Algerische Fußballnationalmannschaft

Algerische Fußballnationalmannschaft
Algerien
Al-Djumhurijja al-Jazairijja ad-Dimuqratijja ash-Shabijja
Fed algerie.svg
Spitzname(n) Les Fennecs
(Die Wüstenfüchse)
Verband Fédération Algérienne de Football
Konföderation CAF
Technischer Sponsor Puma
Trainer Vahid Halilhodžić (ab 1. Juli 2011)
Kapitän Yazid Mansouri
Rekordtorschütze Abdelhafid Tasfaout (35)
Rekordspieler Lakhdar Belloumi (147)
Heimstadion Stade 5 Juillet 1962
FIFA-Code ALG
FIFA-Rang 35. (713 Punkte)
(Stand: 19. Oktober 2011)[1]
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
TunesienTunesien Tunesien 1:2 Algerien AlgerienAlgerien
(Tunesien; 1. Juni 1957)
Höchster Sieg
AlgerienAlgerien Algerien 15:1 Südjemen Jemen SudVolksdemokratische Republik Jemen
(Libyen; 17. August 1973)
Höchste Niederlage
Deutschland Demokratische Republik 1949DDR DDR 5:0 Algerien AlgerienAlgerien
(Cottbus, DDR; 21. April 1976)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 1982)
Beste Ergebnisse Vorrunde 1982, 1986 und 2010
Afrikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 14 (Erste: 1968)
Beste Ergebnisse Afrikameister (1990)
(Stand: 23. Juni 2010)

Die algerische Fußballnationalmannschaft, auch Les Fennecs (die Wüstenfüchse) genannt, ist das Auswahlteam der Fédération Algérienne de Football. Die Mannschaft des Mittelmeeranrainers Algerien qualifizierte sich dreimal (1982, 1986, 2010) für die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft.

Offiziell entstand sie erst nach der Unabhängigkeit des Landes (1962), das bis zum Ende des algerischen Unabhängigkeitskampfes durch den Frieden von Évian ein Teil Frankreichs (Algérie française) war; als ihre Geburtsstunde gilt der 2:1-Sieg über Bulgarien am 6. Januar 1963. Allerdings hatte sie zwischen 1958 und 1962 in der Fußballauswahl des FLN einen sehr aktiven Vorläufer, und bereits davor spielten Auswahlmannschaften der damaligen französischen Départements Algier, Oran, Constantine und Bône gegen Nationalmannschaften anderer Staaten.[2]

Inhaltsverzeichnis

Weltmeisterschaften 1982 und 1986

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 verloren sie nach dem überraschenden 2:1-Auftaktsieg über Deutschland im zweiten Spiel gegen Österreich nach überlegener 1. Halbzeit mit 0:2. Das letzte Spiel Algeriens in der Vorrunde fand am 24. Juni 1982 gegen Chile statt. Nach einem berauschenden Spiel führte die Mannschaft zur Halbzeit mit 3:0 und hätte sich bei diesem Spielstand so gut wie sicher für die Finalrunde qualifiziert. Doch in der 2. Halbzeit spielte die Mannschaft um Belloumi, Madjer und Co. derart lustlos und unkonzentriert, dass man noch zwei Gegentore kassierte.

So kam es wie es kommen musste. Am nächsten Tag spielten die deutsche Mannschaft und Österreich praktisch auf Ergebnis. Ein knapper Sieg Deutschlands würde für beide Mannschaften reichen, um sich für die Finalrunde zu qualifizieren. Und dies trat auch prompt ein. Als das 1:0 in der 11. Minute durch Horst Hrubesch fiel, spielten beide Teams die restlichen 79 Minuten im Schongang.

Dies war auch der Grund, warum die FIFA später festlegte, bei den folgenden Weltmeisterschaften am letzten Spieltag jeder Vorrunden-Gruppe beide Spiele zum gleichen Zeitpunkt austragen zu lassen.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 spielte man im ersten Spiel der Vorrunde nach einem schwachen Spiel gegen Nordirland 1:1. Gegen Mitfavorit Brasilien (0:1) hielt man im zweiten Spiel großartig mit und hatte durch Belloumi und Assad Riesenchancen. Das einzige Tor für Brasilien kam nur durch einen Abwehrfehler zustande. Im letzten Spiel gegen Spanien (0:3) fehlte dem Team die Frische und man ging sang- und klanglos unter. Nichts war mehr von den mit vielen Vorschlusslorbeeren bedachten Belloumi, Madjer und den anderen zu sehen.

