Juni 1964 in Warschau beim 4:1-Sieg gegen die Sowjetunion, als er in der 81. Minute mit dem linken Außenrist einen Eckball von links direkt verwandelte.Bei der WM 1974 absolvierte er drei Spiele, fehlte aber wegen einer Verletzung beim denkwürdigen 1:0-Sieg über die DFB-Auswahl. Am 21. April 1976 spielte er in Cottbus gegen Algerien (5:0) das letzte Mal in der DDR-Auswahl. Insgesamt bestritt Vogel 74 Spiele für die A-Nationalmannschaft und traf er 25-mal das gegnerische Tor.

Länderspiel-Übersicht

Erfolge

  • DDR-Meister 1967
  • DDR-Pokalsieger 1972, 1974, 1980
  • Olympische Bronzemedaille 1964 und 1972

Trainer

Eberhard Vogel hatte während seiner Zeit als aktiver Fußballspieler das Sportlehrerdiplom erworben und war damit auch als Fußballtrainer qualifiziert. Nach Beendigung seiner Fußballer-Laufbahn übernahm der DDR-Fußballverband Vogel als Nachwuchstrainer. In dieser Funktion konnte Vogel seine größten Erfolge als Trainer erreichen. Mit den DDR-Junioren wurde er 1986 Europameister, mit der U-20-Nationalmannschaft wurde er Weltmeisterschaftsdritter und die U-16-Auswahl wurde unter Vogel 1989 Vize-Europameister. Von 1989 bis 1990 war Vogel bei der A-Nationalmannschaft unter Eduard Geyer Assistenztrainer.

Nach der Auflösung des DDR-Fußballverbandes wurde Vogel Vereinstrainer. Nach Engagements als Amateurtrainer bei Borussia Mönchengladbach (1990/91) und dem 1. FC Köln (1991/92) übernahm er am 1. Juli 1992 das Traineramt beim Zweitligisten Hannover 96, der in der abgelaufenen Saison Platz fünf erreicht hatte. Unter Vogels Führung fielen die 96. in der Saison 1992/93 auf Rang neun zurück. Als die Mannschaft am 15. Spieltag der folgenden Saison auf den 13. Tabellenplatz zurückgefallen waren, wurde Vogel am 6. November 1993 entlassen.

Vogel kehrte daraufhin zu seinem alten Klub FC Carl Zeiss Jena zurück, der inzwischen in der damals drittklassigen Regionalliga spielte. Er übernahm die Mannschaft am 5. Spieltag der Saison 1994/95 und führte sie zum Saisonende in die 2. Bundesliga. Dort erreichte seine Mannschaft als Neuling den 6. Platz. Als Jena im Frühjahr 1997 in akute Abstiegsgefahr geriet, wurde Vogel im Mai 1997 fünf Spieltage vor Saisonschluss erneut entlassen.

Es folgte ein einjähriges Zwischenspiel als Trainer des Fünftligisten VfB Pößneck (1996/97). Danach übernahm Vogel die einzige Auslandstätigkeit seiner Trainerlaufbahn als Nationaltrainer Togos. Auch hier blieb er von 1997 bis 1998 nur für ein Jahr, um danach ebenfalls jeweils nur für ein Jahr bis 2003 die unterklassigen Mannschaften des FSV Hoyerswerda (Oberliga), des 1. FC Magdeburg (Oberliga) und des Dresdner SC (Regionalliga) zu trainieren. Seine letzte Trainerstation war der VfB Sangerhausen, wo er während der Spielzeiten 2004/05 und 2006/06 in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt (5. Liga) tätig war.

Seit Februar 2010 verstärkt Vogel den Scoutingbereich beim FC Carl Zeiss Jena, wo er Aufgaben bei der Spielerbeobachtung und Talentesichtung übernehmen wird.

Privates

Eberhard Vogel ist mit der DDR-Meisterin von 1968 über 100 Meter Angela Höhme verheiratet. Sie haben zwei Söhne, Tino und André. Sohn Tino Vogel war unter anderem Trainer beim Chemnitzer FC und bei RB Leipzig. Noch mit 60 Jahren ging Eberhard Vogel mit der Traditionself des FC Carl Zeiss Jena auf Torejagd. 1996 wurde er vom FC Carl Zeiss Jena mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eberhard Vogel — en 1974 Eberhard Vogel est un ancien footballeur est allemand, né le 8 avril 1943 à Frankenberg. Il est actuellement entraîneur. Sommaire …   Wikipédia en Français

  • Eberhard Vogel — (born 8 April, 1943 in Altenhain) is a former German football player.Vogel played for FC Karl Marx Stadt (1962 1970) and FC Carl Zeiss Jena (1970 1982).On the national level he played for East Germany national team (74 matches/25 goals), and was… …   Wikipedia

  • Vogel (Familienname) — Vogel ist ein deutscher Familienname. Herkunft des Namens Vogel war der mittelhochdeutsche Übername für einen Vogelfänger oder händler; übertragen auch für einen sangesfrohen, beschwingten Menschen. Häufigkeit Der Familienname Vogel liegt in… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Curio — (* 22. Oktober 1932 in Berlin) [1] ist ein deutscher Verhaltensforscher und Ökologe, der zunächst vor allem auf dem Gebiet der Ornithologie und ökologischen Verhaltenskunde forschte und später internationale Bekanntheit erlangte durch sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Jüngel — (* 5. Dezember 1934 in Magdeburg) ist ein deutscher evangelischer Theologe. Er war Ordinarius für Systematische Theologie und Religionsphilosophie sowie Direktor des Instituts für Hermeneutik an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Müller-Elmau — Eberhard Müller Elmau, ca 1980 Eberhard Müller Elmau (* 9. Oktober 1905 in Mainberg, Unterfranken; † 13. April 1995 in Göttingen) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Inhaltsverzeich …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Diepgen — Eberhard Diepgen, 1989 Eberhard Diepgen (* 13. November 1941 im Berliner Bezirk Pankow) ist ein deutscher Politiker (CDU). Eberhard Diepgen war von 1984 bis 1989 und v …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Diepgen — en 1989 Mandats …   Wikipédia en Français

  • Eberhard Taubert — (* 11. Mai 1907 in Kassel; † 2. November 1976 in Köln) (Pseudonym Dr. Erwin Kohl; Spitzname Dr. Anti war ein deutscher Jurist.[1] Von 1933 bis 1945 war er als hoher Funktionär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard Fraas — (* 26. Juni 1862 in Stuttgart; † 6. März 1915 in Stuttgart) war ein deutscher Geologe und Paläontologe. Er wirkte als Konservator an der Stuttgarter Naturaliensammlung und barg und bearbeitet als erster Wissenschaftler die ostafrikanische… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”