Bis zum heutigen Tage konnte Algerien (trotz des Gewinns des African Nations Cup 1990) nie mehr an diese Erfolge anknüpfen.

In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 Turnier hatten sich die "Wüstenfüchse" u.a. etwas überraschend gegen den sechsmaligen Afrikameister Ägypten durchgesetzt. Insgesamt dreimal mussten die Algerier dabei gegen den nordafrikanischen Erzrivalen antreten. Nach einem 3:1-Heimsieg im Hinspiel der abschließenden Qualifikationsrunde unterlag Algerien den Ägyptern im von Ausschreitungen überschatteten Rückspiel in letzter Minute mit 0:2. Da beide Mannschaften nun in der Abschlusstabelle punkt- und torgleich waren, wurde ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz benötigt. Diese Partie gewannen die Algerier im Sudan knapp mit 1:0 durch ein Tor des zu diesem Zeitpunkt beim VfL Bochum engagierten Anthar Yahia. Bei der Weltmeisterschaftsendrunde im Jahr 2010 traf das Team in der Vorrunde auf Slowenien, England und die USA und schied als Gruppenletzter aus.

Turniere

Olympische Spiele

1900 bis 1964 nicht teilgenommen
1968 in Mexiko Stadt nicht qualifiziert
1972 in München nicht qualifiziert
1976 in Montreal nicht qualifiziert
1980 in Moskau Viertelfinale
1984 in Los Angeles nicht qualifiziert
1988 in Seoul nicht qualifiziert

Nach 1988 hat die A-Nationalmannschaft nicht mehr an den Olympischen Spielen und den Qualifikationsspielen dazu teilgenommen. Eine Olympiamannschaft konnte sich bisher nicht qualifizieren.

Weltmeisterschaft

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay nicht teilgenommen Kein selbstständiger Staat
1934 Italien nicht teilgenommen Kein selbstständiger Staat
1938 Frankreich nicht teilgenommen Kein selbstständiger Staat
1950 Brasilien nicht teilgenommen Kein selbstständiger Staat
1954 Schweiz nicht teilgenommen Kein selbstständiger Staat
1958 Schweden nicht teilgenommen Vorläuferequipe der FLN nicht anerkannt
1962 Chile nicht teilgenommen Vorläuferequipe der FLN nicht anerkannt
1966 England zurückgezogen
1970 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde an Tunesien gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1974 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde erneut an Guinea gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1978 Argentinien nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde erneut an Tunesien gescheitert.
1982 Spanien Vorrunde Deutschland, Österreich, Chile - Nach dem Nichtangriffspakt von Gijón zwischen Deutschland und Österreich als Gruppendritter ausgeschieden.
1986 Mexiko Vorrunde Nordirland, Brasilien, Spanien - Als Gruppenletzter ausgeschieden.
1990 Italien nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 3. Runde an Ägypten gescheitert.
1994 USA nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde an Nigeria gescheitert.
1998 Frankreich nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 1. Runde an Kenia gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
2002 Südkorea/Japan nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde am Senegal gescheitert.
2006 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation in der 2. Runde an Angola gescheitert.
2010 Südafrika Vorrunde Slowenien, England, USA - Als Gruppenletzter ausgeschieden
2014 Brasilien In der Qualifikation trifft Algerien zunächst auf Mali, Benin und Ruanda
2018 Russland
2022 Katar

Afrikameisterschaft

1957 im Sudan Vorläuferequipe der FLN nicht anerkannt
1959 in Ägypten Vorläuferequipe der FLN nicht anerkannt
1962 in Äthiopien Vorläuferequipe der FLN nicht anerkannt
1963 in Ghana Nicht teilgenommen
1965 in Tunesien Nicht teilgenommen
1968 in Äthiopien Runde 1
1970 im Sudan Nicht qualifiziert
1972 in Kamerun Nicht qualifiziert
1974 in Ägypten Nicht qualifiziert
1976 in Äthiopien Nicht qualifiziert
1978 in Ghana Nicht qualifiziert
1980 in Nigeria Zweitplatzierter
1982 in Libyen Vierter Platz
1984 in der Elfenbeinküste Dritter Platz
1986 in Ägypten Runde 1
1988 in Marokko Dritter Platz
1990 in Algerien Afrikameister
1992 in Senegal Runde 1
1994 in Tunesien Disqualifiziert*
1996 in Südafrika Viertelfinale
1998 in Burkina Faso Runde 1
2000 in Ghana und Nigeria Viertelfinale
2002 in Mali Runde 1
2004 in Tunesien Viertelfinale
2006 in Ägypten Nicht qualifiziert
2008 in Ghana Nicht qualifiziert
2010 in Angola 4. Platz
2012 in Gabun und Äquatorialguinea Nicht qualifiziert

* Algerien wurde wegen Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers vom Endrundenturnier in Tunesien ausgeschlossen. Senegal rückte nach.

Spiele gegen deutschsprachige Mannschaften

Spiele gegen die BRD

Spiele gegen die DDR

  • Algerien 1:3 DDR (28. Februar 1974) in Algier Freundschaftsspiel
  • DDR 5:0 Algerien (21. April 1976 in Cottbus, DDR) Freundschaftsspiel
  • Algerien 0:1 DDR (22. Juli 1980 in der UdSSR) inoffizielles Spiel bei den Olympischen Spielen
  • DDR 5:2 Algerien (10. Oktober 1984) in Aue Freundschaftsspiel
  • Algerien 1:1 DDR (13. März 1985) in Batna Freundschaftsspiel

Spiele gegen Österreich

Spiele gegen die Schweiz

  • Algerien 1:2 Schweiz (30. November 1983) Freundschaftsspiel
  • Schweiz 2:0 Algerien (6. Mai 1986) Freundschaftsspiel

Spiele gegen Liechtenstein

Bisher keine Begegnung

Bekannte ehemalige Spieler

WM-Kader 2010

Folgende Spieler standen im endgültigen 23er-Kader zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft™ 2010 in Südafrika.[3]

Spiele + Tore Stand: 8. Mai 2010

Nr. Name Verein Spiele Tore
Torwart
Raïs M'Bolhi BulgarienBulgarien Slawia Sofia 2 0
Lounès Gaouaoui AlgerienAlgerien ASO Chlef 48 0
Faouzi Chaouchi AlgerienAlgerien ES Sétif 10 0
Abwehr
Nadir Belhadj KatarKatar Al-Sadd 48 5
Habib Bellaïd DeutschlandDeutschland Eintracht Frankfurt 1 0
Madjid Bougherra SchottlandSchottland Glasgow Rangers 44 4
Rafik Halliche EnglandEngland Fulham F.C. 15 1
Abdelkader Laïfaoui AlgerienAlgerien ES Sétif 7 0
Carl Medjani FrankreichFrankreich AC Ajaccio 0 0
Djamel Mesbah ItalienItalien US Lecce 2 0
Anthar Yahia DeutschlandDeutschland VfL Bochum 47 6
Mittelfeld
Djamel Abdoun GriechenlandGriechenland AO Kavala 8 0
Ryad Boudebouz FrankreichFrankreich FC Sochaux-Montbeliard 3 0
Adlène Guedioura EnglandEngland Wolverhampton Wanderers 5 0
Foued Kadir FrankreichFrankreich FC Valenciennes 5 0
Medhi Lacen SpanienSpanien Racing Santander 6 0
Karim Matmour DeutschlandDeutschland Borussia Mönchengladbach 26 2
Hassan Yebda PortugalPortugal SL Benfica 12 0
Karim Ziani DeutschlandDeutschland VfL Wolfsburg 58 5
Sturm
Rafik Djebbour GriechenlandGriechenland AEK Athen 18 3
Abdelkader Ghezzal ItalienItalien AC Siena 21 3
Abdelmalek Ziaya Saudi-ArabienSaudi-Arabien Al-Ittihad Dschidda 3 0

Trainer

siehe auch

Anmerkungen

  1. FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com, Oktober 2011. Abgerufen am 19. Oktober 2011
  2. vgl. die Liste der algerischen Länderspiele auf http://www.rsssf.com/tablesa/alg-intres.html
  3. nach dieser Seite der FIFA

Weblinks

 Commons: Algerische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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